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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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überprüfen, berührte er den Kunststoffgriff des Werkzeugs.
    Er öffnete den Kofferraumdeckel.
    Licht fiel herein. Einige Sekunden lang brannten Erics Augen, und dann gewöhnten sie sich an die plötzliche Helligkeit.
    Vorsichtig stemmte er sich in die Höhe.
    Es überraschte ihn, die Wüste zu sehen.
    Eric stieg aus.
    Rachael wusch sich die Hände in der Spüle - es gab zwar heißes Wasser, aber keine Seife -und trocknete sie im warmen Luftstrom des Gebläses, das Papierhandtücher ersetzte.
    Anschließend verließ sie die Toilette, und als sich die schwere Tür hinter ihr schloß, sah sie, daß keine Klapperschlangen auf den Gehweg gekrochen waren.
    Rachael kam drei Schritte weiter, bevor sie bemerkte, daß der Kofferraum des schwarzen Mercedes offenstand.
    Ruckartig blieb sie stehen und runzelte die Stirn. Selbst wenn das Gepäckfach nicht abgeschlossen gewesen war: Die Klappe konnte unmöglich einfach so aufspringen.
    Plötzlich wußte sie Bescheid: Eric.
    Nur einen Sekundenbruchteil später sah sie ihn an der Ecke des Gebäudes, etwa fünfzehn Meter von ihr entfernt. Er starrte sie groß an, so als überrasche ihn die Begegnung ebensosehr wie die junge Frau.
    Es war Eric - und doch schien er jemand anders zu sein. Ungläubig und entsetzt beobachtete Rachael die monströse Gestalt, zunächst nicht dazu fähig, die Natur seiner bi
    zarren Metamorphose zu begreifen. Trotzdem spürte sie instinktiv, daß die Veränderungen seiner genetischen Struktur zu einer gespenstischen Verwandlung geführt hatten. Erics Körper wirkte deformiert, doch angesichts der Kleidung ließ sich nur schwer feststellen, was mit ihm geschehen war. Die Kniegelenke und Hüften erweckten einen massiveren Eindruck. Außerdem hatte er jetzt einen Buckel: Das rotkarierte Hemd spannte sich über einem breiten Auswuchs auf dem Rücken. Die Arme waren sieben oder acht Zentimeter länger, und die breiten und muskulösen Hände ähnelten Pranken. Gelbbraune Flecken zeigten sich darauf, und die knorpeligen Finger endeten in Krallen. An einigen Stellen ersetzten glänzende Schuppen die Haut.
    Das gräßliche Gesicht weckte besonderen Abscheu in Rachael. Nur noch einige wenige Merkmale erinnerten an die vormals so attraktiven Züge Erics. Knochen hatten sich neu geformt, an einigen Stellen breiter und flacher, schmaler und abgerundeter an anderen. Die Augen lagen tief in den Höhlen, und das vorspringende Kinn ragte aus prognathischen Unterkiefern. Auf der klobigen Stirn sah Rachael einen gezackten Hornwulst, der sich, weniger ausgeprägt, über den ganzen Kopf erstreckte.
    »Rachael«, sagte Eric.
    Seine Stimme war dunkel und heiser, vibrierte leicht. Sie glaubte, einen kummervollen und melancholischen Klang darin zu vernehmen.
    Die junge Erau bemerkte zwei konische Vorsprünge auf der dicken Stirn Erics. Offenbar hatten sie sich noch nicht voll entwickelt, doch sie erinnerten schon jetzt an Hörner. Angesichts der Schuppen, die sowohl auf den Händen als auch an einigen Stellen im Gesicht glitzerten, und der faltigen, schlaffen Haut, die unter dem Kinn einen Kehllappen bildete, ergab das sogar einen gewissen Sinn: Einige Eidechsenarten wiesen Hörner auf, und vielleicht gab es in ferner Vorzeit irgendwelche amphibischen Vorfahren der Spezies Mensch mit solchen Auswüchsen (was Rachael jedoch für unwahrscheinlich hielt). Einige Faktoren des verformten Gesichts deuteten auf einen menschlichen Ursprung hin, und andere wirkten affenartig. Rachael begann zu verstehen: Erics Tod hatte ein Dutzende von Millionen Jahren altes Generbe aktiviert Die nach wie vor in der DNS-Struktur gespeicherten Entwicklungsprogramme längst ausgestorbener Lebensformen nahmen Einfluß auf das Zellwachstum und versuchten, dem weichen Ton des Gewebes eine neue - beziehungsweise alte, uralte - Form zu geben.
    »Rachael«, wiederholte Eric und rührte sich noch immer nicht von der Stelle. »Ich möchte... ich möchte...« Allem Anschein nach fand er nicht die richtigen Worte, um den Satz zu beenden. Oder vielleicht wußte er gar nicht, waserwollte.
    Rachael hatte das Gefühl, als klebten ihre Füße am Boden fest. Sie bewegte sich ebenfalls nicht, war vor Entsetzen wie erstarrt -und versuchte gleichzeitig, sich bewußt zu machen, was mit Eric geschah. Die vielen Rassenerinnerungen in seinen Genen zerrten ihn in verschiedene Richtungen, und während er auf eine submenschliche Evolutionsebene zurückfiel, bemühte sich sein moderner Intellekt, die Kontrolle über den Körper zu

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