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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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zurecht«, behauptete Julio. »Im Ernst.
    »Hast du nicht gehört, was ich sagte?«
    »Wir müssen mit einem Disziplinarverfahren rechnen.«
    »Ich mache mit.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Bist du ganz sicher?«
    »Himmel, ja!«
    Julio legte den Gang ein und fuhr los, fort von Placentia.
    »Na schön. Wir sind beide ziemlich erledigt und brauchen ein wenig Ruhe. Ich setze dich zu Hause ab. Schlaf ein paar Stunden. Morgen früh um zehn hole ich dich ab.«
    »Und was hast du vor?«
    »Vielleicht gelingt es mir, ebenfalls ein Nickerchen zu machen«, antwortete Julio.
    Reese und seine Schwester Agnes lebten mit Esther Su sanne an der Hast Adams Avenue in der Stadt Orange, in einem gemütlichen Häuschen, das Reese während seiner Freizeit umgebaut hatte. Julios Apartment gehörte zu einem hübschen Wohnkomplex, der im spanischen Stil gehalten und einen Block von der vierten Straße entfernt war, an der östlichen Peripherie von Santa Ana.
    Beide Männer erwarteten leere Betten. Julios Gattin war vor sieben Jahren an Krebs gestorben. Reeses Frau, Esthers Mutter, lebte ebenfalls nicht mehr. Sie hatte vor fünf Jahren den Tod gefunden, bei dem Schußwechsel, dem fast auch die damals vierjährige Tochter zum Opfer gefallen wäre.
    »Und wenn du nicht schlafen kannst?«
    »Gehe ich ins Büro, höre mich ein bißchen um und versuche herauszufinden, ob jemand was über Sharp weiß und warum er so wild darauf ist, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Vielleicht stelle ich hier und dort auch einige Fragen in bezug auf Dr. Eric Leben.«
    »Und was unternehmen wir, nachdem du mich morgen früh um zehn abgeholt hast?« »Das weiß ich noch nicht«, sagte Julio. »Aber bestimmt ist mir bis dahin etwas eingefallen.«

13. Kapitel -  Enthüllungen
    Ben und Rachael brachten Sarah mit dem gestohlenen grauen Subaru zum Krankenhaus. Rachael erklärte sich bereit, die Kosten der Behandlung zu begleichen, hinterließ für
    das junge Mädchen einen Scheck über zehntausend Dollar und rief die Eltern in Kansas an. Wenig später verließ sie das Hospital zusammen mit Ben, um sich eine Unterkunft zu suchen.
    Um 3.35 Uhr am Dienstagmorgen fand das erschöpfte Paar ein großes Motel am Palm Canyon Drive, das auch während der Nacht geöffnet hatte. In ihrem Zimmer hingen orangefarbene und weiße Gardinen, bei deren Anblick Ben unwillkürlich das Gesicht verzog, und Rachael hielt es für angeraten, die Bettwäsche sicherheitshalber auf Wanzen zu untersuchen. Doch an der Dusche und der Klimaanlage gab es nichts auszusetzen.
    Ben ließ Rachael für zehn Minuten allein, fuhr den gestohlenen Subaru vom Motel fort, stellte ihn einige Blocks entfernt auf dem Parkplatz eines Supermarkts ab und kehrte zu Fuß zurück.
    Während seiner Abwesenheit besorgte Rachael Eis und Sodawasser. Als Ben das Zimmer betrat, sah er auf dem Tisch einige Dosen Diet Coke, Coca-Cola, Bier und Orangensaft.
    »Ich dachte, du hast vielleicht Durst«, erklärte Rachael.
    Ben begriff plötzlich daß sie sich mitten in der Wüste befanden und im Verlauf der vergangenen Stunden ziemlich ins Schwitzen gekommen waren. Er griff nach einer Dose mit Orangensaft und leerte sie in zwei Schlucken, trank ein Bier, setzte sich und griff nach einer Diet Coke.
    Eine Zeitlang herrschte Stille.
    Rachael schien einem enormen Gewicht nachzugeben, das auf ihren Schultern lastete, als sie sich seufzend in einen Ses sel sinken ließ und eine Cola wählte. »Nun?«
    »Nun was?«
    »Willst du mir gar keine Fragen stellen?«
    Ben gähnte. Er war so müde, daß ihm baldiger Schlaf verlockender erschien als die Aussicht, über die Hintergründe der jüngsten Ereignisse Aufschluß zu gewinnen. »Was für Fragen?«
    »Bist du gar nicht neugierig?«
    »Bisher warst du nicht geneigt, mir zu antworten.«
    »Nun, das hat sich inzwischen geändert. Es hat jetzt keinen Sinn mehr zu versuchen, dich nicht darein zu verwikkeln.«
    Rachael machte ein so trauriges und niedergeschlagenes Gesicht, daß Ben innerlich schauderte und sich fragte, ob es ein Fehler gewesen sein mochte, ihr seine Hilfe anzubieten und sich auf etwas enorm Gefährliches einzulassen. Die junge Frau ihm gegenüber sah ihn so an, als sei er bereits tot als stünden sie beide schon mit einem Bein im Grab.
    »Wenn du bereit bist, mir alles zu erzählen«, sagte Shadway, »brauche ich gar keine Fragen zu stellen.«
    »Du solltest jetzt besonders aufgeschlossen sein, denn was ich dir gleich schildern werde, klingt... seltsam. Vielleicht sogar

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