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Schattenfeuer

Schattenfeuer

Titel: Schattenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Mäuse, Mäuse... Blutunterlaufene Augen, zitternde Muskeln; immer wieder rennen sie gegen die Wände ihrer kleinen Käfige...
    Als sich Eric weiterhin bemühte, den vagen Erinnerungsbildern deutliche Konturen zu verleihen, entstand ein dump fes und schmerzhaftes Pochen in seinem Schädel, dessen Rhythmus sich rasch verstärkte und in allen Winkeln seines Ichs widerhallte.
    Daraufhin trachtete er danach, die Mäuse zu vergessen, aber der Schmerz wurde noch intensiver, kam einem Vorschlaghammer gleich, der direkt hinter seinen Augen auf die Fragmente seines Selbst einhieb. Er mußte die Zähne zusammenbeißen, um nicht laut zu schreien, begann zu schwitzen. Und mit dem Schweiß kam der Zorn. Das Feuer der Wut loderte erneut in ihm empor, und die Flammen verbrannten den Schmerz, leckten zunächst nach keinem besonderen Ziel. Doch schon nach wenigen Sekunden wuchsen sie in die Länge, prasselten heißer und entschlossener. »Rachael, Rachael«, knurrte Eric. Seine rechte Hand schloß sich fest um den Griff des Fleischermessers. »Rachael...«

19. Kapitel -  Sharp und Der Felsen
    Als Anson Sharp das Krankenhaus von Palm Springs erreichte, räumte er sofort das Hindernis zur Seite, an dem Jerry Peake gescheitert war. Innerhalb von zehn Minuten verwandelte er Schwester Alma Dunns so unerschütterlich wirkende Hartnäckigkeit in unterwürfige Nervosität, zerschmetterte die ruhige und gelassene Autorität Dr. Werfells, machte sie beide zu unsicheren, respektvollen und kooperativen Bürgern. Zwar fügten sie sich nur widerwillig, aber sie zeigten sich schließlich bereit, den Wünschen der DSA zu genügen. Peake war zutiefst beeindruckt. Sarah Kiel stand noch immer unter der Wirkung der Beruhigungsmittel, doch Werfell erklärte, er wolle von allen notwendigen Mitteln Ge brauch machen, um sie zu wecken.
    Wie immer beobachtete Peake seinen Vorgesetzten aufmerksam und versuchte herauszufinden, womit Sharp seine Wirkung erzielte. Zum einen nutzte Sharp seine Größe, um andere Leute einzuschüchtern. Er trat immer ganz dicht an seine Gesprächspartner heran, starrte düster auf sie herab und spannte die Muskeln seiner breiten Schultern. Aber die stumme Drohung, Gewalt anzuwenden, wurde nie in die Tat umgesetzt. Darüber hinaus lächelte Sharp häufig. Natürlich handelte es sich auch dabei um eine Waffe, die er wohlüberlegt einsetzte: Sein Lächeln war ein wenig zu breit und völlig humorlos, sah fast so aus, als fletsche er die Zähne.
    Eine weitaus größere Bedeutung kam den Tricks zu, die jeder hochrangige Regierungsagent anwenden konnte. Bevor Sharp die Geneplan-Niederlassung in Riverside verließ, führte er mehrere Telefongespräche mit verschiedenen Regierungsstellen in Washington, machte auf seine Amtsbefugnisse aufmerksam und holte Informationen über das Desert General Hospital und Dr. Hans Werfell ein -Informationen, die ihn in die Lage versetzten, Druck auf den Chefarzt auszuüben.
    Im großen und ganzen gab es am Desert General nichts auszusetzen. Es wurde darauf geachtet, daß die im Krankenhaus arbeitenden Ärzte, Schwestern und Techniker den hohen Erfordernissen ihrer Arbeit gerecht wurden. Die letzte Klage gegen das Hospital lag bereits neun Jahre zurück, und damals war es nicht einmal zu einem Prozeß gekommen. Ganz gleich, um welche Krankheiten und Leiden es sich auch handelte: Die Rekonvaleszenzquote lag ein ganzes Stück über dem Landesdurchschnitt. Der einzige Schandfleck, der sich im Verlaufe von zwanzig Jahren an der reinen und sauberen Fassade des Desert General ergeben hatte, stammte vom Fall der entwendeten Pillen. Diese Bezeichnung wählte Peake, als ihn Sharp unmittelbar nach seiner Ankunft unterrichtete, kurz vor der Begegnung mit Dunn und Werfell. Sharp hielt nichts von einer solchen Titulierung, denn er las keine Kriminalromane, und daher mangelte es ihm an dem abenteuerlich-romantischen Empfinden Peakes. Doch das störte den jungen DSA -Agenten nicht weiter. Er erfuhr folgendes: Vor knapp einem Jahr hatte man drei Krankenschwestern dabei ertappt, wie sie die Ankaufs- und Bestandslisten der pharmazeutischen Abteilung manipulierten, und die nachfolgende Ermittlung ergab, daß sie schon seit drei Jahren Medikamente stahlen. Aus purer Boshaftigkeit beschuldigten die Angeklagten sechs ihrer Vorgesetzten, darunter auch Schwester Dunn, doch die Polizei stellte schließlich fest, daß Dunn und die anderen keine Schuld traf. Das Desert General Hospital wurde auf die >schwarze Liste< der Drug

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