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Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition)

Titel: Schattenfluch: Druidenchronik. Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Ersten in der Halle. Wolfgang konnte nichts tun. Bewachte er eine Tür, würden sie nur umso schneller durch die anderen beiden kommen. Das Einzige, was ihm übrig blieb, war, sich vor eine Wand zu stellen und so lange zu kämpfen, bis sie ihn hatten.
    »Wirf die Waffe nieder!«, schrie einer der Gardisten mit verzerrtem Gesicht.
    »Damit du feiger Hund nicht kämpfen musst?«, rief Wolfgang. Normalerweise fand er solche Sprüche lustig – unglaublich dumm zwar, aber immerhin lustig. Jetzt nicht. Jetzt ging ihm einfach nur der Arsch auf Grundeis.
    Und sie ließen sich noch nicht einmal provozieren. Stattdessen reihten sie sich aneinander und reckten ihm ihre Speere entgegen, auf sicherem Abstand zu seiner Klinge. Er schluckte, als ihm verspätet bewusst wurde, dass keiner der Gardisten eine magische Klinge trug. Zumindest sah keiner der Speere danach aus. Wenn sie ihn hier töteten, war es nur eine schmerzhafte Art und Weise, ihn gefangen zu nehmen. Und das war etwas, was er unbedingt vermeiden wollte.
    Wolfgang wollte hier nicht sterben. Er wollte eigentlich gar nicht sterben, aber insbesondere nicht hier, so kurz vor einem sowichtigen Erfolg im Kampf gegen die Schatten. Doch es war besser als Gefangenschaft. Der Gedanke an Folter war schlimm, doch noch schlimmer war der Gedanke an all die Geheimnisse, die er verraten konnte. Und er
würde
sie verraten, das musste man einfach anerkennen. Wenn jemand Erfahrung mit Folter besaß, dann die Schatten. Die einzige Frage bestand darin, wie lange Wolfgang durchhalten würde, bis er all die Geheimnisse Norddeutschlands hinausposaunte, all das, wofür er so hart gearbeitet hatte.
    Nein. Gefangenschaft war keine Option. Er musste sterben. Das Einzige, was ihm übrig blieb, war, so gut zu kämpfen, dass es einen Schatten oder Druiden auf den Plan rief. Doch das würde nicht passieren, wenn er sich noch weiter von den Gardisten und ihren Speeren einkesseln ließ. »Thor und Odin«, flüsterte er noch einmal. Dann stürmte er los.
    Erneut erwischte er die Gardisten unvorbereitet. Erneut gelang es ihm, den geschmiedeten Spitzen zu entgehen und sie in den Nahkampf zu zwingen. Sein Schwert schlug im Bogen gegen den Hals eines Mannes und hinterließ eine Wolke aus feinem rotem Blut, er führte den Bogen fort und stieß die Spitze der Waffe auf der anderen Seite in die Flanke eines anderen. Kettenglieder brachen ob der Gewalt seines Angriffs, ein Mann schrie gellend auf. Um ihn herum wurden Schwerter gezückt, scharrten Dolche aus ihren Scheiden, während er tobte und nach allen Seiten hin Hiebe und Stiche verteilte. Er brüllte, keinen Schlachtruf, nicht den Namen eines Gottes, einfach nur einen wilden, gutturalen Schrei. Er wurde gestoßen und angerempelt, als ihn Gardisten anfielen, die einfach ihren Speer fallen gelassen hatten und nun seiner wütenden Klinge entgehen wollten, indem sie waffenlos über ihn herfielen.
    Wolfgang zog den Dolch des Händlers aus seinem Gürtel, schnitt damit durch Hände und Oberarme, während er gleichzeitig mit dem Schwert weiter austeilte. Etwas drosch gegen seinen Schädel, ließ ihn taumeln und Sterne sehen, doch er hielt sich weiter auf den Beinen, ließ einen Angreifer auf den Dolch laufen, drehte die Klinge in der Wunde, zog sie zurück, erstaunt überden heftigen Blutstrom, der ihr folgte, spürte ein scharfes Brennen in der Flanke, parierte mit dem Kurzschwert einen Schwertstreich, konnte einem weiteren nichts mehr entgegenhalten. Er wurde am Bein getroffen, ein Schnitt, nichts Schlimmes. Er hackte nach der Hand, die das Schwert hielt, doch sein Hieb wurde abgewehrt. Den Gegenangriff nahm er wieder mit dem Dolch. Erneut ein Brennen in seiner Seite, diesmal deutlich schärfer, gleißend heiß wie glühendes Metall, er taumelte, verlor irgendwie den Dolch aus seiner Linken. Mühsam schlug er mit dem Schwert nach einem Gardisten vor sich, traf nur dessen Kettenhemd, ohne es zu durchschlagen. Die Breitseite einer Klinge traf ihn an der Stirn und drosch seinen Schädel nach hinten, er verlor das Gleichgewicht, ging hart zu Boden. Als er versuchte, sich aufzurappeln, stellte er fest, dass er auch das Schwert verloren hatte. Ein schwerer Stiefel trat gegen seine Schulter und warf ihn zurück zu Boden. Gleich mehrere wutverzerrte Fratzen tauchten über ihm auf, die Hände mit den Schwertern zogen sich zurück, stießen nach vorne. Wolfgang bäumte sich auf, brüllte »GUDRUUUN!«, dann bohrten sich die Klingen in seinen Körper, drei, vier, egal

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