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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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und streckte die Beine aus. »Zumindest haben wir Munition und eine Stellung hier, die sich verteidigen lässt. Ich muss einfach hoffen, dass ich nicht ihre Aufmerksamkeit erregt habe, weil ich verschwenderisch mit meiner Magie umgegangen bin.« Ihr Blick flackerte zur Seite, und für einen Moment sah sie Fejelis in die Augen. Sie sprach nicht nur von den Schattengeborenen.
    Midha sagte: »Wir können nur abwarten, was geschieht, und uns darum kümmern, wenn es so weit ist. Jo, kannst du dein magisches Gespür darauf richten, was sich draußen bewegt, sagen wir, in einem Umkreis von achthundert Metern, bis wir uns organisiert haben?« Sie nickte. »Dann sollten wir nun alle etwas essen und unseren Schichtplan für den Wachdienst ausarbeiten. Herr Orlanjis«, Fejelis war erleichtert, wie schnell Orlanjis den Kopf hob, »Sie sind der Erste, der sich duschen und umziehen darf. Knausern Sie nicht mit heißem Wasser, wir haben genug davon. Ich möchte, dass sich immer zwei von uns draußen aufhalten, es sei denn, ein Zug fährt durch, und einer am Telegrafen bleibt, aber die anderen müssen sich ein wenig ausruhen.«
    »Sollen wir hinuntergehen und die Telegrafenleitung überprüfen?«, fragte Jade.
    »Das Risiko ist zu hoch, denn wir können nicht genug von der Leitung abdecken. Bei dem Nebel können wir kaum zweihundert Meter weit sehen.«
    »Soll ich den Nebel besser lichten, anstatt die Schattengeborenen aufzuspüren?«, erkundigte sich Jovance. Tam öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Magier versuchten selten, allein das Wetter zu manipulieren, selbst wenn es nur eine kleine Veränderung war. Sogar Tam fand es anstrengend, obwohl er sich sehr geschickt im Umgang mit unbelebter Materie anstellte.
    Fejelis beobachtete Midhas und dachte, dass ihre Magie zwar kein Geheimnis unter ihren Gefährten war, aber sie gewiss noch nie eine so eindeutige Kostprobe von ihr gesehen hatten. Vielleicht wussten sie nicht, dass ihr Grenzen gesetzt waren. »Da es dunkel ist«, meinte Fejelis, »sind unsere Sicht und Bewegungsfreiheit ohnehin eingeschränkt. Daher glaube ich, es wäre reine Kraftverschwendung.«
    Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu. »Also harren wir hier die Nacht über aus. Normalerweise kommen nicht viele Schattengeborene tagsüber heraus, obwohl sie nicht von dem Fluch betroffen sind – zumindest behaupten das die Nachtgeborenen.«
    »Wir könnten noch eine weitere Möglichkeit in Betracht ziehen«, sagte Tam bedächtig. Er blickte auf seine Hände hinab. »Ihr oder ich selbst kontaktieren die Hohen Meister.«
    »Nein«, widersprach Jovance, dann warf sie einen Seitenblick auf Fejelis. Sie war hin und her gerissen.
    Er spürte, dass es nicht der richtige Zeitpunkt war, seine Meinung zu überdenken, bevor er sie aussprach, obwohl er gern die Chance dazu gehabt hätte. Wie immer misstraute er seinem ersten Impuls, also verwarf er ihn. »Wenn wir noch einmal angegriffen werden, haben wir gewiss genug Verstand, um zu erkennen, wenn sich die Lage verzweifelt zuspitzt. Dann können wir immer noch um Hilfe rufen.«
    »Und wenn die Hohen Meister sich nicht so schnell entscheiden können wie Sie?«
    »Lehne die Idee nicht ab, nur um mich zu beschützen«, sagte Tam.
    Fejelis räusperte sich. »Auf wen zielten denn diese drei Armbrustbolzen? Abgesehen davon hat die Familie meiner Mutter eine unschöne Vergangenheit mit den Nachtgeborenen. Ich hätte gern die Chance, das wieder ins Lot zu bringen. Die Grenzlande scheinen die Front dieses Krieges zu sein, und obwohl es nicht viele von uns Lichtgeborenen hier gibt, haben wir drei Vorteile, die die Nachtgeborenen nicht haben: die Fähigkeit zu sehen, uns tagsüber zu bewegen und eine starke Magie.«
    »Wir sind zwei Magier, von denen sich einer stark überanstrengt hat«, bemerkte Jovance. »Und wir sind nur hier, weil es unsere Arbeit ist.«
    »Ich weiß, es ist nicht fair. Doch Sie vier waren alle dazu bereit, in der Nacht Wache zu stehen und damit ihr Leben zu gefährden.«
    »Das ist eben unsere Arbeit: Die Sicherheit der Schienen zu gewährleisten, aber nicht die für die gesamten Grenzlande, die Mutter möge sie segnen.«
    »Jovance«, mischte sich Tam ein, »hör auf, nur um der Diskussion willen zu argumentieren.«
    Sie fuhr zu ihm herum. »Irgendjemand muss es tun. Oh ja, du hast richtig gehört. Ich mag noch nie irgendeine Art von Selbsterhaltungstrieb gehabt haben, aber was ist mit ihnen?« Mit einer ruckartigen Geste zeigte sie auf ihre Freunde. »Er ist seine

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