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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Jahrhunderten nichts als Ärger gemacht. Wir wollten das Herrenhaus haben. Wir hätten inzwischen beide gehabt, aber wir, oder besser gesagt ich wurde allzu selbstsicher. Der Mann sagte, er sei Baron Strumheller, und ich kannte diesen Namen, aber ich hatte noch nie so eine schwache Magie gespürt, die überdies durch Überanstrengung zerrissen war. Also unterhielt ich mich mit ihm und wartete darauf, dass Sebastien zu uns stieß, aber da schoss er auf mich – in aller Seelenruhe und mit einer Kugel, die einen Skaffern niedergestreckt hätte. Ich nehme an, ich sollte dankbar sein, dass er nicht häufiger geschossen hat. Und während ich noch meine Eingeweide zusammensetzte, fingen Midora und dieser idiotische Junge an, den Innenbereich von Stranhorne niederzubrennen, und – krawumm! « Er warf Tam einen düsteren Blick zu, dann stieß er einen Seufzer aus, schnippte mit den Fingern in Richtung Korb und ließ einen leichten Stoß Magie folgen.
    Die Wildkatze fauchte, nahm aber gehorsam ein Kätzchen ins Maul und trug es zu Neills Schoß. Sie hockte sich hin und funkelte ihn an, während er das Kätzchen untersuchte, einen Finger in das kleine Maul schob, mit einer Hand über das Rückgrat strich und die Kraft seiner Hinterläufe prüfte. Die Ablenkung schien ihn zu beruhigen, und er schenkte der wütenden Katze ein zärtliches Lächeln, als er ihr das Kätzchen zurückgab. »Sie ist eine Schönheit, nicht wahr?«, sagte er zu Tam.
    Ihr Pelz war gewiss dick und gesund, wenn auch zu klein, um dafür den vollen Preis zu bekommen. »Diese Kreaturen, gehören sie alle Ihnen?«
    »Jetzt ja. Ich habe sie von Durran, meinem Vater, geerbt, sowie meine Fähigkeit, mit lebenden Körpern zu arbeiten. Es war ursprünglich seine Idee, die Getrennten mithilfe derer, welche die Nachtgeborenen ›Schattengeborene‹ nennen, aus Atholaya zu vertreiben und auf Dauer fernzuhalten. Sie alle hatten furchtbare Angst vor dem, was die Getrennten uns antun würden, sollten sie uns finden – er von allen am meisten.«
    »Und die verwandelten Nachtgeborenen?«, hakte Tam nach. Er war zu überanstrengt und wurde zu sehr von Übelkeit geplagt, um die Magie näher zu bestimmen, die die fliegenden Geschöpfe umgab, aber dieser Mann konnte lebende Körper umwandeln, wenn überhaupt irgendein Magier dazu in der Lage war.
    In seinen umschatteten Augen blitzte es weiß auf. »Ah, es ist Ihnen also aufgefallen.«
    »Waren sie Ihr Werk?«, fragte er leise.
    »Andernfalls hätte Emeya sie nicht am Leben gelassen, aber verwandelt waren sie ihr von Nutzen.«
    »Teilen jene Ihre Meinung, dass das Leben unter allen Bedingungen lebenswert ist?«
    »Sie haben nicht die geringste Ahnung, wovon Sie reden«, erwiderte Neill ohne Groll.
    »Begreifen Sie nicht«, sagte Tam mit leiser Stimme, »dass Ihr Handeln grausam ist?«
    Neill neigte den Kopf nach hinten, und das Licht verfing sich auf seinen länglichen Gesichtszügen, die nun eher fuchsartig wirkten. Sie waren nicht ganz menschlich, wie Tam in diesem hellen Licht sehen konnte, wirkten, als habe Neill beschlossen, eins seiner geliebten Tiere nachzuahmen. »Doch, durchaus. Und ich wiederhole: Sie haben nicht die geringste Ahnung, wovon Sie reden. Glauben Sie mir, es gibt schlimmere Grausamkeiten.«
    Tam war müde, ihm war übel, und er war kurz davor zu verzweifeln, aber er kämpfte weiter. »Und Sebastien?«
    »Er ist der Sohn meiner Cousine Ariadne. Emeya wollte von ihr, dass sie mit jemandem ein Kind zeugte – es muss Sie nicht interessieren, mit wem – , aber statt darauf zu warten, dass die beiden ihren Weg zueinander fanden«, seine Augen funkelten vor Wut, »belegte Emeya sie mit einer Verhexung. Ari war gerade mächtig genug, diese auf einen anderen Mann umzulenken. Und um alles noch schlimmer zu machen, wählte sie dafür ausgerechnet einen von den neuen nachtgeborenen Sklaven. Sie band ihn an sich und sich selbst an ihn. Das Kind, das sie bekamen, war magiegeboren und mächtig, also ließ Emeya sie leben. Aber von diesem Tag an waren sie gebrandmarkt. Hearne ist ein Überlebenskünstler, wenn er auch sonst nichts ist. Er überredete Ariadne, zu Isolde zu fliehen. Sie hätten den Jungen mitgenommen, aber er war zu diesem Zeitpunkt Emeyas Schoßtier, und er wollte nicht mitgehen. Da ich wusste, was Emeya Ari antun würde, half ich ihnen bei der Flucht.« Verbissen betrachtete er das Muster des Teppichs. »Wenn ich damals gewusst hätte, was ich jetzt weiß, hätte ich es nicht getan.« Er blickte

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