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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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hier in der Lage, Ishmael zu geben, was er braucht, und vielleicht könnte mir gestattet werden, mit den Lichtgeborenen zu sprechen. Es ist wahrscheinlich sicherer für alle Unbeteiligten, sich nicht in der Nähe aufzuhalten, wenn Sie verstehen?«
    Natürlich verstand Vladimer, nachdem er am Frühstück des Erzherzogs teilgenommen hatte. »Wenn Sie nicht stark genug sind«, sagte Vladimer eindringlich, »dann befehle ich Ihnen zu warten, bevor Sie irgendetwas unternehmen. Es hat keinen Sinn, dass Sie sich und Ihre Leute in Gefahr bringen. Fejelis dürfte inzwischen den Palast erreicht haben. Geben Sie ihm Gelegenheit, zu den Hohen Meistern durchzudringen.«
    Farquhar bedachte ihn mit einem breiten Lächeln. »Ich werde es ganz gewiss versuchen. Jetzt gehen Sie bitte nach unten.«
    »Aber … «, wandte Lavender di Gautier heiser ein.
    »Husch, husch!«, sagte Farquhar mit entsprechenden Gesten.
    Vladimer zögerte, und auf seinem Gesicht spiegelte sich eine seltsame Mischung aus Ärger und Hilflosigkeit wider. Dann sagte er über die Schulter an die anderen gewandt: »Nach unten. Ich werde alles erklären.« Sein Sonar streifte Telmaine. »Prinzessin Telmaine?«
    Sie schüttelte energisch den Kopf, ihrer Stimme traute sie nicht. Ishmael brauchte sie, und zwar jetzt umso mehr, weil die Magier, die er als seine Freunde betrachtete, ihn anscheinend als eine Gefahr gebrandmarkt hatten, wenn nicht gar als einen Feind. Das hatte er nicht verdient. Sie stand angespannt da und machte sich auf einen Widerspruch gefasst, als Vladimer Mycene, die Baronesse und ihre Männer die Treppe hinunterführte.
    »Meine Lieben«, hob Farquhar Broome zu sprechen an, dann brach er ab und breitete hilflos die Hände aus.
    »Schon gut, Vater.«
    »Es ist nicht gut.« Telmaine spürte das schnelle und verschlüsselte Zwischenspiel von Magie zwischen ihnen, und fühlte sich einmal mehr von ihnen ausgeschlossen. Aber diesmal maß sie sie ab, verglich deren Magie mit diesem Inferno, das sie von Ishmael gespürt hatte. Sie konnten es nicht mit ihm aufnehmen – das verriet ihr Farquhar Broomes Verhalten. Aber wenn Ishmael sie vernichtete, könnte er sich damit selbst töten. Sie musste an den Traum denken. War er eine Warnung gewesen?
    ›Setzen wir uns‹, sagte Farquhar Broome. Ohne Rücksicht auf ihren Rang verteilten sie sich im Raum, suchten sich Stühle, Hocker und Truhen und setzten sich hin. Für Telmaine blieb nur ein Hocker, auf dem sie Platz nahm und ihre Röcke um sich herum ausbreitete.
    ›Ich werde ein letztes Mal versuchen, Kadar zu erreichen‹, sagte er, ›aber ich werde mich nicht dabei verausgaben. Wenn sie ihre Entscheidung getroffen haben, dann soll es eben so sein.‹ Er sprach, wie sie begriff, von dem lichtgeborenen Tempel. War Kadar der Erzmagier? ›Einen Moment, meine Lieben.‹ Sie konnte spüren, wie er seine Magie sammelte und formte, wie er Lebenskraft zu Energie umwandelte, um sie mit einer sicheren, zarten Berührung über weite Entfernung auszustrecken, ohne einen Hauch Lebenskraft zu vergeuden. Wie alt mag er sein?, fragte sie sich. Hundert Jahre? Zweihundert? Noch älter?
    Er atmete aus und schüttelte den Kopf. ›Nein, es hat keinen Sinn. Man kann nur darauf vertrauen, dass sie ebenfalls in der Lage sind, sich gegen die Schattengeborenen abzuschirmen, oder alles wäre umsonst gewesen. Wir sollten uns nun sammeln. Und dann, liebes Mädchen‹, bemerkte er zu Telmaine, ›werde ich Sie bitten, noch einmal zu versuchen, Ishmael zu erreichen. Ich denke, von uns allen ist es am unwahrscheinlichsten, dass er Ihnen Schaden zufügen wird. Obwohl das nicht bedeutet, dass Sie in Sicherheit sind.‹
    Niemand, der diesen Brennofen von Magie spürte, hätte auf diesen falschen Gedanken verfallen können.
    Der Gedanke sickerte zu ihr durch, Farquhar Broomes Gesicht, das einem verrunzelten Apfel glich, verzog sich zu einem Lächeln.
    Telmaine holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und flüsterte dann: ›Ishmael.‹
    Diese Hitze, diese überwältigende Hitze. Auch wenn sie wusste, dass sie nicht körperlich war, änderte es nichts an dem, was sie fühlte. Aber in dieser Hitze konnte sie seine Wachsamkeit spüren, seine lauschende Präsenz. Darauf konzentrierte sie sich. ›Ishmael, ich bin es, Telmaine. Was können wir tun, um Ihnen zu helfen?‹
    Es kamen keine Worte und kein Versuch einer Unterhaltung. Schreckte er zurück, um sie nicht zu verletzen? Wenn sie doch nur hätte vorgeben können, dass seine Magie keine

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