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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Wirkung auf sie hatte. ›Ishmael, Magister Broome und seine Freunde sind bei mir.‹ Sie zögerte, aber dies war tatsächlich Ishmael. Er konnte nicht ihr Feind sein. ›Wir sind am Bahnknoten von Stranhorne und gerade angekommen. Balthasar lebt noch, aber er wurde von einem der Schattengeborenen als Gefangener nach Minhorne gebracht. Dann ging er als Gesandter an den lichtgeborenen Hof. Laut Telegramm ist er mit einer Verhexung belegt worden, die ihn gegen Licht schützt.‹ Er würde gewiss spüren, welche Angst sie um Balthasar hatte, wie verzweifelt sie sich wünschte, all dies möge vorüber und er in Sicherheit sein – dass sie alle in Sicherheit wären. ›Ishmael, dies ist wichtig: Der lichtgeborene Tempel hat einen Repräsentanten geschickt, Magister Tammorn, einen mächtigen Wildschlag … Wissen Sie, dass Magier aus den Blutlinien schattengeborene Magie nicht spüren können? Der Tempel hat Magister Tammorn zu den Schattengeborenen geschickt. Wir denken, sie wollen ein Bündnis.‹
    ›Wie bitte?‹
    Das war nicht Ishmael. Sie schreckte schnell zurück, aber nicht schnell genug. Magie spaltete ihren Geist wie die Samenhülse, ergoss sich und stocherte durch die Kerne darin: Ihre Begegnungen mit den Schattengeborenen, mit Tammorn, mit Vladimer, Fejelis, dem Erzherzog, Ishmael. Verschwommen nahm sie das Auflodern von Ishmaels Entrüstung und noch verschwommener Farquhar Broomes Bemühungen wahr, sie zu erreichen. Die Schattengeborene – es war eine Frau – sagte nachdenklich: ›Er würde also für Sie kämpfen, ja? Das kann ich benutzen.‹
    Und sie spürte, wie sich die schattengeborene Magie wie ein großes Laken über sie legte, und sie gehoben wurde.

10
    Fejelis
    »Ich brauche dich hier, damit du den Nachtgeborenen hilfst.« Fejelis, der gerade seine Kappe in die prinzliche Trauerjacke wickelte, blickte hoch und stellte fest, dass sein Bruder ihn entsetzt anstarrte. Er maß den Winkel und die Farbe des frühmorgendlichen Lichtes ab und stopfte das Bündel dringlicher und respektloser in seine geliehene Tasche, als es das verdiente. »Du kennst dich mit der Eisenbahn aus. Du kannst mit den Bahnern reden und ihnen besorgen, was sie brauchen. Du hast meine Befugnisse, um die Tag-Nacht-Befehle zu kippen.« Es war ihm noch eingefallen, ein Schreiben hinzukritzeln. Celeste übersetzte es in die Schrift der Nachtgeborenen auf einem ihrer raffinierten Stanzapparate und kicherte noch immer darüber, dass sie sich schändlicherweise geweigert hatte, an Fejelis’ Anspruch zu glauben.
    »Aber was wirst du tun?«, fragte Orlanjis. »Und kann ich nicht mit dir kommen?«
    Fejelis verzieh ihm den klagenden Tonfall. »Ich will mir meine Stadt zurückerobern und einen Weg finden, den Tempel dazu zu bringen, Vernunft anzunehmen und mit den nachtgeborenen Magiern zusammenzuarbeiten. Ich muss die Wogen zwischen Licht- und Nachtgeborenen glätten, damit der Erzherzog Verstärkung nach Strumheller und Stranhorne schicken kann, und sicherstellen, dass er die Notwendigkeit dazu versteht … Und dann muss ich mir überlegen, was ich nach dem Mittagessen mache.« Sein Bruder reagierte nicht auf diesen flachen Scherz. »Wir können dich einfach nicht mitnehmen, Jis. Jovance muss nach dem Heben noch auf ihren Füßen stehen, und du musst hier das Bündnis zusammenhalten.«
    »Warum vertraust du mir? Ich war doch stets dein Rivale.«
    Dies war der springende Punkt, und seine Frage kam nicht unerwartet, da sie ihr Leben lang als Rivalen gegeneinander aufgehetzt worden waren. Fejelis richtete sich auf, um seinen Bruder anzusehen. Er hasste es, ein derart wichtiges Gespräch in aller Eile führen und die Angelegenheit auf den Kernpunkt herunterbrechen zu müssen.
    »Orlanjis, wir kämpfen gegen einen Feind um unser Leben, dessen Existenz nur wenige von uns überhaupt anerkennen. Ich vertraue dir, weil du das Gleiche gesehen hast wie ich und die gleichen Schlüsse daraus gezogen hast. Ich vertraue dir, weil ich dich im Kampf gesehen habe, wie du angegriffen wurdest und nicht daran zerbrochen bist. Wenn wir in den Palast und zu all den gewohnten Problemen und der Politik einer neuen Herrschaft zurückkehren, werde ich dich bei mir behalten, sofern ich es irgendwie kann … Du bist nicht mehr der kleine Junge, der du noch vor wenigen Tagen warst.« Ich auch nicht , dachte er . Er legte seinem Bruder die Hände auf die Schultern und sah ihm in die Augen. »Falls ich sterbe sollte, bitte ich dich nur, dass du herrschst, wie du es für

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