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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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ich sie werfen kann – und damit meine ich gestern, nicht heute. Magister Broome … ‹
    ›Tammorn, jetzt‹, sagte der lichtgeborene Erzmagier. Weit im Nordosten, auf dem Gipfel eines Erdbaus, sackte der lichtgeborene Magier halb bewusstlos, aber frei auf den Boden. Es folgte ein kurzer, machtvoller Austausch zwischen dem Erzmagier und dem anderen schattengeborenen Magier, der bei Tammorn war. Sein Geist wie auch seine Magie waren nur halb gezähmt, und seine Gedanken ausweichend und wachsam.
    Der Junge rief aus: ›Emeya, sie versuchen … ‹ Mit plötzlicher Entschlossenheit erstickte der stärkere Magier seine Warnung.
    Isolde drehte den Kopf in Ishmaels Richtung. Ariadne richtete sich jäh auf, den Mund weit aufgerissen, entweder vor Schreck oder zu einem Ausruf.
    ›Ich kümmere mich darum‹, sagte Ishmael. Wie eine Flammenwand wallte seine Macht plötzlich um sie herum auf. Auf der anderen Seite umspielte Farquhar Broomes Magie die Wand, wie eine Flöte den Donner umspielen mochte – schmeichelnd, leitend, schnell und flink in ihrer Berührung. Mehrere der lichtgeborenen Magier waren dort und überließen sich Farquhars Führung. Telmaine konnte die Struktur des Banns spüren, er ähnelte dem, den Tammorn ihr auferlegt hatte, aber verglichen hiermit erschienen ihr seine Fesseln so zart wie Spinnweben. Sie spürte, wie Isolde sich zu wehren begann, und vernahm, wie sie Emeya zurief, sie solle aufhören und sich mit ihr zusammentun. Ob Emeya auf Isolde hörte oder nicht, konnte Telmaine nicht sagen. Ihre Aufmerksamkeit galt einzig und allein Ishmael und seinem Herzen, seiner Lunge, seinen Knochen und Muskeln, die sich mühten, einer so gewaltigen magischen Anstrengung standzuhalten, obwohl diese Bürde ihnen eine lebenslange Schädigung und harte Arbeit abrang. Er konnte das nicht durchhalten.
    Isolde, deren Energien gespalten waren, starb als Erste. Kurz und wütend richteten sich Emeyas wilde Kräfte auf Ishmael. Telmaine schlang ihre Magie um Ishmaels stockendes Herz und ihren Willen um Ishmaels Leben. Dann war Emeya plötzlich verschwunden. Ihr letzter Schrei – der eines kleinen Kindes – hallte durch die Verbindung zwischen ihnen.
    Ishmael sackte auf seinem Stuhl zusammen und schnappte keuchend nach Luft. Für einen Moment dachte sie, er würde ohnmächtig werden, aber er gebot ihren Bemühungen Einhalt, ihm Kraft zu verleihen. ›Danke‹, sagte er schließlich. ›Sie sollten jetzt am besten zurückkehren. Sie stehen kurz davor, sich zu überanstrengen.‹
    Zuerst konnte sie sich nicht daran erinnern, wohin sie zurückkehren sollte und dass sie selbst eine Existenz, einen Körper und eine eigenständige Magie besaß. Sie konnte spüren, wie er sie von sich stieß und sich von ihr wie von den Schlingen einer Kletterpflanze befreite. ›Ich will nicht‹, flehte sie.
    ›Telmaine, ich habe jetzt mehr Kraft übrig als Sie.‹
    ›Was werden Sie tun?‹, fragte sie, während sie sich an ihn klammerte.
    Er seufzte. ›Als Erstes muss ich Kontrolle über die Magie gewinnen, wenn ich kann. Mein ganzes Leben habe ich mir gewünscht, stärker zu sein, aber Wünschen sollten Grenzen gesetzt sein.‹
    ›Das war klug von Ihnen, mein lieber Junge‹, sagte Farquhar Broome und berührte ihn sanft.
    Ishmael peilte Isolde, die in ihrem Sessel zur Seite gesackt war. Ein Arm hing herunter, und von ihr gingen keinerlei Anzeichen von Magie oder Leben aus. Er peilte Lysander Hearne, der seine schattengeborene Dame stützte oder vielmehr in seinen Armen hielt.
    Lysander flüsterte: »Sie haben es geschafft.« Dann verhärteten sich seine Züge, und er fügte hinzu: »Lassen Sie sie in Ruhe! Verstehen Sie? Ohne sie hätten Sie es nicht geschafft.«
    Er versteht überhaupt nichts. Ishmael und Telmaine dachten das Gleiche, aber sein Gedanke entsprang erschöpfter Erheiterung, ihrer erschöpfter Empörung. ›Uns blieb nichts anderes übrig‹, sagte Ishmael und antwortete mehr Farquhar Broome als Lysander. ›Aber es ist traurig. Es wurde ihnen als Kindern angetan, und sie hatten keine Wahl, als zu werden, wie sie waren.‹
    ›Vieles an der Magie ist traurig, Ishmael‹, erwiderte der mächtigste nachtgeborene Magier.
    ›Wir hatten Glück, dass wir es überhaupt geschafft haben. Ich werde Ihre Hilfe benötigen. Ich bin zwar kein Kind mehr, aber … ‹
    › Sebastien, nicht!‹
    Rohe magische Kraft und der Zorn über die Niederlage verwandelten sich in Feuer und Tod und schossen über die Entfernung zwischen dem

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