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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Angesichts der Unruhen bei den Lichtgeborenen wollen die Eisenbahnen das Risiko von Tageszügen nicht eingehen.«
    Ishmael stimmte zu. Balthasar zeigte eine grimmige Miene. Wahrscheinlich erinnerte er sich an den schrecklichen Angriff auf den Tageszug, mit dem er und Telmaine an die Küste gefahren waren, um Fürst Vladimer zu retten. Laut Telmaine hatte es sich bei den Angreifern um Lichtgeborene gehandelt.
    »Wir müssen so schnell wie möglich nach Norden«, erklärte Balthasar.
    »Vater!«, erklang Lavenders Stimme von draußen. »Geh mir aus dem Weg, du Schwachkopf! Dies ist ein Notfall. Vater! «
    Stranhorne ging persönlich durch den Raum und öffnete die Tür. »Lassen Sie meine Tochter durch«, wies er den Wachposten an. »Wenn sie sagt, es sei ein Notfall, dann ist es einer.«
    Lavender stürzte nahezu durch die Tür und murmelte nicht gerade leise etwas über die Gewohnheiten und Herkunft des Wächters.
    »Die Postkutsche ist soeben eingetroffen«, berichtete sie und erwartete einen väterlichen Tadel angesichts ihrer Ausdrucksweise. »Die Postreiter von Oberostbrück und der Höhe haben ihren Treffpunkt nicht erreicht. Es wurden mehrere Karren Wolle von der Höhe in Niederostbrück erwartet, doch sie sind nicht eingetroffen. Eine Hebamme, die in der vergangenen Nacht in diese Richtung ging, um bei einer Entbindung zu helfen, ist spurlos verschwunden, und niemand, der in dieser Gegend lebt, hat es zur Arbeit oder zum Markt geschafft. Dyan stellt eine berittene Truppe von doppelter Stärke zusammen, um die Straße nach Niederostbrück zu überprüfen. Die Postkutsche fährt weiter zum Bahnknoten.«
    »Mit einer Eskorte«, warf Stranhorne ein.
    »Ja, der Trupp wird von Carlann angeführt. Laurel schreibt Telegramme nach Strumheller und an jene Orte im Süden, die an die Telegrafenleitung angeschlossen sind.«
    »Sowohl Haus Strumheller als auch der Bahnknoten müssen benachrichtigt werden«, sagte Ishmael. Sein Bruder musste die Nachricht unverzüglich erhalten. Wäre Stranhorne nicht so stur gewesen, hätten sie die Telegramme von hier aus senden können. Ishmael hatte in dem gleichen Monat, als er Haus Strumheller erbte, dieses ans Telegrafennetz angeschlossen, obwohl seine Ingenieure selbst heute noch, nach neun Jahren, gegen skeptische Dorfbewohner, Entfernungen, Stürme, Regen und Frost kämpfen mussten, um die Leitung entlang der Straße durch die Hügel in Schuss zu halten.
    »Das Hauptbüro der Eisenbahn muss ebenfalls informiert werden, sie werden wegen der Züge eine Entscheidung treffen müssen.« Wenn die Züge nicht fuhren und Stranhorne keine fünfzehn Pferde erübrigen konnte, bedeutete das aller Wahrscheinlichkeit nach, dass er heute Nacht nicht unter Bewachung nach Norden reisen würde.
    »Und Fürst Vladimer in Minhorne muss ebenfalls ein unverschlüsseltes Telegramm erhalten.« Sollte Vladimer außer Gefecht sein und die Nachricht nicht lesen können, würden es andere tun, und vielleicht würde die Nachricht sie zum Handeln drängen.
    Allerdings nicht unbedingt so, wie er es sich wünschte. Mycene würde gewiss den Regierungsausfall des Erzherzogs und den Druck auf die Grenzlande ausnutzen, um einen Fuß auf die Inselterritorien zu setzen, sofern er das Erzherzogtum selbst nicht als die größere Beute erachtete.
    Die Plantageters würden sich um ihre eigenen Interessen kümmern müssen, und Ishmael hatte in den Grenzlanden alle Hände voll zu tun.
    »Ich muss meiner Frau telegrafieren«, warf Balthasar ein. »Sie hat im Haus ihrer Schwester gewohnt, Prinzessin Erskane. Bitten Sie sie, mich zu benachrichtigen, ob es meiner Frau gut geht.«
    Lavender nickte und sagte zu ihrem Vater: »Wir werden einen Trupp in den Süden nach Steinbrücken und Hartmanns Grabhügel schicken. Er wird sich mit dem in Steinbrücken einquartierten Trupp treffen und beim Grabhügel ausscheren.«
    »Die Trupps müssen verdoppelt werden«, verlangte Ishmael, »schon ab Stranhorne. Sie sollten dieselben Befehle wie Ostbrück erhalten, und übermitteln Sie der Postkutsche, dass sie ihre Fahrten einstellen soll.«
    »Ist bereits geschehen«, antwortete Lavender. Dann fügte sie hinzu: »Wirst du den Trupp nach Oberostbrück anführen? Du bist einer der Besten, die wir noch haben.«
    Lavender wusste nicht, dass sein Ruf stärker geworden war, und das Risiko, ihm zu erliegen, noch nie so groß schien wie jetzt. Balthasar war den Beschränkungen seines Berufs unterworfen und sagte nichts dazu, obwohl Ishmael hörte, wie

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