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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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auszufechten, aber das hier … «
    Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, dass Stranhorne sein Vertrauen in sich selbst verlor. »Jede Stunde, die wir herausschinden, gibt dem Bahnknoten und den inneren Grenzlanden Zeit, sich vorzubereiten, und bringt die Verstärkungstrupps näher an uns heran.«
    »Hat man Ihnen gesagt, dass es bisher nur knapp tausend Leute hierhergeschafft haben?«
    »Nein«, antwortete Ishmael, da er dies auf seinem Weg durch das Chaos des Ballsaals nicht hatte abschätzen können.
    »Wenn die Schattengeborenen sich so schnell auf dem Vormarsch befinden, haben sie die meisten dieser Leute gewiss nicht gefunden oder gefangen. Es gibt jedoch noch eine andere Erklärung: Sie haben einfach alle niedergemetzelt.«
    Ihm können jetzt nur Zahlen oder Magie helfen, dachte Ishmael, beides wird seinen Zweck erfüllen. Er konnte Stranhorne nicht einfach bitten, nicht zu verzweifeln, oder versuchen, es ihm durch Tadel oder Schamgefühl auszureden. Aber er durfte auch nicht zulassen, dass er in dieser Stimmung verharrte.
    »Falls die Schattengeborenen es auf das Herrenhaus abgesehen haben, können wir ihrer großen Armee standhalten«, erklärte er so überzeugt wie nur möglich. »Wenn sie nicht auf das Herrenhaus abzielen, sondern an uns vorbeiziehen, können wir uns sammeln und ihnen in den Rücken fallen. Obwohl kein Anführer mit auch nur einem Funken Menschenverstand zulassen würde, eine so große und bewaffnete Streitkraft wie unsere«, ganz zu schweigen von so einer rachsüchtigen, »im Rücken zu haben. Wenn sie also auch nur einen Deut Vernunft besitzen, stürmen sie zuerst das Herrenhaus, bevor sie weiterziehen, und wir müssen es halten, bis aus Strumheller Verstärkung kommt.«
    Vorausgesetzt, Strumheller wurde nicht auf ähnliche Weise belagert, wenn ich nach der Richtung urteile, aus der der Ruf kommt, schoss es Ishmael durch den Kopf. Sie sollten sich nicht auf rechtzeitige Hilfe aus dem Norden verlassen, nicht solange Sejanus Plantageter außer Gefecht und der Regentschaftsrat an der Macht war.
    »Wenn es sich tatsächlich um Magie handelt«, sagte Ishmael langsam, »und wir schon dabei sind, über unsere Fehler zu sprechen, dann hätten jene von uns, die sich in der Stadt befanden, sofort als uns der Verdacht kam, den Tempel der Lichtgeborenen informieren müssen. Und falls sich die Schattengeborenen mit Magie den Zugang erzwingen, ist ein Plan so gut wie jeder andere. Dann werde ich Ihnen überhaupt keine Hilfe sein. Ich habe es für mich behalten, weil ich nicht das Risiko eingehen wollte, dass es an schattengeborene Ohren dringt«, und weil er verflucht noch mal zu feige gewesen war, es anzusprechen, »aber ich habe in Minhorne etwas getan, das wahrscheinlich meine Magie ausgelöscht hat. Ich habe mich überanstrengt und würde demnach meine Lebenskraft bei dem Versuch, sie anzuzapfen, bis auf den letzten Rest erschöpfen. Das ist bereits zweimal beinahe passiert. Ich kann immer noch durch Berührung die Gedanken eines anderen lesen und vielleicht auch noch Schattengeborene wittern, wenn sie nah und stark genug sind; ich habe es noch nicht ausprobiert. Aber der Rest – alles andere – ist weg.«
    Er wartete ab, während sein Gegenüber schwieg. Stranhorne wäre der Letzte, der seinen Kummer verstanden hätte. »In einer Hinsicht«, erwiderte Stranhorne langsam, »bin ich froh darüber. Es bedeutet, dass ich Sie nicht bitten muss, hier unten mit uns zu warten, in der Hoffnung, Sie könnten einer Verhexung vielleicht lange genug widerstehen, um einen Schalter umzulegen. Ich kann darauf vertrauen, dass Sie alles tun werden, um meinen Sohn, meine Töchter und möglichst viele von meinen Leuten in Sicherheit zu bringen.«
    »Darum müssen Sie mich nicht ausdrücklich bitten, Stranhorne.«
    »Gut. Ich fordere meinen Tod nicht heraus, ich habe noch viel zu viele ungelesene Bücher. Oder ich werde welche haben«, räumte er ironisch ein, »bis wir diese Schalter umlegen.«
    »Betrachten Sie es als einen Vorwand, einkaufen zu gehen«, meinte Ishmael.
    »Also, dieser Spruch hätte auch von Ihrer Schwester sein können.«
    Über ihren Köpfen läutete die Alarmglocke, die durch den dumpfen Widerhall der Steine schauerlich klang. »Ich muss wieder nach oben«, erklärte Ishmael.
    Stranhorne streckte seine Hand aus, und Ishmael drückte sie.
    Dann ging er im Laufschritt die Treppe hinauf und stürmte in das oberste Stockwerk, wo er das Stakkato von Schüssen hörte. Nur aus der

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