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Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren

Titel: Schattengeboren - Sinclair, A: Schattengeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Dienstbotentür aufging, und eine ganze Meute Schattengeborener hat versucht, sich hindurchzuzwängen. Die Verstärkung kam mir zu Hilfe, als ich gerade meinen Revolver leer geschossen hatte.«
    »Sie haben uns infiltriert«, sprach Laurel seine Befürchtung laut aus. »Sie sind mit den Flüchtlingen hereingekommen.«
    »Haben Sie irgendetwas gespürt?«, fragte Balthasar vorsichtig.
    Ishmael verzog das Gesicht, und seine Narbe zuckte. »Ich habe jede Menge gespürt«, bestätigte er. »Als ich auf dem Dach war und in der Halle gegen sie gekämpft habe, verspürte ich die ganze Zeit über einen Brechreiz. Ich bin nicht dort geblieben, um den Helden zu spielen«, sagte er an Laurel gewandt. »Nein, ich habe keinen speziellen Schattengeborenen gespürt – wenn die auch nur einen Funken Verstand haben, halten sie sich auch von mir fern.«
    Stranhorne erschien mit seinem einarmigen Leutnant. Der gelehrte Baron trug nun einen Panzer über seinem Hemd und einen Revolver in einem Halfter an der Taille. Sein Haar war unordentlich und dem Geruch nach zu urteilen von Blut verfilzt. Er schüttelte den Kopf, als seine Tochter den Mund öffnete. »Es ist nicht meins.« Sie reichte ihm ein Handtuch und wies in Richtung Waschbecken, wo auf einem Nebentisch ein Krug stand. »Mutter«, sagte sie entschieden. Vielleicht war das eine Kurzformel der Familie für: Mutter würde darauf bestehen oder Mutter wäre entrüstet oder Mutter würde einen hysterischen Anfall bekommen. Aber wie er die Töchter der verstorbenen Baronin kannte, konnte er nicht recht glauben, dass es Letzteres bedeutete.
    Laurel umriss ihr bisheriges Gespräch, während ihr Vater sich die Arme abschrubbte und das Blut aus seinem Haar und von seiner Ledermontur tupfte. Über die Schulter gewandt sagte Stranhorne: »Also haben Sie Ihre Magie doch nicht verloren.«
    »Es sieht so aus. Obwohl ein Mann mit einer verbrannten Zunge vielleicht immer noch Gewürze schmeckt, wenn sie nur stark genug sind.«
    »In Ordnung.« Stranhorne drehte sich um. »Wir haben die erste Welle abgewehrt. Und wir müssen uns einen Moment Zeit nehmen, um unsere Taktiken zu überdenken. Offensichtlich haben wir uns nicht damit befasst, was ein Luftangriff einer schattengeborene Streitmacht bedeutet. Bis zum Sonnenaufgang bleiben uns noch ungefähr vier Stunden. Strumheller, was schätzen Sie, werden sie uns nach Sonnenaufgang weiter angreifen?«
    »Meine Einschätzung, Stranhorne, beruht auf alten Erfahrungen, die sich in dieser Angelegenheit als schlechter Ratgeber erwiesen haben.«
    »Sagen Sie es mir trotzdem«, befahl der Baron.
    »Falls sie früher einmal Nachtgeborene waren, sind sie vielleicht genau wie wir durch den Fluch gebunden.« Aber der Vater von Tercelles Kindern widerlegt diese Hoffnung, dachte Balthasar, sprach den Gedanken jedoch nicht aus. »Falls sie tagsüber kommen, dann wollen sie uns weder verwandeln noch essen oder was immer sie sonst noch mit unserem Fleisch anstellen könnten. Und sollten sie am Tag kommen – so bitter es ist, dies zu sagen – , können wir nicht gegen sie kämpfen, sondern uns nur gut genug verbergen, um zu überleben.«
    Etwas auf Ishmaels und auf Stranhornes Gesicht beunruhigte Balthasar. »Und wie wahrscheinlich ist das?«, fragte Stranhorne mit leiser Stimme.
    Ishmael zögerte. Seine Stimme klang unpersönlich, was ungewöhnlich für ihn war. »Vielleicht sollten sich einige von uns in den unteren Kellern verbarrikadieren, sodass es für die Schattengeborenen schwieriger wird, uns dort auszugraben. Eventuell scheuen sie diese Mühe. Raubtiere verschwenden keine Energie und bringen sich nicht in Gefahr. Sie befinden sich auf unserem Gebiet, also auf feindlichem Territorium, aber es sind noch nie so viele über uns hergefallen.«
    »Sollen wir also jetzt evakuieren?«, fragte Stranhorne. »Wenn unsere Nachricht den Bahnknoten erreicht hat, der Telegraf in Betrieb ist und die Gleise frei sind, sollte dort bis zum Einbruch der Nacht ein Verstärkungstrupp eintreffen. Vielleicht ist er sogar schon dort.«
    »Wahrscheinlich würden wir dabei mehr Menschen verlieren, als wenn wir hier auf Verstärkung warten«, wandte Ishmael ein. »Es sei denn, wir können uns sicher sein, dass sie es auf einige von uns mehr abgesehen haben als auf andere und sie in der Lage sind, uns voneinander zu unterscheiden. Dann würden die meisten der Schattengeborenen uns folgen, wenn wir auf die Straße gingen.«
    Stille trat ein. Dann sagte Laurel leise: »Es gibt noch

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