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Schattengefährte

Schattengefährte

Titel: Schattengefährte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
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sehnsüchtigen Tanz unter ihm begann, überließ er sich dem wollüstigen Rausch und machte, dass sie unter seinen Stößen erbebte. Auf den Wogen rotglühender Lava schwammen sie davon, durchmaßen miteinander das Zauberreich der Ekstase, und als die bunten Flammen in sich zusammenfielen, fanden sie sich erschöpft und eng aneinandergeklammert wieder.
    Sie lagen still, spürten noch dem wilden Taumel nach, Fandurs Kopf ruhte an ihrer Schulter, doch jetzt wandte er ihr sein Gesicht zu. Seine Augen waren geschlossen und seine Züge so blass, dass sich die schwarzen Wimpern und Augenbrauen hart davon abhoben.
    »Hörst du es?«, wisperte sie glücklich. »Unsere Herzen schlagen im gleichen Rhythmus. Das Herz der Fee und das Herz des Rabenkriegers.«
    Er öffnete die Augen nur einen schmalen Spalt, und sein Blick war matt, doch er lächelte sie an.
    »Das Herz der Fee«, murmelte er. »Glaubst du, dass ich es für mich gewinnen werde?«
    Sie musste über seine ernste Miene lachen und fuhr spielerisch mit der Hand durch sein Haar, das in dicken, glänzenden Büscheln emporstand. Zärtlich glättete sie seinen Schopf, strich die Stirn frei und verweilte nachdenklich bei der weißen Strähne an seiner Schläfe.
    »Du bist auf dem besten Weg dazu, Rabenkrieger.«
    Er ließ ihr eine kleine Weile Zeit, sich auszuruhen, dann begann er sie aufs Neue zu liebkosen, denn sein Verlangen war noch lange nicht gestillt.
    »Führe mich noch einmal, meine zärtliche Fee«, bat er sie mit weicher Stimme. »Nie habe ich solche Sehnsucht gespürt, nie solche Lust erfahren wie in deiner Nähe. Lass uns dieses Glück gemeinsam auskosten, bis die Nacht sich in den Tag neigt.«

Kapitel 21
    Tief im Traum befangen, vernahm sie den gellenden Schrei. Er griff mit eisiger Hand nach ihr und riss sie unbarmherzig aus dem sanften Dunkel des Schlafs, schüttelte sie, beutelte sie, ließ sie bis ins Mark erzittern.
    »Sei ruhig«, hörte sie Fandurs tiefe Stimme. »Es ist gleich vorüber.«
    Er presste ihren Kopf an seine Brust und versuchte, ihr die Ohren zuzuhalten. Doch der grausige Ton drang trotzdem in ihr Gehör, langgezogen wie das Heulen des Wolfs, blutdürstig wie der Ruf des Kriegers, von wilder Begierde wie der Schrei einer Bestie.
    »Aber was ist das?«, stöhnte sie.
    Er küsste ihre Stirn und ihre Wangen mit hastiger Zärtlichkeit, doch seine Versuche, ihre Angst zu zerstreuen, bewirkten nur das Gegenteil. Nur allzu deutlich spürte Alina, dass dieser schreckliche Ruf auch ihn beunruhigte.
    »Wer schreit da?«
    »Nur ein Vogel, der drüben im Gebirge hockt und sich die Zeit vertreibt.«
    Für einen Moment war es still, und ihre Angst löste sich unter Fandurs liebkosenden Händen. Doch als er ihren Mund suchte und schon die Wärme seines Atemhauchs ihre Lippen streichelte, zerriss der schrille Ruf die zärtliche Nähe.
    »Ein Vogel? Es klingt wie ein Drache, der sein Opfer herbeiruft.«
    Der Schrei endete, und Fandur stieß einen verächtlichen Laut aus.
    »Es ist ein Vogel, sage ich dir. Er schreit, weil er sich aufplustert und größer erscheinen will, als er ist.«
    »Wie groß ist er denn?«
    »Nicht größer als ein Rabe«, knurrte Fandur.
    »Und wie ist sein Name?«
    Er drehte sich auf den Rücken und lachte schnarrend, mit tiefer Rabenstimme, als habe sie einen köstlichen Witz gemacht. Doch als sie schon glaubte, er wolle vom Lager steigen, um sich anzukleiden, hob er ihren Körper mit kräftigem Arm empor, so dass sie über ihn glitt. Wohlig streckte sie sich auf seinem harten, bronzefarbigem Leib aus, der ihr jetzt so vertraut war und der ihr doch immer neue Geheimnisse offenbarte.
    »Ich hatte einen wundervollen Traum«, sagte er lächelnd, während seine Hände über ihren Rücken strichen.
    Sie hatte wohl bemerkt, dass er wieder einmal eine Antwort eingespart hatte, doch seine dunklen Augen blitzten in solch begeisterter Vorfreude, dass sie es nicht fertigbrachte, ihn aus dem Konzept zu bringen.
    »Lass mich raten. Du träumtest von einem großen Topf voller glänzender Dinge, wie die Raben sie lieben.«
    Jetzt klang sein Gelächter fröhlich, und ein kleines Erdbeben ließ sie auf seinem Körper auf und niederschwanken.
    »Ganz im Gegenteil, meine freche Fee. Ich sah im Traum einen weiten, blühenden Garten, darin ein weißes Gebäude mit einer Kuppel aus grünem Gestein. Ein Wasserfall rann aus einem Fels in ein rundes Becken, daraus ergoss sich ein schmaler Bachlauf, der sich durch grünende Wiesen und Blumenbeete

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