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Schattengilde 01 - Das Licht in den Schatten

Titel: Schattengilde 01 - Das Licht in den Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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erwiderte Seregil ernst. »Zwei Männer warteten auf uns an einer schmalen Biegung der Küstenstraße. Wir konnten entkommen, aber ich verlor Scrub.«
    »Das ist sehr bedauerlich. Sie war ein liebes altes Mädchen. Wer waren die Kerle?«
    »Wir hatten keine Gelegenheit, es herauszufinden. Sie kamen um, als wir uns verteidigten, und die Leichen liegen mit den Felsen am Fuß der Klippen. Zuvor jedoch sagte einer zu Alec, daß jemand sie geschickt hätte, der es nicht gerne hatte, daß man in seinen Angelegenheiten herumstöbert. Es geschah, als wir in Cirna fertig waren und eine Verbindung zu Lady Kassarie gefunden hatten.«
    Er zeigte Micum das Manifest und erzählte in kurzen Sätzen, was sie herausgefunden hatten.
    »Das bringt uns offensichtlich direkt zurück zu Kassarie«, stimmte Micum zu. »Glaubst du, daß sie Alec an jenem Tag gesehen hat?«
    »Das bezweifle ich. Zu dieser Zeit befand ich mich nach wie vor offiziell im Gefängnis, und alles schien ganz nach ihrem Plan zu laufen. Ich sage es nicht gerne, aber sie müssen mir gefolgt sein, seit meiner ›Entlassung‹ aus dem Turm.«
    »Was willst du als nächstes tun?«
    »Wir müssen zurück zur Burg«, sagte Alec. »Wir können nicht zulassen, daß sie das Fehlen ihrer gedungenen Mörder bemerkt.«
    »Das ist sicher«, stimmte Micum zu. »Was denkst du, Seregil? Wird die Königin dir einen Trupp zur Seite stellen, oder wird sie selbst Kassaries Verhaftung anordnen?«
    »Ich habe darüber nachgedacht. Die größte Gefahr besteht darin, sie vorzuwarnen. Du hast gesehen, wie gut die Burg gelegen ist, sie ist eine Festung! Wenn sie bewaffnete Truppen kommen sieht, hat sie genügend Zeit, zu entkommen oder sich diskriminierender Beweise zu entledigen.«
    »Das stimmt«, pflichtete Micum bei und starrte ins Feuer.
    Plötzlich wurde Seregil klar, daß Micum nicht angeboten hatte, mitzukommen. Er wird hier gebraucht, dachte er und fühlte wieder den alten Ärger. Aber er kannte Micum zu gut, als daß er nicht den Konflikt erkannte, der sich in dessen Gesicht widerspiegelte, und es schmerzte ihn, dies zu sehen.
    »Schnell und still, das ist der beste Weg«, fuhr er fort, ohne die anderen merken zu lassen, was er fühlte. »Mit etwas Glück können Alec und ich hineingelangen und wieder fortsein, ohne bemerkt zu werden. Das Dienstmädchen ist der Schlüssel, falls Alec sie becircen kann.«
    »Nur ihr beide?«
    »Du und Nysander werdet wissen, wo wir sind«, sagte Seregil. »Niemand sonst sollte davon erfahren. Wir haben schon genug Ärger mit Spionen.«
     
    Sie blieben nur lange genug, um ein Bad zu nehmen und etwas zu essen, zur Mittagszeit waren Alec und Seregil wieder bereit zum Aufbruch. Micum verschwand, als sie die Pferde, die sie auf dem Weg nach Cirna in Watermead gelassen hatten, sattelten, und kehrte mit einem Langschwert zurück.
    »Es ist natürlich nicht so gut wie deines«, sagte er, als er es Seregil überreichte, »aber bis deines gerichtet ist, wird es dir gute Dienste erweisen. Es wird mir leichterfallen, wenn ich dich gut bewaffnet weiß.«
    Seregil fuhr mit der Hand über die flache Seite der Klinge und lächelte.
    »Ich erinnere mich an das Schwert. Wir brachten es für Beka von Oronto mit.«
    »Das ist es«, Micum sah auf das Schwert, sein Unbehagen schien noch stärker als zuvor. »Du weißt, ich könnte …«
    Seregil fiel ihm ins Wort, indem er ihn zum Abschied an sich drückte. »Du wirst hier gebraucht, mein Freund«, mahnte er. »Das ist nichts weiter als ein kleiner Einbruch. Du weißt, daß du bei solchen Unternehmungen keine gute Figur machst.«
    »Gebt acht auf euch«, sagte Micum brummig. »Und laßt mir über Nysander Nachricht zukommen, hört ihr?«
    »Ich höre!« Lachend schwang sich Seregil in den Sattel. »Komm, Alec, ehe unserem Großvater vor Sorge graue Haare wachsen.«
     
    Als sie in den Orëska-Gärten ankamen, grüßte sie eine bekannte tiefe Stimme, die aus dem Eichenhain kam. Sie zügelten die Pferde und sahen Hwerlu auf sie zu galoppieren.
    »Seid gegrüßt, Freunde!« rief er ihnen entgegen. »Es ist lange her seit eurem letzten Besuch bei mir. Ich hoffe, ihr seid wohlauf?«
    »Leidlich«, erwiderte Seregil, der es eilig hatte, weiterzureiten. »Wir wollen nicht lange bleiben und sind nur gekommen, um Nysander zu sehen.«
    »Da seid ihr einen Tag zu spät gekommen.«
    »Du meinst, er ist nicht hier?« fragte Alec.
    »Er und Thero begleiten Lady Magyana in eine andere Stadt. Irgendwo an der Südküste, glaube

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