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Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit

Titel: Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Gruppe die Treppe hinaufscheuchte.
    Als Alec sich umdrehte, stieß er beinahe mit Myrhini und Beka Cavish zusammen, die mit ihren uniformierten Kameraden herübergekommen waren.
    »Überhebliche kleine Scheißer, was?« murmelte Beka und starrte dem Gefolge des Dichters mit finsterem Blick nach. »Ab und an krache ich selbst mit solchen Regeln zusammen.«
    »Was können sie nur gegen mich haben?« platzte Alec heraus, der nicht wußte, ob er sich erheitert oder beleidigt fühlen sollte.
    »Nichts, außer daß du so geschmacklos warst, nördlich des Kanals von Cirna geboren zu werden.«
    »Ein paar von denen sind immer dabei«, meinte Myrhini schulterzuckend und erlöste einen vorbeigehenden Diener geschickt von einem Tablett mit Weinbechern. »Für gewöhnlich reicht es, ein paar Zähne einzuschlagen, um ihnen das Maul zu stopfen. Aber in deinem Fall sind sie wahrscheinlich nur furchtbar neidisch. Von dem Haufen möchten mehr als nur ein paar in deinen Stiefeln stecken.«
    Sie setzte ab, um ihn zu mustern. »Du siehst besser aus als an dem Tag, an dem ich dich zuletzt gesehen habe. Klia ist bei der Wache. Ich soll dir Grüße von ihr bestellen. Mein Dienst beginnt in ein paar Stunden, aber ich habe mich verpflichtet gefühlt, mir hier ein Bild von der neuen Rekrutin zu machen, zumal sie ja meinem Kommando untersteht. Reiterin Beka hat mir erzählt, ihr hättet ein, zwei Male die Klinge gekreuzt … Aber da kommt noch jemand, den wir kennen!«
    »Valerius von Colath, Drysier Ersten Ranges und Hohepriester des Dalna-Tempels in Rhíminee«, verkündete Runcer.
    Valerius betrat den Saal. Er trug immer noch die Festrobe und den Kranz. Nur den Elfenbeinstock hatte er gegen seinen alten, hölzernen getauscht.
    »Dalnas Segen für dieses Haus und alle darin«, sprach er und klopfte mit dem Stock auf den Boden.
    Alec eilte auf ihn zu, um ihn zu begrüßen. »Willkommen. Seregil ist gerade hinaufgegangen, um einem Dichter zuzuhören, aber er sollte bald zurück sein.«
    Der Drysier ließ ein derbes Schnauben vernehmen. »Diesem Narren Donaeus, der seine Knittelverse in dreiundzwanzig albernen Fürzen vom Stapel läßt? Er sucht wohl immer noch nach einem Gönner. Letzte Woche hat er bei Lady Arbellas Festessen Teile aus diesem Müll vorgetragen. Wodurch er mir gehörig den Appetit verdorben hat. Wenn er Seregil mit dem ganzen Unwerk quält, bekommen wir unseren Gastgeber wahrscheinlich erst gegen Sonnenaufgang wieder zu Gesicht.«
    »Vielleicht sollte Alec ihn retten«, schlug Beka vor.
    »Nein, laß ihn. Geschieht ihm schon recht, wenn er diese pingeligen Possenreißer auch noch ermutigt. Was für Bübereien habt ihr beide denn in letzter Zeit so getrieben? Wie ich höre, erlernst du die Kunst des Schwertkampfes, Alec?« Der Drysier senkte die Stimme zu einem vertraulichen Murmeln. »Wirst du auch brauchen, wenn man bedenkt, in welchen Kreisen du jetzt verkehrst.«
    »Und dann du!« rief er aus und bedachte Beka mit einem finsteren Blick. »Läufst los und schließt dich der Armee an, anstatt zu heiraten, wie es sich für ein anständiges dalnisches Mädel gehört. Dieser junge Bursche hier ist doch etwa gleich alt wie du, oder?«
    »Hör bloß auf«, schalt Myrhini den Drysier und lachte, während Beka unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat. »Sie ist die beste Reiterin, die ich dieses Jahr hatte, und ich will sie keinesfalls an Heim und Herd verlieren.«
    »Valerius!« rief Seregil, der die Treppe hinunterkam. Offenbar war er dem Poeten und seiner Anhängerschaft aus eigener Kraft entwischt. »Hast du den alten Sakor ordnungsgemäß zu Wasser gelassen?«
    Valerius kicherte. »Heute nacht geht’s im Hafen ziemlich stürmisch zu. Schon bevor sie abgelegt hatten, war das Gesicht des armen, alten Morantiel grün wie eine unreife Zitrone, aber ich schätze, er wird es überleben.«
    »Ich finde, er hat während der Prophezeiung ein wenig unsicher gewirkt«, bemerkte Seregil beiläufig und winkte einen Diener mit Wein herbei.
    »Nach all den Jahren der Heuchelei hat es ihn wohl recht unerwartet getroffen, als tatsächlich etwas Mystisches geschah.«
    »Also glaubst du, es war echt?«
    Valerius zog die knisternden Augenbrauen hoch. »Du weißt ebensogut wie ich, daß es echt war. Ich habe zwar keine Ahnung, was das mit dem ›Verzehrer des Todes‹ zu bedeuten hatte, aber die Sache mit den Raben hat mir ganz und gar nicht gefallen.«
    An der Tür trat Runcer neuerlich vor und verkündete: »Nysander í Azusthra Hypirius

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