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Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit

Titel: Schattengilde 02 - Der Gott der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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Bart und wettergegerbter Haut. Der dritte, Portus, war jünger als seine Gefährten und verhielt sich wie ein Adeliger. Alec fragte sich, aus welchen Verhältnissen er wohl stammte; laut Beka galt als höchstwahrscheinlich, daß er über kurz oder lang ein ranghoher Offizier würde.
    Auch Seregil schüttelte ihnen die Hände. »Ich will euren Leutnant jetzt nicht bloßstellen, indem ich euch verrate, wie lange ich sie schon kenne, aber ich kann euch sagen, daß sie von einigen der besten Schwertkämpfer ausgebildet wurde, die ich kenne.«
    »Das glaube ich sofort, Herr«, erwiderte Braknil. »Deshalb habe ich auch darum ersucht, unter ihr dienen zu dürfen.«
    Beka grinste. »Feldwebel Braknil ist zu taktvoll, um damit anzugeben, aber er war einer der Feldwebel, die mit der Ausbildung der Patentträger beauftragt waren, als ich zur Armee stieß. Anfangs habe ich von ihm Befehle entgegengenommen.«
    »Ein Titel mag wohl dafür bürgen, daß jemand ein Offizierspatent erhält, aber er bürgt nicht für die Fähigkeiten eines Offiziers«, warf Mercalle recht mürrisch ein. »Insbesondere, wenn sie sich noch in keinem echten Krieg behaupten mußten, der früher oder später immer die Spreu vom Weizen trennt. Ich habe unter den Neuen so manchen Träger eines Harnischkragens gesehen, der den Hochsommer nicht erleben wird.«
    »Mercalle sieht immer alles so rosig«, kicherte Portus, und Alec hörte aus den knappen Worten des Mannes die Reste des Akzents der Unterstadt.
    »Ihr werdet aber schon ziemlich früh nach Norden geschickt«, meinte er geradeheraus.
    »In Plenimar rumort es bereits«, erklärte Beka. »Sowohl Königin Idrilain als auch die Regenten von Mycena wollten Truppen nahe der Westgrenze von Plenimar haben, bevor sich die Straßen nächsten Monat durch das Tauwetter in Schlammpfade verwandeln. Sie machen auch kein großes Geheimnis daraus. Das Sakor-Reitereiregiment und eine Schwadron der Yrkani-Reiterei sind schon unterwegs nach Nanta. Wir ziehen weiter in den Osten.«
    »›Als erste rein, als letzte raus‹«, verkündete Portus stolz. »Das ist schon seit Gërilains Tagen unser Motto.«
    »Die Reiterei der Königin ist aus einer Scheintruppe hervorgegangen, die König Thelátimos seiner Tochter zur Verfügung stellte, nachdem das Orakel vorhergesagt hatte, daß eine Frau das Land regieren würde«, erklärte Seregil. »Sie hat alle überrascht, indem sie ihre Soldaten erfolgreich in die Schlacht führte.«
    Braknil nickte. »Einer meiner Ahnen hat unter Gërilain gekämpft, und seither hat immer zumindest ein Mitglied meiner Familie in der Reiterei gedient.«
    Runcer verkündete feierlich an seinem Posten neben der Tür: »Hauptfrau Myrhini und Kommandant Perris, von der Reiterei der Königin.«
    Myrhini trat ein, begleitet von einem gutaussehenden, uniformierten Mann, den Alec auf den Exerzierplätzen gesehen hatte. Sofort nahmen Beka und ihre Reiter Haltung an.
    Myrhini stellte ihren Gefährten als Kommandant Perris vor, der eine der anderen Schwadronen des Regiments befehligte, dann schaute sie sich mit finsterer Miene um. »Was denn, noch niemand betrunken? Leutnant Beka, rechtfertigt Euch!«
    »Ich kümmere mich auf der Stelle darum, Hauptfrau!« gab Beka zurück und errötete ein wenig.
    Seregil legte ihr die Hand auf den Arm. »Ich habe mir gedacht, einige Eurer Soldaten könnten vielleicht Hemmungen haben, miteinander zu tanzen, deshalb habe ich mir die Freiheit genommen, ein paar weitere Gäste einzuladen, um die Feier in Schwung zu bringen.«
    Auf einen Wink hin stimmten die Musiker einen feierlichen Tusch an, und ein ganzer Schwung prunkvoll gekleideter Männer und Frauen kam aus dem Eßzimmer und schwärmte aus, um sich unter den Soldaten Partner zu suchen.
    »Wer sind diese Gäste?« fragte Beka, deren Augen sich überrascht weiteten.
    Seregil tauschte einen belustigten Blick mit Alec. »Oh, nur ein paar meiner Freunde aus der Lichterstraße, die der Meinung sind, das beste Regiment der Königin verdiene nur das Beste.«
    Myrhini mußte ein Lächeln unterdrücken; Bekas Augen weiteten sich noch mehr, als sie die Bedeutung der farbigen Abzeichen begriff, die jeder der eleganten »Gäste« unauffällig an der Kleidung oder im Haar trug – weiß, grün, rosa oder gelb.
    Alec beugte sich zu Beka. »So weit ich weiß, wirst du dich am ehesten an Gelb halten.«
    »Soweit ich weiß, Sir Alec, werde ich mich am ehesten an dich halten«, erwiderte Beka und schlang den Arm durch den seinen. »Komm und

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