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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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zwischen dem Antrag zur Abstimmung und der Wahl selbst vorgesehen ist«, erklärte Säaban í Irais. »Wie Ihr alle gemerkt habt, ziehen wir Aurënfaie es vor, nichts zu überstürzen. Und die Sieben ist eine verheißungsvolle Zahl; ein Viertel des Mondzyklus’ und die Zeit, die er benötigt, um eine seiner vier Phasen zu passieren.«
    »Verheißungsvoll für wen?«, fragte Klia.
    »Der Mond scheint auf uns alle«, verkündete Mydri.
    »Das ist wahr«, stimmte Seregil zu. »Und trotzdem ist diese Sache noch nicht vorüber. Wenigstens haben wir noch ein wenig Zeit, die Unentschlossenen auf unsere Seite zu bringen. Euer Jagdausflug mit den Haman erscheint mir wie ein wahrer Glücksfall. Nazien í Hari hat Euch bereits ins Herz geschlossen. Er könnte Euch ein wertvoller Fürsprecher werden. Wenn er sich auf unsere Seite stellt, könnte sein Votum von entscheidender Wirkung sein.«
    »Dabei würde er aber sowohl die Lhapnos als auch viele Mitglieder seines eigenen Clans gegen sich aufbringen«, wandte Torsin ein. »Ich würde nicht allzu viele Hoffnungen auf seine Hilfe setzen.«
    »Um ehrlich zu sein, ich bin nicht sicher, was ich davon halten soll, wenn Ihr mit diesen Leuten in die Berge zieht«, bemerkte Beka.
    Adzriel schüttelte den Kopf. »Welche Spannung auch immer zwischen unserem und seinem Clan herrscht, Nazien ist dennoch ein Mann von Ehre. Er wird so sorgsam über Eure Prinzessin wachen, als befände sie sich in seiner eigenen Fai’thast, ganz gleich, wohin sie auch gehen mögen.«
    »Außerdem werdet Ihr und Alec und eine ganze Dekurie der besten Soldaten mich beschützen, Rittmeisterin«, fügte Klia heiter hinzu. »Nach all diesen Wochen, all diesen Förmlichkeiten, freue ich mich schon auf einen harten Tagesritt.«
     
    Der abnehmende Mond hing tief über dem Horizont, als die Skalaner und die Bôkthersa an jenem Abend zu der Tupa der Virésse schlenderten. Auf Seregils Vorschlag hatte die ganze Delegation ihre festlichste Kleidung angelegt.
    »Wir wollen doch nicht wie die verarmte Verwandtschaft auftreten«, hatte er, der sich ein ungefähres Bild von dem bevorstehenden Abend machen konnte, gesagt.
    Folglich war Klia ausstaffiert wie eine Königin. Ihr Satinkleid raschelte bei jedem Schritt, während sie am Arm Lord Torsins einherwandelte. Aurënfaiische Juwelen funkelten an ihren Armen, ihrem Hals und ihren Fingern. Den goldenen Reif auf ihrem Haupt zierte ein Halbmond, der mit Diamanten besetzt war, die sogar im fahlen Licht des Mondes wie Feuer erglühten. Überdies trug sie sogar die bescheidenen Talismane der Akhendi.
    Auch der Rest der Delegation präsentierte sich in entsprechender Pracht.
    Auf den Straßen Rhíminees wäre Alec glatt als Angehöriger des Hochadels durchgegangen. Beka, die als Klias persönliche Adjutantin fungierte, war herrlich anzusehen in ihrem eng geschnittenen Wappenrock, dem polierten Harnisch und dem von einer Krempe umrahmten Helm.
    Als sie den Vhadäsoori erreichten, konnten sie bereits die Lichter sehen, die vor dem Haus des Khirnari der Virésse leuchteten.
    Klia und Adzriel führten die Prozession am Ufer des Sees vorbei auf die andere Seite, wo sie zwischen den steinernen Wächtern hervortraten und das Haus ihres Gastgebers im strahlenden Schein magischer Lichter vorfanden, die von kunstfertiger Hand zwischen den Pfeilern eines langen Säulenganges angeordnet worden waren.
    »Sieht nicht mehr ganz so aus, wie bei meinem letzten Besuch«, murmelte Alec.
    »Dieses Mal kannst du wenigstens die Tür benutzen«, erwiderte Seregil ebenso leise.
    »Und wo bleibt dann der Spaß?«
    Ulans Gemahlin, Hathia ä Thana, empfing sie gemeinsam mit einem Rudel blumengeschmückter Kinder, die jedem Gast eine Papierlaterne überreichten, die an einer Kordel aus roten und blauen Seidenbändern baumelte.
    »Was für ein hübscher Zauber!«, rief Klia begeistert, während sie die Laterne hochhielt, um den sanften Schein aus ihrem Inneren gebührend zu würdigen.
    »Das ist nur ein Roesu«, widersprach Hathia, als sie ihre Gäste willkommen hieß.
    »Daran ist nichts Magisches. Das ist eine Glühwürmchenlaterne«, erklärte Seregil. »Ich erinnere mich, solche Laternen als Kind während des Sommers selbst angefertigt zu haben, aber ich wusste nicht, dass es in Sarikali schon zu dieser Jahreszeit Glühwürmchen gibt.«
    »In den Mooren von Virésse sind sie gerade jetzt sehr zahlreich«, erzählte ihre Gastgeberin, wobei sie es den Besuchern überließ, sich vorzustellen, welche Kosten

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