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Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond

Titel: Schattengilde 03 - Unter dem Verrätermond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Flewelling
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besten Falle nur entfernte Verwandte sein. Ich weiß nicht einmal, aus welchem Clan meine Vorfahren stammen.«
    »Vielleicht können die Rhui’auros etwas über deine Abstammung weissagen«, meinte Thero. »Was meinst du, Seregil?«
    »Einen Versuch ist es wert«, sagte Seregil ohne großen Enthusiasmus.
    »Wer ist das?«, fragte Alec.
    Thero warf Seregil einen Blick reinster Verblüffung zu. »Hast du ihm nie von den Rhui’auros erzählt?«
    »Offensichtlich nicht. Ich war noch ein Kind, als ich mein Zuhause verlassen habe, folglich hatte ich wenig mit ihnen zu tun.«
    Alec fragte sich gespannt, ob außer ihm irgendjemand den Hauch des Zorns in der Stimme seines Freundes bemerkt hatte. Es gab also noch mehr Geheimnisse.
    »Beim heiligen Licht, sie sind die … die …« Thero wedelte mit einer Hand, als ihm die Worte wegblieben und er doch so sehr in seiner eigenen Aufregung gefangen war, dass er die kühle Reserviertheit eben jener Person, die vielleicht über persönliche Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügte, gar nicht bemerkte. »Sie stehen direkt an der Quelle der Magie! Nysander und Magyana haben beide voller Ehrfurcht über sie gesprochen, Alec. Sie bilden eine Sekte von Priesterzauberern, die in Sarikali beheimatet ist. Die Rhui’auros sind den Orakeln von Illior vergleichbar, richtig, Seregil?«
    »Genauso verrückt, meinst du?« Seregil starrte das Essen an, das unangetastet auf seinem Teller lag. »Das halte ich für eine angemessene Einschätzung.«
    »Was, wenn sie mir sagen, dass ich mit einem der weniger freundlichen Clans verwandtschaftlich verbunden bin?«, fragte Alec, um Theros Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken.
    Der Zauberer zögerte. »Das könnte neue Probleme aufwerfen, fürchte ich.«
    »In der Tat«, stimmte Klia zu. »Vielleicht solltet Ihr bei Euren Erkundigungen Vorsicht walten lassen.«
    »Das tue ich stets«, entgegnete Alec mit einem Lächeln, das nur wenige am Tisch wirklich verstehen konnten. »Aber wie sollten die Rhui’auros wissen, wer meine Ahnen sind?«
    »Sie praktizieren eine besondere Art der Magie«, erklärte Thero. »Nur den Rhui’auros ist es gestattet, auf den inneren Wegen des Geistes zu wandeln.«
    »So wie die wahren Wissenden der Orëska?«
    »Die Aurënfaie verfügen nicht über diese Art Magie«, meldete sich Seregil zu Wort, »und du tust gut daran, das niemals zu vergessen, Thero. Das Eindringen in fremde Gedanken wird hart bestraft.«
    »Meine Fähigkeiten auf diesem Gebiet sind nicht sonderlich ausgereift. Was ich gerade sagen wollte: Die Rhui’auros glauben, sie könnten dem Khi, dem Seelenfaden, folgen, der uns alle mit Illior verbindet.«
    »Aura«, korrigierte Seregil.
    »Als Halbfaie solltest du über eine sehr starke Verbindung verfügen, Alec«, sagte Beka, die das Gespräch interessiert verfolgt hatte.
    »Ich bin nicht sicher, ob es da Unterschiede gibt«, sagte Thero. »Ich bin von meinen Faie-Vorfahren viele Generationen entfernt, und doch sind meine Gaben ebenso stark wie die Nysanders oder eines anderen der Älteren.«
    »Ja, aber du bist einer der wenigen verbliebenen Jungen, die noch über diese Macht verfügen«, erinnerte ihn Seregil.
    »Wenn in den Adern aller Zauberer Aurënfaieblut fließt, wissen sie dann auch, mit welchem Clan sie verwandt sind?«, fragte Beka.
    »Manchmal«, entgegnete Thero. »Magyanas Vater war ein Aurënfaie-Händler, der in Cirna gelebt hat. Mein Geschlecht geht über Generationen von Mischehen und vermengtem Blut zurück auf die Zweite Orëska in Ero. Nysanders Lehrmeister, Arkoniel, entstammte dem gleichen Geschlecht.«
    »Da wir schon über die Rhui’auros sprechen, Seregil, hast du daran gedacht, sie aufzusuchen? Vielleicht können sie dir sagen, warum du solche Probleme mit der Magie hast. Du verfügst über die Gabe, du müsstest nur herausfinden, wie du sie nutzen kannst.«
    »Ich bin auch ohne das gut zurechtgekommen.«
    War es Einbildung, so fragte sich Alec, oder war Seregil tatsächlich ein wenig blass geworden?

 
7
Feuer und gestreifte Segel
     
     
    Bei Anbruch der Morgendämmerung waren die Zyria und ihre Eskorte bereits auf hoher See.
    Zu Alecs größtem Bedauern segelte Beka mit Mercalles Dekurie auf der Wolf. Er konnte sie über das Deck schreiten sehen, und ihr rotes Haar glänzte in der Sonne. Sie hatten einander brüllend begrüßt, doch die Entfernung und das Rauschen des Meeres machte jede weitere Konversation unmöglich.
    Thero begleitete Klia auf ihrem Schiff, und so erfreut

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