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Schattengreifer - Die Zeitenfestung

Schattengreifer - Die Zeitenfestung

Titel: Schattengreifer - Die Zeitenfestung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Katzengöttin gekniet und gemurmelt hatte.
    »Du hast etwas von der Göttin empfangen«, murmelte Simon. »Sie hat dir etwas geschenkt. Das ist es, was der Priester dir hatte sagen wollen. Und ich bin mir sicher, dass sie dir neue Katzenleben geschenkt hatte. Erinnere dich!« Er murmelte bereits nicht mehr. Er sprach immer lauter auf sie ein. »Erinnere dich daran. Das ist es, was der Priester dir sagen wollte. Sie hat dir etwas geschenkt.« Er sprach noch lauter auf Neferti ein. »Was soll sie dir geschenkt haben, Neferti? Leben! Leben hat sie dir gegeben. Also lebe! Lebe!« Nun schrie Simon: »Lebe!« Er verstärkte den Druck auf ihre Schläfen und riss die Augenauf. Die Ägypterin lag noch immer leblos vor ihm. »Verdammt, Neferti. Lebe!« Sein Kopf schwoll an. Seine Stimme gab all seine Wut und Verzweiflung wieder, während er weiter auf seine Freundin einschrie: »Willst du wohl leben? Lebe! Du kannst mich hier nicht zurücklassen! Wir gehören doch zusammen. Bleib bei mir! Du musst leben! Neferti, bitte! Lebe!!«
    Eine Hand auf seiner Schulter holte ihn in die Realität zurück. Basrar kniete sich neben Simon. Er griff eine seiner Hände und zog sie von Nefertis Schläfe zurück. Dann die zweite Hand.
    Neferti lag weiterhin leblos auf dem Boden. Basrar befreite auch die Krähe, die völlig erschöpft auf Nefertis Brust liegen blieb. Auch sie hatte all ihre Kraft eingesetzt und sich für Neferti stark gemacht.
    Simon sah seiner Freundin noch einmal ins Gesicht, dann brach er weinend über ihr zusammen. Sein Kopf ruhte auf ihrer Brust, seine Hände griffen nach ihren Armen. Und Tränen rannen ihm in Strömen über das Gesicht und benetzten ihr Kleid.
    Die anderen ließen ihn gewähren. Auch Nin-Si weinte, ebenso wie Salomon und sogar Moon. Sie alle ließen sich und Simon die Zeit zur Trauer.
    Bis sich Simon langsam und schwerfällig erhob. Er flüsterte noch einmal ihren Namen, dann legte er die Hände um die kleine Krähe, um sie zu sich zu nehmen.
    Doch sie schreckte kurz auf und hackte ihm in den Finger.
    »Au!«, rief Simon. »Was …«
    Die Krähe beachtete ihn nicht. Irgendetwas ging mit ihr vor. Sie drehte sich auf Nefertis Brust herum und legte sich flach aufden Bauch. Die Flügel streckte sie weit von sich, sodass die Flügelspitzen Nefertis Schulter berührten.
    »Ich spüre etwas!«, krächzte sie aufgeregt.
    »Was?« Simon ergriff sofort Nefertis Hände.
    »Ihr Herz …«, kam es triumphierend von der Krähe. »… es schlägt. Schwach.«
    Simon drückte beide Hände der Ägypterin. »Neferti! Hörst du mich?« Dieses Mal brauchte er nicht mehr zu schreien. Zärtlich sprach er auf sie ein: »Kannst du mich hören? Kämpfe! Komm zurück zu uns. Wir sind alle hier! Wir warten auf dich. Komm zu uns zurück. Bitte.«
    Neferti zuckte. Kurz. Doch dieser winzige Moment reichte aus, um sie alle vor Glück aufschreien zu lassen.
    Und dann geschah das Unfassbare: Neferti öffnete die Augen. Langsam und benommen.
    Sie blickte Simon an: »Ich habe dich gehört. Die ganze Zeit. Du hast mich gerufen!«
    Wieder rannen Simon die Tränen die Wangen hinunter. Doch dieses Mal nicht aus Verzweiflung. »Und du bist meiner Stimme gefolgt«, antwortete er. »Danke.«
    »Ich danke dir«, gab Neferti zurück, dann hob sie eine Hand und streichelte der kleinen Krähe über das Gefieder. »Und dir danke ich auch. Für deine Kraft!«
    Die Zeitenkrieger fielen sich gegenseitig in die Arme. Simon drückte Neferti überglücklich an sich.
    Jetzt fand auch er seine Kraft wieder. Und seinen Kampfeswillen. Nun, gemeinsam mit Neferti und den Freunden, konnten sie den letzten Kampf angehen.Kaum hatte sich das Meer rund um das Schiff beruhigt, da sprangen die Freunde bereits von Deck. Es galt, keine Zeit zu verlieren, und so ignorierten sie die körperlichen Beschwerden, die ihnen die Zeitreise eingebracht hatte.
    Von Simon angeführt, rannten sie an der Rotkopf-Klippe vorbei in Richtung Strand. Unwillkürlich nickte ihr Simon zur Begrüßung kurz zu.
    Neferti lief direkt neben Simon. Sie hatte bereits ihre Form wieder gefunden.
    »Du bist absolut beeindruckend«, sagte Simon im Laufen. »Dieser Schutzzauber deiner Familie ist unglaublich. Du musst mir diese Katzengöttin mal persönlich vorstellen. Vielleicht können wir bei Gelegenheit mit ihr essen gehen, und ich kann sie überreden, mir auch solch ein Geschenk zu machen.«
    Neferti lachte laut auf. »Einer solchen Dame bist du gar nicht gewachsen.«
    Simon wollte noch etwas erwidern,

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