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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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zu Boden fallen. Wir sind beide nur noch an einer Stelle bedeckt. Er schwingt mich auf seine Arme und nimmt mich mit sich ins Bett. Ich lande unter ihm, halte mich an ihm fest. Er schlingt die Decke über uns und ich dufte ihn aus seiner Bettwäsche heraus. Ein maskuliner, sauberer Geruch, der mich einhüllt und bedeckt so wie er mich mit seinem Körper bedeckt.
    Er spielt mit dem Haar an meiner Schläfe, streichelt mich mit seinen Daumen an den Wangen und fängt an, mich zu küssen. Als wäre es das Natürlichste der Welt. Als müsste es immer so zwischen uns sein.
    Die Kälte des Novembers ist vergessen. Das Feuer im Kamin und die Hitze seines Körpers wärmen mich. Das Bett ist so weich, federt unser Gewicht. Die Bettwäsche aus Seide spielt mit meinen Sinnen. Ich schließe die Augen und verliere mich in seinem Kuss. Stunden vergehen. Irgendwann schmiegen wir uns aneinander und schlafen ein.
     
     
    Als ich meine Augen aufschlage, rieche ich den herrlichen Duft von Kaffee. Die Fensterläden sind geöffnet und das letzte Abendrot dämmert wie ein Nachhall der Sonne ins Zimmer. Konstantin stellt ein Tablett auf den Nachttisch und lächelt mich an.
    „ Gut geschlafen?“, erkundigt er sich.
    Ich räkele mich herzhaft. „Ja, so gut wie noch nie“, gebe ich zu.
    „Ich wusste nicht, ob du Kaffee oder Tee lieber magst.“
    Normalerweise trinke ich ein Glas Wasser, aber ich werde mich mal auf den Kaffee stürzen. Die Röstnoten zaubern dieses wunderbare Aroma, cremig durch Milch und süß durch ganz viel Zucker. Oh ja.
    „Kaffee“, sage ich bestimmt.
    Er schenkt mir ein und reicht ihn mir mit den gewünschten Extras. Natürlich trinkt er seinen Kaffee wie ein echter Mann es tut. Schwarz ohne alles. Auf welcher Schule wird das bitteschön beigebracht? So ist er doch viel zu bitter.
    Ich nippe an meiner Tasse und puste dann noch einmal nach. Trotz der vielen Milch, ist er sehr warm. Als ich ihn endlich trinken kann, mischt sich unter die klassisch bittere Note des Kaffees auch der Geschmack von Getreide und Kakao.
    „ Mhm, ist der lecker“, stelle ich fest.
    „ Das wird Armand gerne hören, obwohl bei dir wenig nach Kaffee schmecken kann.“
    „ Ich betrachte es eher als Zucker mit Schuss“, informiere ich ihn.
    „ Weißt du, ich mag dich trotzdem. Aber mit dem Black Bowmore, von dem ich eine Kiste geordert habe, lasse ich dich das nicht machen. Das würde doch zu weit gehen.“
    „ Dir ist schon klar, dass eigentlich ich für das Frühstück zuständig bin?“, erkundige ich mich.
    „ Das war, bevor wir ein Paar wurden.“
    Wow!
    Innerlich klappt mir die Kinnlade herunter.
    „Außerdem hast du so friedlich geschlafen, da wollte ich dich nicht stören. Wenn du deinen Schlaf brauchst, sollst du ihn bekommen.“
    „ Erzähl mir mehr davon“, flüstere ich ihm zu.
    „ Schlaf ist essenziell wichtig für die Regeneration deiner...“
    „ Nicht das“, winke ich mit der Hand ab. „Das andere, wo wir ein Paar sind.“
    Er grinst und stellt seinen Kaffee weg, klaut mir meine Tasse und kommt zu mir unter die Decke.
    „Reden wird so überbewertet. Ich küsse dich lieber.“
    „ Habe ich gemerkt.“ Ich befühle mein Kinn, das etwas wund von seinen Bartstoppeln ist.
    „ Liebesmale“, sagt er stolz. „Daran musst du dich gewöhnen. Wir Vampire kennzeichnen uns gerne.“
    Die Schwellung an seiner Lippe ist mittlerweile abgeklungen, doch an seinem Hals ist noch immer ein netter Fleck zu sehen, der viel mit einem Staubsauger zu tun haben könnte, wenn ich es nicht besser wüsste.
    Sein Bartschatten gefällt mir, lässt ihn irgendwie wild aussehen. Ich weiß, dass wir unterschiedlich sind, dass er eine dunkle Seite in sich trägt, die weit von Menschlichkeit entfernt liegt.
    Alle Vampire können das: Verroht sein und kalt, jagen und erbeuten. In ihnen schlummert eine animalische Komponente, die viel mit Urtrieb und wenig mit Kultur und Mitleid zu tun hat.
    Es lässt mich ein wenig an Jedis denken und die dunkle Seite der Macht. Konstantin hat sich nicht hineinziehen lassen. Er hat sich bewusst dafür entschieden, Freundlichkeit zu bewahren. Ich erinnere mich aber auch an sein Telefonat in der Limousine, als er in Auftrag gab, den Vampir, der mich angegriffen hat, ins Krankenhaus zu befördern. Brachial und von Vergeltung angetrieben. Ich weiß, dass er meine Tante abservieren wird. Wenn er mit Leuten eine Rechnung offen hat, tut er es mit seiner vampirischen Seite.
    Er ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Dessen bin

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