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Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit

Titel: Schattenherz - Fesseln der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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und drapiere sie geschickt an einigen Stellen in meinem Haar.
    Als ich fertig bin, gehe ich zu Konstantin zurück und stelle fest, dass er sich umgezogen hat. Anzug und Fliege. Sogar der Bartschatten ist verschwunden.
    „ Kannst du zaubern?“, frage ich ihn.
    „ Das sollte ich eher dich fragen. Mich hast du jedenfalls verzaubert.“
    Ich lächle glücklich. „Wofür hast du dich so fein gemacht?“
    „Ich will dich zum Tanzen ins Turmzimmer entführen. Ich habe ein paar Songs ausgewählt“, verrät er.
    „ Gerne.“
    Er nimmt mich bei der Hand und geht mit mir nach oben. Der voller werdende Mond scheint durchs Fenster und ich freue mich unbeschreiblich auf den nächsten Vollmond. Ich will ihn vom großen Balkon aus genießen. Konstantin betätigt einen kleinen Player, der hinter einer Wandkonsole zum Vorschein kommt.
    Es spielt eine Pianoversion von Beethovens »Für Elise« auf. Er kommt zu mir zurück und beginnt, sanft mit mir zu tanzen. Wir schweben zur Musik in einem Zimmer, das nur vom Licht der Wendeltreppe und dem Mond ausgeleuchtet wird. Bei jeder Drehung verschwindet Konstantins Gesicht in den Schatten. Nur seine Augen glänzen im Dämmerlicht.
    Ich muss zu ihm aufschauen, trotz der Pumps, die ich trage. Sie sind nicht furchtbar hoch, denn ich muss erst lernen, damit zu laufen. Trotzdem fühlt es sich fantastisch an, auf Absätzen zur Musik in seinen Armen zu liegen.
    Nach Beethoven beginnt ein Lied, das ich besonders liebe: »Moon River«. Vielleicht stimmt es ja, was im Lied gesungen wird – vielleicht suchen Konstantin und ich nach demselben Ende des Regenbogens. Sind unsere Träume am Ende doch nicht so verschieden? Hier in diesem Zimmer sind wir ganz nah beieinander, das fühle ich.
    „ Du hast gesagt, dass ein paar Dinge in deinem Kopf sind, die du mir nicht erzählen kannst. Weil wir uns zu wenig kennen, glaube ich.“
    „ Ja.“
    „ Gilt das immer noch?“, erkundige ich mich.
    Als er wieder so zum Licht steht, dass ich sein Gesicht sehen kann, halte ich uns an und suche nach Antworten.
    „Eigentlich habe ich es dir schon verraten“, sagt er. „Als wir über meine Eltern sprachen. Ich will eine menschliche Frau für mein zukünftiges Leben und meine Kinder. Ich will, dass du das bist. Dafür habe ich dich gekauft. Nicht für Frühstück am Bett, nicht als Dienstbotin. Du hast mich nach deinen Aufgaben gefragt, aber so hätte ich dir das nicht sagen können, oder?“
    Eher nicht. Da hätte ich durchaus einen kleinen Schock bekommen. Inzwischen habe ich Gefühle für ihn. Außerdem gehöre ich ihm, auch wenn er mich das nicht spüren lässt. Doch es ist klar, dass ich nicht ihm gehören und einen anderen Mann haben kann. Es ist auch klar, dass ich selbst eine Familie möchte. Mehr als alles andere auf der Welt sehne ich mich nach dem, was ich hatte, bis ich fünf war. Er ist meine einzige Chance darauf. Er oder keiner. Ich habe selbst darüber nachgedacht, der Natur ihren Lauf zu lassen, es auf eine Schwangerschaft ankommen zu lassen, wenn es einmal so weit ist.
    „Inzwischen sind wir ein Paar, das hast du gesagt“, sinniere ich.
    „ Ja.“
    „ Du hast mich ausgesucht, damit ich deine Frau bin.“
    „ Ja“, stimmt er zu.
    „ Um einmal mit mir eine Familie zu gründen“, wiederhole ich seine Worte.
    „ Auch das.“
    „ Wann?“
    Er blinzelt irritiert. „Was wann?“
    „Wann willst du damit anfangen?“
    Unsicherheit schlingt Knoten in meinen Bauch.
    Konstantin leckt sich über die Lippen und nickt. „Okay, du rennst schon mal nicht weg. Das ist gut.“ Dann zuckt er die Schultern. „Also da wir bisher nicht einmal über die technischen Grundvoraussetzungen in unserer Beziehung verfügen...“
    „ Du meinst Sex“, hinterfrage ich.
    „ Ja, also...“ Er lächelt mich schief an. „Bis dahin spielt es doch keine Rolle, wann ich das möchte. Denn du bestimmst, wann wir überhaupt Sex haben.“
    Blut rauscht durch meine Ohren und abermals spüre ich ein Kribbeln unter meiner Kopfhaut. Als wäre mein eigener Körper mir zu eng.
    „Okay, darüber muss ich nachdenken“, räume ich ein.
    „ Tu das.“ Er stupst liebevoll mein Kinn mit seinem Daumen an.
    Ich habe das Gefühl, dass er weiter tanzen möchte. Doch das wäre, als würden wir das Thema verlassen und das will ich nicht.
    „Reden wir mal hypothetisch davon, dass Vollmond ein Termin sein könnte...“
    Seine Augen weiten sich und er wirft einen prüfenden Blick aus dem Fenster zum Mond. Mir ist klar, dass er den

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