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Schattenjäger

Schattenjäger

Titel: Schattenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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Erfahrung.«
    Wenigstens sprach der Protoss nicht in der Vergangenheitsform von ihr. Jake vergrub das Gesicht in den Händen und rieb sich mit den Daumen die schmerzenden Schläfen. Es schien, als träten seine Kopfschmerzen immer häufiger auf anstatt in größeren Abständen. Was seine Besorgnis noch verstärkte, war die Gefahr, dass sie entdeckt werden könnten.
    Sie konnten wirklich von Glück reden, dass es dazu noch nicht gekommen war. Jake wusste, dass die Protoss die Hoffnung bald vollends aufgeben würden; es war zu riskant, jede Nacht hierher zurückzukehren, wie sie es mittlerweile zweimal getan hatten.
    Irgendwann würden sie Rosemary ihrem Schicksal überlassen.
    Jake hatte die Frau schon immer attraktiv gefunden. Ihre Beziehung zueinander hatte unter schwierigen Umständen begonnen. Als Rosemary ihn und sein Team an Valerian verriet, hatte Jake sie verachtet. Im Laufe der Zeit jedoch hatte sein Respekt vor ihr gegen seinen Willen zugenommen, und als er ihren Geist im Zuge einer Erfahrung, die der Khala zumindest ähnlich war, streifte, hatten ihre Willenskraft und ihr schierer Mut ihn wirklich verblüfft. Er hatte gewusst, dass er sie fortan nie wieder würde hassen können, ganz egal, was sie tat. Von jenem Augenblick an hatte sie sich als vertrauenswürdig erwiesen. Und nun, da sie vielleicht tot war, infolge einer Exkursion, auf die er sie geschickt hatte, wurde ihm bewusst, dass sie ihm sehr viel bedeutete. Ein Wort, das mit L anfing, tanzte am Rande seiner Gedanken umher.
    Es ist durchaus möglich, dass du dich in sie verliebst, ja, pflichtete Zamara ihm bei, als Jake praktisch aus dem Schiff sprang und zum Eingang der Höhlen hastete.
    Jake zuckte zusammen. Genau daran wollte ich eigentlich nicht denken.
    Das solltest du auch nicht, Jacob, sagte sie, durchaus nicht unfreundlich. Ich hoffe ebenfalls, dass sie unversehrt ist. Aber sollte ihr doch etwas zugestoßen sein, musst du dir darüber im Klaren sein, dass sie ihr Leben für etwas sehr Wichtiges geopfert hat.
    Angst, gespeist von Sorge, Schuldgefühl und den inzwischen pausenlos in ihm rumorenden Kopfschmerzen, flackerte in ihm auf. Verdammt, Zamara, du machst andauernd nur Andeutungen, ohne je wirklich etwas zu sagen. Vielleicht sähe ich das Ganze ja wie du, wenn du zum Teufel -.
    Jacob. Sie kommt.
    Jake streckte seine geistigen Fühler aus und spürte tatsächlich Rosemarys Präsenz. Rosemary, alles in Ordnung?
    Hatte ich nicht gesagt, Sie sollen sich verdammt noch mal aus meinen Gedanken raushalten? Ich bin okay. Ich bin gleich da.
    Das ließ ihn laut auflachen. Ja, wenn ihre größte Sorge darin bestand, dass er in ihrem Gehirn herumstöberte, brauchte er sich nicht um sie zu sorgen. Die Erleichterung war fast überwältigend. Jake ging zwei Stufen auf einmal nehmend hinunter und stieß auf halbem Wege beinahe mit Rosemary zusammen.
     »Hey«, sagte er lahm. »Wir haben uns um Sie gesorgt.«
    Sie sah müde aus, aber ansonsten schien es ihr gut zu gehen. »Ja, für eine Weile habe ich das auch getan«, sagte sie, während sie gemeinsam nach oben stiegen. »Das Walkie-Talkie hat im Grunde schon nicht mehr funktioniert, kaum dass ich den Eingang hinter mir gelassen hatte. Ich versuchte, Sie zu kontaktieren, habe Sie aber nicht erreicht.«
    »Wir haben auch versucht, Sie zu kontaktieren«, sagte Jake. »Und als wir nichts von Ihnen hörten, fing ich an, mir Sorgen zu machen.«
    Sie schenkte ihm einen kurzen Blick aus diesen blauen Augen und gab einen genervten Ton von sich. »Ihr Zutrauen haut einen ja um. Mir fehlt absolut nichts.«
    »Warum sind Sie dann zwei Nächte lang nicht zum Treffpunkt gekommen?«, entgegnete er, ein bisschen verletzt, weil sie seine Besorgnis mit solch offensichtlichem Spott quittierte.
    »Ich wurde vom Eingang abgeschnitten. Es tauchte ein ganzer Haufen von den Tal’darim auf und ließ sich für eine Weile dort nieder. Ich habe keine Ahnung, was da los war, aber ich musste mich eine Zeit lang in einem Gang versteckt halten. Schließlich zogen sie weiter, und ich konnte meine Erkundung fortsetzen.«
    Sie waren nun oben angelangt, und sie ging schnurstracks auf das Schiff zu.
    »Was hast du herausgefunden?«, wollte Ladranix wissen.
    Sie antwortete nicht gleich, stattdessen hüpfte sie leichtfüßigin das Schiff und setzte sich. Ladranix drängte sie nicht, Jake hingegen war neugierig und konnte sich ein Nachhaken nicht verkneifen. »Rosemary?«
    Rosemary seufzte und verschränkte die Arme vor der Brust. »Es wird

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