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Schattenjagd

Schattenjagd

Titel: Schattenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lilith Saintcrow
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jeden noch so kleinen Hinweis.
    „Das bringt mich auf eine Idee.“ Sogar mehr als nur eine Idee.
    Scheiße. Ich muss früher als geplant zu ihm.

8
     
     
    Rosenfeld hatte einen kräftigen Kiefer, ein Gesicht, das zu markant war, um hübsch zu sein, und Handgelenke, die meine geradezu lächerlich erscheinen ließen, obwohl sie höllischstark waren. Sie setzte sich neben Carp auf die Bank und betrachtete mich misstrauisch. „Schätze, du hast noch nichts Nützliches herausgefunden.“
    „Noch nicht.“ Ich pustete über meinen Kaffee, um ihn abzukühlen.
    Carp konnte ich anlügen, Monty ermutigte mich, mich bedeckt zu halten, aber Rosie nannte die Dinge gerne beim Namen und bemühte sich, sich so zu benehmen, als würde ihr die Zusammenarbeit mit mir nichts ausmachen.
    Ein einziges Mal hatte Rosenfeld mein Urteil infrage gestellt. Das war während des Browder-Falls gewesen. Doch am Tag danach war sie selbst einem Arkeus begegnet, persönlich und aus nächster Nähe. Um ein Haar wäre ich zu spät gekommen, um sie noch retten zu können – und sie hatte mitangesehen, wie ich mein Armband abgenommen und den Feind im Kampf „Frau gegen Ding“ besiegt hatte. Nach einer Woche Krankenhaus war sie tatsächlich zu mir in die Lagerhalle gekommen, um sich zu entschuldigen – ich hatte keine Ahnung gehabt, dass Cops dazu überhaupt in der Lage waren.
    Wahrscheinlich färbte sie ihr Haar noch immer, um die weiße Strähne darin zu verdecken. Ich wusste nicht, ob sie weiterhin in Therapie war, und ich fragte auch nicht.
    Carp schnaubte. „Das hättest du sehen müssen. Diamond Ricky hat sich fast in die Hosen gepisst.“
    In Rosies Augen trat die Andeutung eines Funkelns. „Ich hab gehört, wie die Jungs von der Sitte sich darüber lustig gemacht haben. Willst du das da wirklich essen? Meine Arterien verstopfen schon vom Zuschauen.“
    „Ich brauche Proteine.“ Ich schmierte ordentlich Butter und Erdbeermarmelade auf die Pfannkuchen und nahm gleich zwei Streifen Speck auf die Gabel. „Ich muss doch auf meine mädchenhafte Figur achten.“
    „Wenn wir doch alle so gesegnet wären“, sagte Rosie und studierte mein Gesicht. „Also, was hältst du davon?“
    „Sylvie war schwanger, und Ricky wollte sie zu einem Arzt in der Quincoa schicken. Den werde ich mal überprüfen, während ihr zwei euch mit den übrigen Stricherinnen unterhalten dürft. Vielleicht kann eine von ihnen ja den letzten Freier eins unserer beiden Mädels beschreiben.“
    „Ich muss dir ja nicht erst sagen, dass wir uns beeilen müssen.“ Carp kippte noch mehr Sahne in seinen Kaffee. „Sie werden nicht mehr Zeit als nötig auf den Fall verwenden.“
    Das war mir klar. Wenn die Toten nette Mädchen aus der Mittelklasse wären, die brav zur Kirche gingen, wäre die Öffentlichkeit über alle Maßen empört und wir hätten ein ganzes Einsatzkommando zur freien Verfügung, bezahlt vom freundlichen Steuerzahler. Aber so wie die Dinge lagen, zog einzig die brutale Vorgehensweise der Morde Aufmerksamkeit auf sich. Wen kümmerten schon ein paar Nutten? Jedenfalls nicht die braven Steuerzahler, die einen Zwanziger für einen Blowjob oder einen schnellen Fick von hinten in einer der dunklen Ecken der Lucado hinblätterten.
    Es ist doch immer das Gleiche.
    Neben mir ließ sich Saul seine Kartoffelpuffer schmecken, doch langsam wurde er unruhig. Immer wieder schaute er sich im Imbiss um – eine Schuhschachtel von einem Restaurant an der Holmer Street. Ich reichte ihm das Salz und das grüne Tabasco und schauderte bei dem Gedanken daran, ihn später zu küssen.
    Männer und ihre Beziehung zu Tabascosaucen werde ich nie verstehen. „Zwei tote Frauen in zwei Tagen. Wenn das so weitergeht, stecken wir in echten Schwierigkeiten.“ Ich begutachtete mein Schinken-Käse-Omelett. Die Pfannkuchen ließen mehr als zu wünschen übrig, aber wenigstens war der Speck kross.
    „Danke für diesen aufbauenden Hinweis.“ Den Blick auf ihren Joghurt und ihr Müsli gerichtet, die sie aus ihrer Tasche gezaubert hatte, schnitt Rosie eine Grimasse. „Sollen wir sonst noch was machen, außer mit Nutten zu plaudern und die Presse möglichst fernzuhalten?“
    „Es gibt da jemanden, der vielleicht ein wenig Licht in die Sache bringen kann. Wenn ich diesem Arzt einen Besuch abgestattet habe, muss ich mich mit ihm treffen. Er wird mir zumindest sagen können, ob jemand ohne Genehmigung in die Stadt gezogen ist.“ Außerdem muss ich noch mal im Seminar und ein paar der Kids

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