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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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Finsternis in ein zwielichtiges Halbdunkel verwandelt, das die Schatten des Waldes jedoch nur
noch
tiefer erscheinen ließ. Durch den schnellen Ritt schienen sich in den Augenwinkeln die Bäume und Flechtenbärte zueinander zu verschieben, man sah mehr Bewegungen, als man beobachten und erfassen konnte. Baturix zweifelte, dass man in diesem Wald einen Menschen bemerken konnte, der seitlich im Unterholz lauerte. Plötzlich begriff er, dass sein Leben keinen Pfifferling mehr wert war, falls die Fomorer Verstärkung gefunden hatten.
    Der Angriff erfolgte just in diesem Moment. Wie Fallobst stürzten sich die Männer von den tiefhängenden Ästen einer Eiche, es ging alles blitzschnell. In einem Moment sah Baturix, wie Ribaldus mitsamt seinem Angreifer vom Pferderücken stürzte, doch schon im nächsten Moment fiel ein weiterer Feind auf ihn selbst herab. Baturix’ Oberkörper wurde von der Wucht des Aufpralls nach hinten gedroschen, seine Füße verfingen sich in den Steigbügeln, der Angreifer rutschte über ihn hinweg und war verschwunden,das alles noch bevor Baturix irgendwie reagieren konnte. Im nächsten Moment sackte Vitellius in die Knie, getroffen oder gestolpert, und Baturix wurde zurück nach vorne geworfen. Diesmal rutschten seine Füße aus den Steigbügeln, er stürzte über den Kopf des Pferdes hinweg in den Schnee. Irgendwie kam er wieder hoch und zog sein Breitschwert, während er sich hastig umsah.
    Im Halbdunkel der Dämmerung war kaum auszumachen, was sich hinter ihm abspielte. Nur zwei Mann saßen noch im Sattel, der Rest kämpfte stehend oder auf dem Boden liegend, mit gezückten Klingen oder den blanken Fäusten. Direkt neben Baturix fielen Ribaldus’ Hunde über einen am Boden Liegenden her, dessen panische Schreie plötzlich zu einem blutigen Gurgeln wurden. Einer der Helvetier brüllte verzweifelt »SCHATTEN!«, doch Baturix konnte weder ausmachen wer noch wo. Mit einem Blick über die Schulter vergewisserte er sich -
    - dass von dort gerade drei Männer auf ihn zuliefen! Er drehte sich hastig zu ihnen und erwartete sie, das Schwert beidhändig in einer Verteidigungsposition über der Schulter. Erst jetzt bemerkte er, dass er seinen Schild verloren hatte.
    Seine Gegner waren bis auf ein paar Lumpen nackt und trugen außer ihren Dolchen keinerlei Ausrüstung. Aber sie waren zu dritt, und solange er gegen sie kämpfte, war sein Rücken völlig ungedeckt. Er musste sich beeilen!
    Wie Baturix gehofft hatte, besaßen die Fomorer keinerlei Kampferfahrung. Als der Erste in Reichweite lief, schwang Baturix die Klinge waagrecht nach vorne. Der Hieb traf den Hals des Mannes, schnitt durch Haut und Fleisch, grub sich dann in seine Wirbelsäule. Als der Fomorer heftig blutend zusammenbrach, musste Baturix mit aller Kraft an der Waffe reißen, um sie nicht zu verlieren.
    Die anderen beiden hatten sich aufgeteilt und versuchten, ihn zwischen sich zu bringen. Baturix war darauf bedacht, den Kampf so schnell wie möglich zu beenden, und ging den einen an, das Schwert halbhoch und zum Stich bereit. Der Fomorer wich davorzurück, während der zweite hinter ihm angriff. Baturix’ Klinge beschrieb einen Halbkreis, als er herumwirbelte und nach ihm schlug. Im letzten Moment sprang der Mann zurück und entging so dem Schicksal seines Gefährten. Nur Baturix’ gutes Gehör warnte ihn von der erneuten Attacke in seinem Rücken. Er sprang zur Seite, wich dem Dolchstoß aus, hatte den Fomorer direkt neben sich und stach zu.
    Seine Klinge traf zwischen den Rippen hindurch in den Brustkorb des Fomorers. In diesem Moment schnellte der andere erneut vor. Noch bevor Baturix das Schwert wieder befreien konnte, prallte der Mann gegen ihn und riss ihn von den Beinen. Baturix verlor das Schwert aus der Hand, während der Dolch des Fomorers gegen sein Kettenhemd schrammte. Der Aufprall auf den Boden war nicht hart, sein Feind landete zwar auf ihm, war jedoch leichter als erwartet.
    Viel
leichter.
    Das Gesicht des Mannes hatte sich in eine totenkopfähnliche Fratze verwandelt. Die Haut hatte sich grau verfärbt, das Fleisch darunter war von Lippen und Wangen verschwunden und bis auf die Knochen zurückgewichen. Zwei nach unten gedrehte Hörner waren aus seiner Stirn geplatzt.
    Reflexartig griff Baturix nach der dünnen grauen Hand mit dem Dolch, die vor seinem Gesicht auftauchte. Die Erkenntnis zuckte durch seinen Kopf, der Schrecken darüber so groß, dass er ihn lähmte.
    SCHATTEN

    Die Kreatur schlug in sein Gesicht,

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