Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
Vom Netzwerk:
mir, dass ich mit hundertundfünfzig Mann aus meinem Gefolge die Vorhut übernehme. Ihr folgt mit dem Haupttrupp. Zuerst Ihr selbst, dann die Bogenschützen, dann der Tross. Die Nachhut übernimmt Kongar mit zweihundertfünfzig Mann.«
    »Warum der Landhüter?«
    Seog warf einen kurzen Blick zu Kongar, meinte dann: »Wir beide sind die einzigen Krieger-Druiden. Und von den anderen ist Kongar der Älteste und Erfahrenste, abgesehen vom Häuptling natürlich.«
    »Du vergisst Maelog.«
    »Maelog verbringt zu viel Zeit in der Außenwelt. Für die Innenwelt fehlt ihm der Instinkt.«
    Maelog zuckte mit den Schultern. »Wo er recht hat, hat er recht.«
    Ronan nickte zufrieden. Er hätte die gleiche Wahl getroffen. »Wie viele Tage rechnest du bis nach Dombas?« Dombas war die nördlichste Siedlung der Helvetier. Dort planten sie, sich der Ratsarmee anzuschließen.
    Seog zuckte mit den Schultern. »Fünf.«
    »Für hundertzwanzig Kilometer? Wir schaffen keine fünfundzwanzig Kilometer am Tag.«
    Seog zog die Augenbrauen zusammen. »Ich schaffe dreißig. Locker.«
    »Wir sind zweitausend Mann,
und
wir haben den Tross mit den Maultieren. Rechne mit zwanzig, oder wenn du ganz sicher sein willst, mit fünfzehn.«
    Obwohl der junge Druide nickte, war ihm deutlich anzusehen,wie skeptisch er seine Worte betrachtete.
Du wirst schon sehen
, dachte Ronan bei sich.
    Er wandte sich zu Meven. »Gab es noch irgendwelche Probleme?«
    Der Heiler-Druide schüttelte den Kopf. »Nein. Ich habe meine Helfer und meine Maultiere und so viele Vorräte, wie mir zu sammeln möglich war.«
    »Gut. Kongar?«
    Der Landhüter sah gealtert aus. Unter seine Augen hatten sich dunkle Ringe gelegt, und er erschien grauer als vor einigen Monaten zur Heerschau. »Wir haben insgesamt vier Wächterlinge beschworen, Herr. Einen für Sekken, einen für Trollstigen, einen für das Dorf und einen für eine Pforte oben in den Bergen. Für ein oder zwei Monate sollten unsere Familien hier sicher sein.»
    »Haben wir einen Schutzgeist für die Reise?«
    »Nein, Herr.« Kongar sah missmutig zu Boden.
    Ronan kniff überrascht die Augen zusammen. »Auch nicht mit der Hilfe des Häuptlings?« Die Beschwörungen und Rituale hatten Nerin so zugesetzt, dass er sie nicht auf den Kriegszug begleiten konnte; Ronan war bis jetzt davon ausgegangen, dass er aber zumindest einen Geist mit ihnen schicken würde.
    »Auch nicht mit der Hilfe des Häuptlings«, gestand Kongar ein. »Meine Fähigkeiten sind nur begrenzt.«
    »Dann werden meine Sturmgeister Schutz genug sein müssen«, meinte Ronan. Glücklich darüber war er nicht – die Geister hatten vor allem die Aufgabe, auch weiterhin über das Wetter zu wachen, damit sie kein verspäteter Wintereinbruch überraschen konnte. Sie zudem mit Schutzaufgaben zu belasten konnte Schwierigkeiten machen, zumal Ronan kein Beschwörer war. Seine Geister waren nur von beschränkter Macht.
    Schließlich wandte er sich an Derrien, der erst vor kurzem in Bagbeg angekommen war. »Wie groß ist die Gefahr, dass wir während unseres Marsches auf Feinde stoßen?«
    »Vor drei Wochen haben Schatten eine Pforte im Niemandslandgeschändet. Falls sie noch andere gefunden haben, können sie theoretisch überall sein.« Derrien zuckte mit den Schultern. »Ich habe jedenfalls wieder Männer am Sognefjord, die uns eigentlich vor größeren Überraschungen schützen sollten.« Er war wieder in die Rolle des Anführers geschlüpft; die Kraft der Eiche machte es unmöglich, die Frustration und Unsicherheit herauszuhören, die den Bruder seit dem Hinterhalt und seiner Gefangennahme plagten.
    Ronan warf einen kurzen Blick zu Seog. »Wir werden auf dem Marsch vorsichtig sein müssen.«
    »Jawohl, Herr. Vielleicht sollten wir auch eine kleine Garnison auf Trollstigen zurücklassen?«
    »Hm.« Ronan sah zurück zu Derrien. »Glaubst du, dass sie noch weitere Pforten gefunden haben?«
    »Solange dieser Hurensohn von einem Schwarzen Baum lebt, traue ich den Nain
alles
zu. Ja, es könnte durchaus sein.«
    Ronan seufzte. »Also gut. Briand, du kennst die Bogenschützen am besten von uns. Suche dir dreißig Mann aus, die hierbleiben. Zehn Jungen, zehn Alte, zehn in mittleren Jahren. Nimm solche, von denen du glaubst, dass sie notfalls auch ein Schwert schwingen können.«
    »Jawohl, Herr.« Er lief davon.
    Ronan seufzte, nickte schließlich. »Seog, es wird Zeit, dass wir diese ganze Angelegenheit hinter uns bringen. Lass zum Marsch blasen!«
    »Jawohl!«
    Die Druiden

Weitere Kostenlose Bücher