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Schattenkrieg

Schattenkrieg

Titel: Schattenkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Saumweber
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damit, den feindlichen Wall zu überlappen. Für diese Aufgabe teile ich noch fünfhundert meiner Helvetier zu.«
    »Jawohl, Herr.«
    »Falls ich mit meiner Kavallerie das Heer verlassen sollte, so soll das Kommando an Euch übergehen.«
    Medredydd nickte zufrieden.
    »Gut«, meinte Cintorix. »Ehre und Stärke.«
    »Ehre und Stärke«, erwiderten die beiden Häuptlinge, bevor sie ihre Pferde wendeten und zu ihren Männern ritten. Nachdenklich blickte ihnen der Fürst hinterher.
    Inzwischen hatten sich auch seine Berater versammelt, eine kleine Gruppe Druiden aller Stämme, Baumzeichen und Pfade, abgesehen von den Krieger-Druiden. Cintorix hatte in langen Diskussionen gegen den Fürstenrat durchgesetzt, dass die Krieger-Druiden am besten im Schildwall aufgehoben waren und nicht bei ihm hinter den Reihen. Baturix und seine Gefährten dienten dem Heerführer als Bewacher: Septus missgelaunt, Allurix ernst wie eh und je, der junge Majestus nervös und aufgeregt.
    Mittlerweile hatten sich auch die Gruppen der Schützen formiert. Die meisten verwendeten kurze Jagdbögen, die zwei- oder dreihundert Meter weit schießen konnten. Ihre Handhabung war nicht allzu schwer zu erlernen, da man sie bis zur Nase auszog und dann über den Pfeil hinweg zielen konnte. Von Durchschlagsstärke und Reichweite entsprachen sie ungefähr der Hornarmbrust, mit der die helvetischen Schützen ausgerüstet waren. Die gut eintausend Waliser Schützen trugen jedoch den mannshohen Langbogen, mit dem sie von Kindheit an trainierten. Sie galten als Eliteschützen.
    Daneben warteten noch weitere Krieger hinter dem Schildwall: die Reserve unter Brutus’ Kommando; die Reiterei, zusammengestellt aus den Reitern aller Stämme; sowie der Tross der Heiler.
    Die Druidin Bree, eine von Cintorix’ Beraterinnen mit einem sozialen Baumzeichen, trat zu ihnen. »Ihr solltet eine Rede halten«, erklärte sie Cintorix, »bevor es losgeht.«
    Baturix verzog das Gesicht. Er
wusste
, wie sehr sich sein Herr über solche voreiligen Ratschläge ärgern konnte.
    »Ich weiß«, erwiderte Cintorix knapp. Seine Miene sprach Bände, doch glücklicherweise kannte ihn die Irin nicht halb so gut wie Baturix.
    Nachdenklich starrte der Befehlshaber über die Felder zum Schildwall der Fomorer, der sich auf einem Hang über einem kleinen Fluss positioniert hatte und noch immer nicht vollständig formiert war. Sein Gesicht war regungslos, sein Blick eisig und durchdringend. Um seine Begleiter hatte sich Schweigen gelegt.
    »Könnt Ihr einen Zauber über mich sprechen, der mich besser reden lässt?«, fragte Cintorix schließlich.
    Bree schüttelte den Kopf. Drusus, ebenfalls ein Druide mit sozialem Baumzeichen, zog betreten die Mundwinkel nach unten.
    »Häuptling Nerin beherrscht einen solchen Zauber«, murmelte der Seher Maelog.
    »Häuptling Nerin ist nicht hier«, erwiderte Cintorix.
    »Ich kann mit Euch nach vorne reiten«, schlug Drusus vor, »ich besitze die Kraft der Beeindruckenden Aura. Das wird zwar Eure Rede nicht verbessern, aber etwas von meiner Aura wird auf Euch übergehen.«
    Cintorix nickte. »Dann werdet Ihr mitkommen.« Er wandte sich an Bree. »Kümmert Ihr Euch darum, dass vor dem Wall Männer postiert werden, die meine Rede wiederholen, sonst hört die Hälfte nicht, was ich sage.«
    Die Druidin nickte.
    »Drusus, ich werde eine Rede brauchen.«
    »Jawohl, Herr. Wir haben bereits etwas vorbereitet …«
    »Gut.«
    Dann warteten sie darauf, dass endlich alle Krieger in den Schildwall eingereiht waren.
     
    Der Schildwall war inzwischen stark gewachsen. Zur Linken erkannte Ronan Gallier und Helvetier. Die Waliser ganz links außen am Waldrand waren noch dabei, sich zu formieren. Rechts waren Schotten, zuerst die MacNevins, dann die MacRoberts, schließlich die Männer aus den kleineren Clans. Die rechte Flanke besetzten die Iren, auch sie noch nicht fertig mit ihrer Aufstellung.
     
    Der rechte Teil des Schildwalls bestand aus vier Reihen, links hatte Cintorix fünf Reihen bilden lassen. Nur das bretonische Zentrum hatte den Luxus von sieben Reihen.
    Inzwischen hatte das große Geschrei, das für die Aufstellung notwendig gewesen war, nachgelassen. Nur von den Flanken und von hinten hörte er noch Kommandostimmen, ansonsten herrschte im Schildwall überraschende Stille. Kaum jemand, der noch sprach – jeder hatte die Augen auf das Dorf gerichtet, wo sich der Feind formierte.
    Der Nebel über dem Schlachtfeld war inzwischen deutlich dünner geworden. Ronan

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