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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Salazar zu ermorden, und der Tyrann achtete seitdem natürlich genau auf seltsame bleiche Frauen. Wenn die Botin irgendwie bemerkt wurde, war der Plan, den Magierfürsten zu töten, von vornherein zum Scheitern verurteilt.
    Auf einmal fiel ihr etwas ein. »Wo ist Isaac?«, fragte sie. Der Diener hatte sich bemerkenswert still verhalten, seit die Liebkosung sie vor den feindlichen Soldaten gerettet hatte. Aus irgendeinem Grund hatte Cole ihn von Anfang an nicht leiden können.
    »Hier drüben«, ließ sich die gedämpfte Stimme des Dieners vernehmen. Er hockte neben einem Kistenstapel und schrieb wie besessen etwas auf ein Pergament. »Ich komponiere gerade ein kleines Lied. Einen Lobgesang auf die Helden, könnte man sagen.«
    Sasha runzelte die Stirn. »Ist das da eine Laute?«
    Isaac warf einen Blick auf das kleine Holzinstrument, das neben ihm lag. »Ja, richtig. Ich kann kaum glauben, dass sie unsere Abenteuer heil überstanden hat.«
    Brianna war beeindruckt. »Die Laute ist ein Lieblingsinstrument meiner Herrin. Spielst du gut?«
    »Es geht so«, erwiderte der Diener bescheiden. »Ich muss noch viel lernen.«
    Brodar Kayne schüttelte den Kopf und grinste. »Wie ich den jungen Isaac kenne, heißt das wohl, er spielt gut genug, um Steine zum Weinen zu bringen. Gibt es eigentlich etwas, das du nicht kannst, Junge?«
    Der Diener zuckte mit den Achseln und schaute etwas wehmütig drein. »Ich versuche, in möglichst vielen Bereichen ein wenig zu lernen. Aber es gibt immer noch sehr viele Dinge, über die ich gar nichts weiß.«
    »So ist das Leben«, erwiderte der alte Barbar weise. »Du bist ein guter Reisegefährte, Isaac. Ich würde sagen, du hast uns mehr als einmal die Haut gerettet.«
    Jerek nickte. »Richtig«, stimmte er zu. »Kann man wohl so sagen.« Das war, dachte Sasha, so ungefähr das höchste Lob, das man von diesem brutalen Kerl überhaupt erwarten konnte.
    Cole reagierte darauf recht nervös. »Na ja, wir hatten auch ein paar Abenteuer zu bestehen, nicht wahr, Dreifinger?«
    Der hässliche Sträfling zuckte mit den Achseln. »Ja, wenn man die Einkerkerungen in ein Dreckloch nach dem anderen und die Tatsache, dass du fast ertrunken wärst, als Abenteuer bezeichnet.«
    »Was ist mit der großen Flucht? Weißt du nicht mehr, wie ich Soeman gerettet habe?«
    »Ja, aber er ist trotzdem gestorben. Der fliegende Augmentor hat ihm einen Bolzen in den Kopf gejagt.«
    »Und dafür habe ich ihn büßen lassen«, erwiderte Cole grimmig.
    »Das war wohl eher ich.«
    Coles Gesicht lief dunkel an. »Und wie viele Wächter hast du getötet? Mal sehen.« Er hob eine Hand und zählte mit den Fingern ab. »Einen. Zwei. War es das schon? Komisch, ich kann mich nicht an mehr erinnern. Aber in dem Boot, das ich versenkt habe, saß mindestens ein Dutzend …«
    »Ich bin sicher, dass es deine Heldentaten wert sind, zu Legenden zu werden«, unterbrach Brianna ihn höflich. »Aber die größte Heldentat liegt noch vor dir. Wir setzen bei Sonnenuntergang die Segel.«
    »Vielleicht können wir ein paar Stunden am Strand verbringen«, schlug Isaac vor. »Diese Region war einst die Heimat der Vorväter. Ich glaube, in der Nähe gibt es noch einige Ruinen, die ich gern erkunden würde.«
    »Mir käme eine kleine Unterbrechung der Schiffsreise auch sehr gelegen«, pflichtete Sasha ihm bei. In der vergangenen Woche hatten sie nur ein einziges Mal angelegt. Brianna wollte, dass sie jederzeit fähig waren zu fliehen.
    Die Hexe runzelte die Stirn. »Das könnte wirklich nicht schaden. Kapitän, wir ankern den Nachmittag über.« Die bleiche Frau am Steuerruder hob eine Hand, um zu signalisieren, dass sie den Befehl verstanden hatte, und lenkte das Schiff zum Strand.
    Brodar Kayne streckte die Beine. »Ich könnte etwas Bewegung vertragen«, sagte er. »Mir werden hier alle Knochen steif.« Er wandte sich an Isaac. »Wenn du fertig bist, würde ich gern das Lied hören, an dem du arbeitest.«
    Der Diener lächelte und nickte. Cole stand in der Nähe und schaute finster drein. Sasha war so gereizt wie er, wenngleich aus ganz anderen Gründen. Sie wischte sich die verschwitzten Hände an den Hosen ab und rieb sich die Nase. Die Schwärze war schon wieder da und lauerte am Rand ihres Bewusstseins, aber sie wollte sie nicht eindringen lassen.
    Wieder bemerkte sie, dass Dreifinger sie beäugte. Finster erwiderte sie seinen Blick, worauf er sich die Lippen leckte und sich abwandte. Den Schauder, der ihr über den Rücken lief, konnte sie

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