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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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gesagt, das … das dir seltsam vorkam?«
    »Da du es jetzt erwähnst, er war wirklich ein wenig eigenartig. Ich habe versucht, der Gruppe gegenüber meine Besorgnis zum Ausdruck zu bringen, aber die anderen wollten einfach nicht auf mich hören.«
    Isaac, Isaac … was für ein Spiel spielst du da? Er blickte aus dem Fenster. Der Himmel war nicht mehr schwarz, sondern grau. Wie viele Menschen werden heute ihr Leben verlieren? Das alles hängt von dem Schicksal eines Mannes ab, von einem einzigen Magierfürsten. Salazar muss sterben, denn sonst ertrinkt Dorminia im Blut.
    Er richtete den Blick wieder auf Cole. »In einer Stunde beginnt der neue Tag«, sagte er. »Bald wird das Heer der Weißen Lady vor unseren Mauern stehen. In der Verwirrung, die dann herrscht, müssen wir den Obelisken erreichen.«
    »Und wenn man uns sieht?«
    »Falls jemand fragt, sagen wir, Salazar habe mich wegen irgendeiner wichtigen Magierarbeit zu sich gerufen. Der Erste Augmentor ist vollauf damit beschäftigt, die Verteidigung der Stadt zu organisieren. Ich vermute, dass unser magisch begabter Herrscher sehr bald schon an den Toren benötigt wird. Unsere Wache und die Miliz werden die bleichen Dienerinnen der Weißen Lady nicht so leicht abwehren.«
    »Hast du sie auch gesehen? Wer sind diese Frauen?«
    »Es ist besser, wenn man keine Mutmaßungen anstellt. Jedenfalls haben wir noch etwas Zeit, ehe wir aufbrechen müssen. Bis dahin beschreibe ich dir den inneren Aufbau des Obelisken.«
    »Das wäre eine große Hilfe. Ehe wir beginnen, habe ich aber noch eine Frage.«
    Eremul kniff die Augen zusammen. Er hatte eine unbestimmte Ahnung, dass er genau wusste, was nun kommen würde. »Ja?«
    »Ich frage mich nur … Was ist eigentlich mit deinen Beinen passiert?«

Feuer und Blut

    Die Dämmerung des zweiten Tages begann. Schwer und still stand die Luft, als hätte die Welt ängstlich den Atem angehalten.
    Sasha wollte sich übergeben. Sie hatte kein Auge zugetan, doch ihre Nerven schienen zu brennen, und sie fühlte sich wacher denn je, seit sie sich in Ebertor die letzten Krümel des kostbaren Pulvers in die Nase gezogen hatte. Vor sich sah sie die großen Löcher, welche die mächtigen Belagerungswaffen in die Mauern Dorminias geschlagen hatten. Der Schaden war viel zu groß, um in der kurzen Verschnaufpause, die ihnen die Bediener der Bliden gönnten, behoben zu werden. Das Tor selbst stand noch, aber das war kein Zufall.
    In der vergangenen Nacht hatte ein Magier die Mauer verteidigt. Zwei Ballisten waren in Flammen aufgegangen, eine Blide hatte den Wurfarm verloren. Brianna hatte den Schluss gezogen, es könne sich nur um den Halbmagier handeln. Danach hatten die Angreifer auf einen Bereich gezielt, der ein Stück vom Torhaus entfernt war. Anscheinend war der seltsame verkrüppelte Magier, der ihrer kleinen Gruppe vor mehr als einem Monat geholfen hatte, unbemerkt aus dem Hafen zu entkommen, genau der geheimnisvolle Verbindungsmann, mit dem Cole sich treffen wollte. Diese Enthüllung konnte ihre Ängste kaum besänftigen.
    General Zoltas Krieger hatten im Schutz der Dunkelheit einen Bogen geschlagen und die Hügel nördlich der Stadt umgangen. Die meisten unbeschädigten Katapulte und Ballisten hatten sie mitgenommen, nur die Bliden waren zu groß und sperrig, um durchs Hügelland transportiert zu werden. Zoltas Gruppe sollte von der Ostseite Salven abfeuern und die Verteidiger Dorminias an einer zweiten gefährdeten Stelle binden. General D’raks Männer warteten als Reserve, bis die Stadtmauern endgültig gefallen waren.
    »Bist du bereit, Mädchen?«
    Brodar Kayne hatte darauf bestanden, in ihrer Nähe zu bleiben. Sie hätte lügen müssen, wenn sie hätte behaupten wollen, dass sie ihm dafür nicht dankbar war. Dutzende Augen ruhten auf ihr und tasteten sie begierig ab. Es waren nicht nur die Söldner. Deren Aufmerksamkeit konnte man damit erklären, dass ein Mädchen inmitten der angreifenden Truppen zumindest ein bizarrer Anblick war. Doch auch Dreifinger beäugte sie lüstern, wann immer sich eine Gelegenheit bot, und zog sie mit den dunklen Raubtieraugen förmlich aus. Jerek starrte sie ebenfalls immer wieder an, allerdings zeigte sein Blick nichts außer ehrlichem Hass. Das fand sie auf eine seltsame Art beinahe tröstend.
    »Ich bin bereit.« Sie packte die Armbrust, die sie in der linken Hand hielt, unwillkürlich fester. Außerdem, auch wenn es nicht viel nützen würde, hatte sie ein Kurzschwert am Gürtel befestigt. In

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