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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Dunkelheit glühten. Die Sumnier hatten Steine und brennendes Pech auf die Stadt abgeschossen und einen albtraumhaften Sturm losgelassen, der alles vernichtete, was er traf. An drei Stellen war die Mauer gebrochen, direkt unter ihm hatte das Tor Feuer gefangen, und mehrere wichtige Gebäude waren zerstört worden.
    Nachdem man ihn auf die Mauer abkommandiert hatte, war Eremul zunächst entschlossen gewesen, einen heldenhaften Angriff auf die Befreier der Stadt vorzutäuschen. Er wollte seine Magie weitab von den Angreifern zur Entfaltung kommen lassen und lautstark sein Pech beklagen, nachdem seine Bemühungen, die Söldner zu vertreiben, in voller Absicht wirkungslos verpufft waren. Diesen Plan gab er auf, sobald ein riesiger Stein das Tor verfehlte und das Haus auf der anderen Straßenseite zerstörte. Die armen Seelen, die dort gelebt hatten, waren tot. Von diesem Augenblick an hatte er seine ganze Magie aufgeboten und gegen die Belagerungswaffen geschleudert, als hinge sein Leben davon ab. Anschließend hatte er sich vor Erschöpfung beinahe die Seele aus dem Leib gekotzt.
    Ein Versteck gab es nicht. Der Halbmagier war die einzige Verteidigungswaffe der Stadt. Dorminia besaß keine eigenen Belagerungswaffen, oder wenigstens keine, die den Feind erreichen konnten. Die Milizionäre standen hinter den Zinnen und schossen Pfeile auf die Söldner ab, was sich als ausgesprochen dumme Taktik erwies. Die Sumnier blieben außerhalb der Bogenschussweite und waren vor dem Nachthimmel so gut wie nicht zu sehen. Nachdem die erste Salve der Bliden einen Abschnitt der Mauer zerstört und zwei Dutzend Soldaten zerquetscht hatte, räumten sie ihre Positionen.
    Alles in allem war der erste Angriff so verlaufen, wie es zu erwarten gewesen war. Die Eindringlinge hatten Dorminias Befestigungen geschwächt und dabei so gut wie keine Verluste erlitten. Die eigentliche Schlacht würde am nächsten Morgen beginnen, weil das Töten im Tageslicht einfacher war. Das Söldnerheer würde versuchen, durch die von den Bliden geschlagenen Breschen in die Stadt einzudringen. Eremul hatte nicht die Absicht, noch in der Nähe zu sein, wenn es so weit war. Er musste sich bei diesem Konflikt um seine eigenen Aufgaben kümmern, und der Zeitpunkt war gekommen, das Getriebe in Bewegung zu setzen, und zwar im übertragenen wie im wörtlichen Sinne.
    Er verlangte den müden Armen eine letzte Anstrengung ab, drehte den Stuhl herum und fuhr in das beschädigte Torhaus hinein. Der Boden war mit Schutt bedeckt, aber sonst war das Gebäude noch weitgehend intakt. Wieder einmal dankte Eremul insgeheim seinem Glück. Ja, er hatte Glück gehabt, dass er die Nacht überlebt hatte. Die Weiße Lady hatte nicht wissen können, dass ihr Agent sich an einer so gefährlichen Position befand. Zweifellos würde sie entsetzt sein, wenn sie erfuhr, wie nahe ihre eigenen Truppen daran gewesen waren, ihn zu töten, weil dies den Plan, Salazar zu ermorden, vereitelt hätte.
    Ein Offizier der Wache begutachtete die Schäden. Der Mann kratzte sich an dem stachligen Schnurrbart, der wie eine Maus unter der von blauen Adern durchzogenen Knollennase hockte. Eremul schürzte die Lippen. Wie heißt der Kerl noch gleich? Leutnant Toram? Ja, richtig, er kommt aus einem kleinen Ort. Ein geeignetes Opfer für die kleine Manipulation eines Magiers, sofern mir das Glück hold ist.
    »Der Feind hat sich für den Rest der Nacht zurückgezogen«, verkündete er. »Ich muss heimkehren und ein paar Stunden ausruhen, sonst bin ich morgen nutzlos.«
    »Mir wurde gesagt, dass Ihr hier ausharren müsst.«
    Es fiel Eremul schwer, seine Gereiztheit zu verbergen. »Das würde ich ja wirklich gern tun, aber wie Ihr seht, bin ich körperlich nicht gerade der Stärkste. Die Kräfte eines Magiers sind rasch erschöpft, und ich muss jetzt schlafen.«
    Toram blieb misstrauisch. »Ihr könnt auch hier schlafen. Ich wecke Euch, wenn der Feind wieder angreift.«
    »Schaut mich an«, erwiderte der Halbmagier. »Ich sitze schon die ganze Nacht auf diesem Stuhl. Mein Arsch fühlt sich an, als hätte eine Meute hungriger Hunde darauf herumgekaut. Ich brauche mein eigenes Bett und einen Schluck von etwas Starkem.«
    »Einen Schluck von etwas Starkem?«, wiederholte der Leutnant langsam und vorsichtig. Der graue Schnurrbart zuckte. Eremul war hin und her gerissen zwischen diebischer Freude über seine Eingebung und der Vorstellung, den Idioten an Ort und Stelle zu Staub zu zerkrümeln. Diese Wächter waren

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