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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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etwas entgangen ist.«
    »Salbe?«, erkundigte sich Kayne verwirrt.
    Sasha hüstelte, bis die anderen sich zu ihr umdrehten. »Ich will ja nicht unhöflich sein«, drängte sie, »aber wir haben wichtige Dinge zu erledigen. Lasst es uns tun, und dann können wir nach Dorminia zurückkehren und uns um die anderen dringenden Angelegenheiten kümmern, die uns dort erwarten mögen. Der Halbmagier kann sich bis dahin selbst um seinen Arsch kümmern.« Ohne ein weiteres Wort marschierte sie in Richtung Jammertal davon und zerrte Vicard hinter sich her.
    Jerek zauste sich nachdenklich den Bart. »Die Kleine hat recht.« Er folgte ihr.
    Kayne warf noch einen Blick zu Isaac, der völlig untröstlich schien, weil er einen so schrecklichen Fehler begangen hatte. Seufzend folgte der alte Barbar den anderen.

    Das Jammertal war erheblich größer, als man aus der Ferne vermutet hätte. Die Kluft war gut achtzig Schritte weit und zehnmal so lang. Sie bildete eine hässliche Narbe in der Erde, aus der üble Gase quollen, die in den Augen brannten. Noch schlimmer als die Gase war der Gestank. Es war unverkennbar der Geruch des Todes, als verwese unten in der riesigen Grube etwas sehr Großes. Brodar Kayne spähte in die Tiefe hinab, konnte aber außer Schwärze nichts erkennen. Auch gut, dachte er.
    Sie hatten sich am Rand des gewaltigen Risses versammelt. Ein schmaler Pfad, den die Arbeiter in den Fels gehauen hatten, führte im Zickzack nach unten. Oben überspannten mehrere Seilbrücken den Abgrund. Unten klirrten metallene Werkzeuge. Durch den Dunst, der herauftrieb, konnte Kayne gerade eben einige hart arbeitende Gestalten ausmachen.
    Jerek packte ihn am Arm und deutete auf die Spitze des Holzturms, die sich ein Stückchen unter ihnen befand. Der Weg führte dreißig Schritt oberhalb des Turms an der Felswand entlang, ehe er abknickte und in die Gegenrichtung direkt am Turm vorbei weiter nach unten verlief. Wenn sie dem Weg folgten, würde die Besatzung der Plattform auf sie aufmerksam werden und Alarm schlagen.
    Kayne nickte Jerek zu, der grunzte, und dann blickte er wieder zum Turm. Schließlich wandte er sich an die anderen. »Bleibt hier«, sagte er. »Wir müssen die Wächter ausschalten, ehe sie uns entdecken.«
    So leise wie möglich schlichen die beiden Hochländer hinab und krochen auf dem Bauch weiter, bis sie über die Kante spähen konnten. Direkt unter ihnen standen zwei Bergleute auf der Plattform des Turms, debattierten hitzig und deuteten auf die Arbeiter weiter unten. Ein Wächter lümmelte in der Ecke auf einem Stuhl und trank hin und wieder aus einer Feldflasche.
    Jerek deutete nach unten, legte einen Finger auf die Lippen und nahm eine Axt aus dem Geschirr auf dem Rücken. Mit der anderen Hand hielt er sich fest, als er sich vorsichtig hinunterließ. Kayne hörte den Knall seiner Stiefel, die auf das Holz prallten, und dann zweimal ein gepresstes Stöhnen und ein kurzes Handgemenge. Anschließend herrschte Schweigen. Er spannte sich an und rechnete mit dem Schlimmsten.
    Wie aufs Stichwort flog der Wächter von der Plattform herunter. Der unglückliche Soldat wand sich in der Luft wie ein unförmiges und viel zu großes Rotkehlchen, flatterte mit den Gliedmaßen und verhedderte sich hoffnungslos im roten Mantel. Im Stürzen stieß er einen gewaltigen Schrei aus, der eine Ewigkeit anzuhalten schien. Eine Sekunde später tauchte Jerek mit wutentbrannter Miene weiter unten auf dem Weg auf und deckte den stürzenden Gegner mit unverständlichen Flüchen ein.
    Auch Brodar Kayne fluchte lautlos. Im ersten Moment hatte er tatsächlich geglaubt, sie könnten unbemerkt nach unten gelangen. Jerek rannte unterdessen den Weg zu den anderen wieder herauf.
    »Macht euch bereit«, sagte Kayne. »Jetzt wissen sie, dass wir hier sind.« Er griff hinter sich und zog das Großschwert, dessen vertrautes Gewicht ihn ebenso beruhigte wie das Flüstern, mit dem der Stahl aus der Scheide glitt. Auch Isaac zog seine Klinge.
    Jerek traf ein, als unten die ersten Rufe ertönten. »Sie kommen«, keuchte er, vor Anstrengung außer Atem.
    Kayne bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Ich dachte mir schon, dass ein kreischender und zu Tode stürzender Wachmann die anderen aufmerksam macht. Eines Tages wirst du mein Tod sein, Wolf.«
    Sein alter Freund grinste gelassen. »Andererseits habe ich dir schon mal das Leben gerettet«, erwiderte er. »Du musst es eben nehmen, wie es kommt.«
    Vicard kramte in seinem Rucksack herum. »Haltet

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