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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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sie auf«, sagte er. »Ich habe genug Sprengstoff dabei, um das ganze Ding zusammenbrechen zu lassen.«
    »Warte mal …«, begann Kayne, doch da pfiff schon ein Bolzen an ihm vorbei, und er warf sich auf den Boden. Das zweite Geschoss flog über seinen Kopf hinweg. Zwei Wächter eilten über den gewundenen Weg auf sie zu und luden eilig die Armbrüste nach. Drei weitere Gegner hatten die Schwerter in den Händen und beeilten sich, um auf der anderen Seite des Abgrunds die Brücken zu erreichen.
    »Wir müssen näher an sie heran«, rief er Jerek zu, doch der Wolf war schon zu den beiden Armbrustschützen unterwegs. Kayne rappelte sich auf und rannte ihm hinterdrein. Bei jedem Schritt schoss ein stechender Schmerz durch seine krachenden Knie. Die Dämpfe weckten Brechreiz bei ihm und trieben ihm die Luft aus den Lungen, doch er eilte weiter, obwohl beide Augen tränten.
    Auf einmal stolperte Jerek und konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. »Verdammt!«, fluchte er, und dann torkelte er noch einmal, als der nächste Bolzen seinen Arm traf. Der Wolf wurde langsamer und sank auf ein Knie. Verdammt.
    Trotz der kreischenden Muskeln trieb Kayne seinen alternden Körper weiter an und erreichte die beiden Schützen, als sie gerade nachgeladen hatten. Mit dem Großschwert traf er einen in der Achselhöhle und schnitt unter einer hohen Blutfontäne beinahe den Rumpf des Mannes entzwei. Dem zweiten versetzte er einen Tritt vor die Brust. Der Wächter rannte sofort wieder den Weg hinunter und entfernte sich stolpernd, wobei er unablässig schrie.
    Die Soldaten, die über die Brücken kamen, hatten ihn fast erreicht. Einer ging plötzlich in die Knie und griff nach seiner Kehle. Kayne drehte sich zu Sasha um, die gerade ihre eigene Armbrust nachlud. Es blitzte, Vicard stieß einen Warnruf aus, und dann explodierte die Brücke, auf der die beiden anderen Wächter unterwegs waren, in einem Gewirr von Hanf, Holz und zischendem Blut. Die schreckliche Hitze der Explosion trieb auch Kayne zurück und zwang ihn auf die Knie. Dann erreichte ihn das Explosionsgeräusch, dröhnte schmerzhaft laut in den Ohren und drosch wie ein Hammerschlag auf sein Gehirn ein.
    Er hustete und spuckte Blut. Anscheinend hatte er sich vor Schreck auf die Zunge gebissen. Aus dem Jammertal kamen inzwischen weitere Männer herauf, die jedoch erheblich vorsichtiger vorstießen, nachdem sie gerade Zeugen eines Blutbades geworden waren. Kayne rappelte sich hoch und sah, dass auch Jerek sich erhob. Sein linker Ärmel war mit Blut getränkt, vor seinen Füßen hatte sich eine Lache gebildet. Im rechten Oberschenkel steckte noch ein Bolzen.
    »Komm schon, Wolf«, knurrte er und zog den Freund hoch. Er stützte den Gefährten, damit er nicht wieder zu Boden ging. Halb rennend und halb stolpernd kehrten die beiden Hochländer zu den anderen zurück. Jedes Mal, wenn sein verletztes Bein das Gewicht tragen musste, stieß Jerek ein gequältes Schnauben aus. Die meisten Männer wären nicht einmal aufgestanden, nachdem sie sich aus so kurzer Entfernung einen Bolzen eingefangen hatten, aber Jerek war der härteste Kerl, den Kayne in einer Welt voller harter Kerle je gesehen hatte.
    Sasha knirschte mit den Zähnen und zielte entmutigt auf den Schwarm von Gegnern, die gerade aus dem Abgrund nach oben kletterten. Die Bergleute waren keine ausgebildeten Soldaten, aber das mussten sie auch nicht sein. Nicht, wenn sie den Angreifern zwanzig zu eins überlegen waren. Wenn das Verhältnis so ungünstig war, konnte kein Krieger überleben.
    Auf einmal huschte Vicard nach vorne, oder zumindest humpelte er mit beeindruckender Geschwindigkeit. Er hielt etwas, das an ein Bündel dicker roter Röhren erinnerte, in den Händen.
    Kayne lief ein Schauder über den Rücken. »Was tust du da?«, fragte er misstrauisch.
    »Ich rette unser Leben«, erwiderte der Alchemist. »Isaac, gib mir mal den Feuerstein.« Der Diener gehorchte sofort, und nun zog Vicard ein kleines Messer aus dem Gürtel. Ihm standen die Schweißperlen auf der Stirn, als er sich an die anderen wandte. »Wenn ich sage, dass ihr abtauchen sollt, dann duckt ihr euch. Ist das klar?« Er setzte die Messerklinge an das Gewirr der Schnüre, die aus den Röhren ragten, und schlug den Feuerstein an. Er musste es mehrmals versuchen, aber schließlich fing ein Docht Feuer.
    »Fünf … vier … drei … zwei … runter!« Der Alchemist schleuderte das Bündel auf den Weg und zog den Kopf ein, als die fünf ersten Bergleute

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