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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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Stuhls, bis die Knöchel weiß hervortraten. »Das sind unvermeidliche Opfer.« Er seufzte schwer und sank in sich zusammen. »Hört zu, ich könnte bis nach oben in den Obelisken rollen und dabei rufen, dass Salazar der übelste Schweinehund auf der ganzen Welt ist. Abgesehen von einer flüchtigen Befriedigung würde ich damit jedoch alles zerstören und ein sehr unschönes Ende finden. Also plane ich lieber langfristig.«
    Die Erste Stimme winkte der Zweiten Stimme, an ihre Seite zurückzukehren. »Wenn deine Absichten wirklich in Zweifel stünden, würdest du nicht mehr lebend durch diese Tür nach draußen treten.«
    Eremul zog eine Augenbraue hoch.
    »Du würdest nicht lebend hinausrollen«, berichtigte sich die Erste Stimme.
    »Drohst du mir?«, fragte Eremul fast liebenswürdig. Er trommelte mit den Fingern seitlich an seinen Stuhl.
    »Du hast keine Ahnung, womit du es zu tun hast«, antwortete die Erste Stimme. »Deine Magie nützt nichts gegen uns.«
    »Was seid ihr?«
    »Du kannst uns die Ungeborenen nennen. Wir wandeln an Orten, die niemand sonst betreten kann. Bald wirst du dich nicht mehr an unsere Gesichter erinnern können. Ich hoffe doch, du willst nicht deine Magie an uns erproben?«
    Der Halbmagier schüttelte den Kopf. »Ich vermeide unnötige Gewalt. Den Schwanz herumzeigen und die ganze Welt zum Kampf herausfordern, das überlasse ich lieber den Barbaren oder anderen von ihrer Männlichkeit eingenommenen Wüstlingen. Ich lege Wert darauf zu überleben.«
    Die Erste Stimme nickte. »Dann sind wir uns einig. Du wirst uns nicht hintergehen.«
    »Das hatte ich sowieso nicht vor«, bestätigte Eremul. »Da wir jetzt geklärt haben, dass ich auf eurer Seite stehe, möchte ich wissen, warum ihr mich hergerufen habt. Was wollt ihr von mir?«
    »Nichts«, antwortete die Erste Stimme. »Die Weiße Lady wünschte einfach nur, Klarheit über deine Absichten zu gewinnen. Sie wird Salazar bald angreifen.«
    »Salazar … oder Dorminia?«, fragte Eremul misstrauisch. »Mir wäre es lieber, diese Stadt würde kein zweites Schattenhafen.«
    Die Erste Stimme faltete unter dem Busen die Hände, die seltsamen leeren Augen verrieten nicht, was in ihr vorging. »Die Weiße Lady will Dorminia befreien, nicht vernichten. Sie trauert um Schattenhafen und ist bekümmert über das, was den Menschen dort angetan wurde. Sie ist zu der Ansicht gelangt, dass Salazar sterben muss.«
    Zum ersten Mal während ihres heimlichen Treffens musste Eremul lächeln. »Sag mir, wie ich helfen kann.«
    »Das kannst du nicht«, erwiderte die Erste Stimme. »Die Vorbereitungen sind schon getroffen. Die Gefahren sind groß, und möglicherweise werden wir sogar scheitern. Wenn wir keinen Erfolg haben, wird die Weiße Lady wieder Verbindung mit dir aufnehmen.«
    »Könnt ihr mir einen Hinweis geben, was ihr plant? Gebt einem armen verkrüppelten Magier etwas, an das er sich klammern kann. Etwas, das mich in der Nacht warm hält.«
    Die Erste Stimme schüttelte den Kopf. »Je weniger du über unseren Plan weißt, desto besser.«
    »Na gut«, erwiderte Eremul gereizt. »Wenn wir sonst nichts mehr zu besprechen haben, wünsche ich euch eine gute Nacht.« Außerdem pocht es in meinem Arsch, und ich muss dringend pissen.
    »Vergiss nicht«, mahnte die Erste Stimme, während ihre Schwestern von beiden Seiten die Hände auf ihre schmalen Schultern legten. »Du darfst mit niemandem darüber sprechen. Wenn du uns verrätst, musst du mit Konsequenzen rechnen, die du dir in deinen schlimmsten Träumen …«
    »Pah, steckt euch die Drohungen sonst wohin«, fiel Eremul ihnen ins Wort. »Das habe ich alles schon mal gehört. Nein, ich habe es sogar durchlitten . Ich mag ein Verräter und ein Opportunist sein, aber seid wenigstens so freundlich, mich beim Wort zu nehmen, wenn ich euch schon …«
    Er ließ den Satz unvollendet, denn er sprach mit der leeren Luft. Die Kerzen auf dem Tisch waren zu winzigen Stummeln heruntergebrannt, die in Lachen aus Wachs unsicher flackerten. Die bleichen Frauen waren einfach verschwunden.
    Eremul schauderte. Magie war nicht im Spiel gewesen, oder jedenfalls keine Magie, die er spüren konnte.
    Er drehte den Stuhl herum und rollte wieder nach draußen. In der frischen Nachtluft atmete er tief durch und lauschte den Wellen, die unten gegen die Klippe schlugen. Er versuchte, sich an die Gesichter der Männer und Frauen zu erinnern, die er an die Magistrate verraten hatte. Menschen wie er selbst, geeint in ihrem Hass auf den

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