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Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Schattenkrieger: Roman (German Edition)

Titel: Schattenkrieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luke Scull
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finden.«
    »Wie sollen wir zum Grund tauchen?«, wollte ein Kerl mit schmalem Gesicht wissen, der hinter Cole stand.
    »Das Meer ist hier nicht tief, es sind weniger als dreißig Faden. Ihr bekommt spezielle Helme, in denen ihr atmen könnt.«
    »Was sind das für Helme?«
    Armin runzelte die Stirn. »Helme, die man auf dem Kopf trägt. Eine Erfindung aus Schattenhafen, die auf Plänen der Vorväter beruht.«
    »Ich dachte, die Vorväter sind nur eine Legende.«
    Der Vorarbeiter wurde ungeduldig. »Die Vorväter sind keine Legende, du Idiot. Fast alles, was uns über die Ingenieurskunst und die Wissenschaften bekannt ist, geht auf ihre alten Lehren zurück. Was glaubst du denn, wie die Marine von Schattenhafen unsere Schiffe besiegen konnte? Sie hatten Zugang zu Wissen, das uns verborgen war.«
    »Aber seit Jahrhunderten ist niemand mehr über das Unendliche Meer gefahren …«
    »Genug!«, brüllte Armin. Sein Bart sträubte sich vor Wut. »Du bist hier, um deine Arbeit zu erledigen, und nicht, um mir die Ohren abzukauen. Ihr Verbrecherpack werdet das Maul halten und tun, was ich euch sage. Vor der Mittagsstunde muss der Frachtraum leer sein. Und wenn auch nur ein Ausrüstungsgegenstand einen Kratzer bekommt, verliert der Verantwortliche einen Finger«, fügte er hinzu. »An die Arbeit.«
    Cole blickte zu dem Gefangenen, der den Stiefel eines Wächters ins Gesicht bekommen hatte. Es war der Mann, der am vergangenen Abend seinen Plan abgelehnt hatte. Im Augenblick hatte er sich gerade ein paar Finger in den Mund geschoben und zählte nach, was an Zähnen noch da war. Er bemerkte Coles Blick und nickte einmal knapp. Eine grimmige Zusage, die man nicht missverstehen konnte. Ein Mann mehr.
    Hoffentlich reichte es aus.

    Die Dämmerung brach an.
    Cole taten alle Knochen weh, nachdem er die Ausrüstung geschleppt hatte. Der Frachtraum der Rote Beute war riesig, und es war ein Wunder, dass sie unter der Last, die sie trug, nicht versunken war. Ein armer Tropf hatte versehentlich ein Stück des riesigen Bohrers fallen lassen, den Soeman zusammenbaute, und ein ansehnliches Loch ins Deck geschlagen. Wie Armin es versprochen hatte, fehlte ihm nun ein Finger.
    Cole hatte den Kern schon vorher gesehen. Die blaue Kugel bestand aus dauerhafter Energie. Salazar hatte sie vor vielen Jahren erschaffen und eine ungeheure Menge an Rohmagie dafür aufgewendet. Wenn man sie mit der Plattform verband, die hundert Schritte entfernt auf der Backbordseite schwamm, drehte sich der unten angebrachte Bohrer mit rasender Geschwindigkeit und riss den Meeresgrund schneller auf als hundert Männer mit Hacken und Äxten. Natürlich war diese Maschine darauf angewiesen, dass Taucher die Stellen für die Bohrungen markierten, und anschließend mussten die Arbeiter das gelockerte Material einsammeln und in Netze legen, damit es hochgezogen werden konnte.
    »Wann schlagen wir los?«, fragte Cole in der Abenddämmerung.
    »Noch eine halbe Stunde«, erwiderte Dreifinger. »Sie fahren Soeman gerade zur Plattform rüber, damit er den Bohrer überprüft.«
    »Perfekt«, antwortete Cole. Wenn Soeman dafür sorgen konnte, dass der Kern nicht richtig funktionierte und die Plattform in Brand setzte, mussten die Soldaten von beiden Schiffen hinüber, um die Lage zu erkunden. In der darauf folgenden Verwirrung konnten sich die zwölf Verschwörer mit den Ruderbooten der Rote Beute zu der unverteidigten Karacke absetzen. Sie würden die Besatzung überwältigen und dann fliehen. Die Rote Beute konnte sie nicht mehr einholen.
    Dann fiel dem jungen Splitter etwas ein. »Was wird aus Soeman?«, fragte er. »Er sitzt auf der Plattform fest.«
    Dreifinger zuckte mit den Achseln. »Wenn der Mann gescheit ist, springt er runter und schwimmt zur Erlösung .«
    »Soll mir recht sein.« Trotzdem empfand Cole eine gewisse Beklemmung. Wenn nun der Ingenieur, der sowieso kein Rückgrat besaß, im letzten Augenblick zurückschreckte? Nicht jeder besaß die eiserne Entschlossenheit, mit der er selbst gesegnet war. »Und die Waffen?«, fragte er. Das war der wichtigste Teil des Plans.
    Wieder grinste Dreifinger. Der Häftling mit dem Ausschlag freute sich anscheinend nur, wenn es darum ging, anderen Menschen etwas anzutun.
    »Siehst du das Fass da drüben? Das dritte in der Reihe? Da ist nicht nur Wasser drin. Sechs Spitzhacken, vier Handbeile, eine kleine Axt und eine Brechstange. Damit kann man hervorragend einem Mann den Kopf einschlagen.«
    Cole rieb sich zufrieden die

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