Schattenland - Begegnung mit Victor (German Edition)
führten wir ein amüsantes Gespräch über Frauen, Männer, Missverständnisse und Kommunikationsprobleme.
Ich genoss seine Nähe, bewunderte seine tiefbrauen Augen, die mich längst in ihren Bann gezogen hatten. Es gab Momente, in denen ich ihn anstarrte ohne zu hören, was er mir erzählte. Es war wie ein wunderschöner Traum. Ja, ich war schwer verliebt. Die Zeit verging wie im Flug, aber bis auf die kleine Sequenz ganz zu Beginn, tangierten wir „unser Thema“ wieder nicht. Nachdem Victor bezahlt hatte, verließen wir das Restaurant in Richtung Parkplatz.
„Lass uns noch etwas spazieren gehen, liebe Mia, die frische Luft tut uns beiden sicher gut.“
Es war finster, nur das Licht des Mondes wies uns den Weg. Plötzlich blieb Victor stehen. Sein Blick war warm und doch so bestimmend. Er griff mir fest ins Haar. Seine Lippen berührten dabei zärtlich die meinen. Ich erwiderte seinen Kuss, der immer fordernder und intensiver wurde. Seine Hand in meinem Haar schien meinen Kopf wie den einer Marionette zu bewegen. Ich ließ einfach nur geschehen. Es pochte. Dieses ganz wundervolle Pochen an meiner Scham als Zeichen höchster Erregung.
„Gute Nacht, Mia. Komm gut heim!“
Und schon verschwand er in der Dunkelheit. Wie konnte er den Abend nur so abrupt beenden? Ohne jede Vorwarnung? Das konnte doch nicht wahr sein. Doch! Der Abend war damit jäh beendet.
Unser nächstes Date ließ nicht allzu lang auf sich warten. Bis dahin vertrieb ich mir die Zeit mit noch mehr wundervollen Fantasien, die ich wie immer gleich zu Papier brachte.
Es war ein kalter verregneter Herbstabend. Er hatte im Kamin Feuer gemacht, ich lag fast nackt auf einer Decke davor, nur noch mit Halterlosen und High Heels bekleidet auf dem Rücken. Meine Hände hatte er mit einem Seidenschal zusammengebunden und hinter meinem Kopf mit einer Kette an einem Holzbalken befestigt. Um meinen Hals hatte er ein dünnes Halsband aus Leder, verziert mit vielen kleinen Strass Steinchen, gelegt. Meine Beine hatte er durch zwei Stahlketten an Holzbalken, links und rechts im Raum, befestigt. Er kniete sich zwischen meine gespreizten Beine und begann mich gründlich einzuseifen. Er ging sehr sorgfältig vor, dennoch litt ich Todesängste, dass er mich an meiner kostbarsten Stelle schneiden könnte. Unsere Blicke trafen sich. Ich fühlte mich ihm in diesem Augenblick so hilflos ausgeliefert. Es war Angst und pure Lust zugleich. Meine Scham pochte wie verrückt, als er behutsam mit dem Nassrasierer an meiner empfindlichsten Stelle entlangfuhr. Er wischte den restlichen Schaum ab und tauchte ein Handtuch in das Gefäß mit dem sauberen Wasser. In dem Augenblick, als mich das nasse Handtuch berührte, schrie ich auf. Das Wasser war eiskalt. Gleichzeitig empfand ich höchste Lust genau in diesem Augenblick, als das eiskalte Wasser meine Scham berührte. Danach cremte er mich sanft ein. Ich war sein. Weich, warm, unschuldig und ihm vollkommen ausgeliefert.
Verdammt, war ich nervös. Es pochte an meiner Scham und ich konnte an nichts anderes mehr denken als an ihn. Heute Abend würde er zum ersten Mal zu mir kommen. Wir hatten uns für 18 Uhr verabredet. Gefühlte zwanzig Mal hatte ich mich umgezogen. Nichts war gut genug für ihn. Es sollte ein ganz besonderer Abend werden. Mein erstes Mal mit ihm. Mensch, war ich durch den Wind. Also was anziehen? Etwa gleich in Dessous empfangen? Nein, das war zu plump. Die Spannung zwischen uns sollte sich ja den ganzen Abend über steigern, bis zum absoluten Höhepunkt, dem wundervollen Akt zwischen uns. In meinen Fantasien hatte ich es mir tausendmal vorgestellt, wie es sich anfühlen würde, wenn er langsam tief in mich eindringen würde, ich dabei seine unendliche Macht spüren könnte.
Meine Wahl fiel letztendlich auf einen schwarzen kurzen Rock, dazu eine beige, leicht durchsichtige Bluse. Darunter trug ich schwarze Spitzendessous und Halterlose. Die Dessous hatte ich mir extra für diesen Abend gekauft. Es sollte alles perfekt sein. Kurz vor 18 Uhr war ich fertig und raste von einem Zimmer zum nächsten in der Hoffnung ich würde durch eines der Fenster seinen Wagen erkennen können. Aber weit und breit kein Victor in Sicht. Was soll´s, er stand bestimmt im Stau. Die nächsten eineinhalb Stunden rannte ich von Spiegel zu Spiegel, von Fenster zu Fenster, dazwischen in die Küche, um mir ein Glas Wein einzuschenken. Langsam vermischte sich meine Nervosität mit Ärger und Enttäuschung. Wie
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