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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Freund Karys, der sich erbot, die Materialliste zu führen und die Schichten für die Wachen zu protokollieren.
    Laura sah bewundernd zu Elias Fisher. So schwer verletzt er auch war, er war eine Autorität, und er wirkte besonnen, vertrauenerweckend. Wie jemand, der sehr viel Erfahrung besaß und für alle gleichermaßen da war. Ohne ihn hätte sich die Situation sicherlich unangenehmer entwickelt.

    Also wurde zusammengetragen, was es an Proviant gab - nur traurige Reste, die sich normalerweise nicht einmal zur Bewachung lohnten und ihnen ihre aussichtslose Lage nur noch deutlicher bewusst machten -, wurden die ersten beiden Lose gezogen und eine freiwillige Wache für die Verletzten abgestellt.
    Erstaunlicherweise meldete sich dafür Sandra; Laura nahm an, dass sie sich vor dem Wrack fürchtete. Vielleicht war da draußen ja wirklich etwas, wer konnte das schon wissen; schließlich gab es auch amethystfarbenen Sand.
    Laura ging zu Elias, wie sie es versprochen hatte, und ergriff seine Hand. »Leider kann ich nur kurz bleiben, ich will den anderen helfen«, sagte sie.
    »Ja, das ist schade.« Der Schwerverletzte lächelte. »Wenn Sie da sind, geht es mir viel besser.«
    »Ich komme später ganz bestimmt.«
    Beide vermieden es, über Elias’ Zustand zu sprechen. Wozu auch?
    Sandra näherte sich schüchtern. »Es ist ein bisschen blöd, aber ich habe immer noch mein Buch, nicht einmal beim Absturz habe ich es losgelassen. Soll ich Ihnen daraus vorlesen?«
    »Das wäre toll. Setz dich so, dass auch die anderen zuhören können.«
    Im Grunde genommen dürften sie sich nicht mehr bewegen und vor allem nicht mehr reden, um nicht zu viel Feuchtigkeit zu verbrauchen. Aber bei den geringen Vorräten und in dem Bewusstsein, dass niemals Hilfe eintreffen würde, spielte das keine Rolle mehr. Sie mussten etwas tun, sonst konnten sie sich gleich alle hinlegen und sterben.
    Laura kämpfte mit den Tränen und fluchte innerlich. Nichts da, keine Schwäche! Nicht aufgeben. Du kannst es nicht ändern, also gib dich optimistisch, lächle und reiß blöde Witze. Vielleicht stolperst du ja auch über irgendwas und bringst die anderen zum Lachen.
    Das war in jedem Fall besser, als sich fatalistisch zu ergeben.
    »Also bis nachher«, sagte sie betont munter, drückte die Hand des Piloten und folgte den anderen.

    Sie krochen überall herum.
    Zoe war tatsächlich drauf und dran, an ihrem ehemaligen Platz nach ihrer Tasche zu suchen, doch Milt hielt sie energisch davon ab. »Da kannst du unmöglich hin, das ist viel zu gefährlich!«
    »Aber Laura hast du ebenfalls rausgekriegt.«
    »Fordere es nicht heraus, Zoe. Du hast bereits ein Maniküreset.«
    Zoe setzte zu einer Erwiderung an, ließ es dann aber sein.
    Die anderen waren schon eifrig mit dem Durchwühlen der verstreuten Sachen zugange, zerrten Koffer aus Trümmerteilen und rissen sie auf.
    Laura machte sich mit Andreas, Milt und Jack sowie dem Nordiren daran, nach weiteren Getränken und Essbarem zu suchen. Es gelang ihnen schließlich, den Wassertank für die Bordtoilette zu finden, und mit vereinten Kräften, Trageschlaufen und Geschicklichkeit konnten sie ihn bergen.
    »Und das sollen wir trinken?«, fragte Felix mit zweifelnder Miene.
    »Es ist sauber«, versicherte Andreas. »Es wird zunächst nur etwas Chlor als Zusatz dem Wasser direkt zugeführt, der Rest erst später mit der Spülung …«
    »Nun hör schon auf!«, bat Felix; es schüttelte ihn geradezu.
    »Wir könnten es durch den Sand laufen lassen, der filtert«, schlug Luca vor. »Erst recht, wenn es wirklich Kristall ist.«
    Sie hatten nichts zum Abkochen, das war das Problem.
    »Wenn wir es gut einteilen, können wir damit ein paar Tage durchhalten.« Andreas freute sich.
    »Fragt sich nur, wozu«, brummte Rimmzahn.
    »Ach, halt doch endlich mal das Maul, du bescheuerter Wichtigtuer!«, schnauzte ihn unerwartet der Mann im rotblauen Hawaiihemd an.
    Laura konnte sich daran erinnern, dass er vor dem Abflug kein Wort Englisch gesprochen hatte, und jetzt brachte er es fließend heraus. Schon wieder etwas, das nicht zusammenpasste.
    »Ich hab genug! Hau doch ab in die Wüste, oder lass endlich dieses defätistische Gequatsche sein, weil ich dir ansonsten das nächste Mal eine reinhauen werde, kapiert?«
    »Ruhe!«, fuhr Jack sofort dazwischen. »Alle beide! Oder ich knalle euch über den Haufen, das ist ein Versprechen!«
    »Helft lieber tragen!«, forderte Andreas, der sich mit dem Tank abmühte, keuchend. »Das Zeug muss

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