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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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suchte Jack schließlich nach den frisch aufgeschütteten Sandgräbern. Er glaubte sich zu erinnern, wo sie waren. Nur lagen dort keine Toten.
    »Das gibt es doch alles nicht!«, schrie er schließlich. Er war ein bodenständiger Mann, so hatte Laura ihn kennengelernt.
    Sie konnte nachvollziehen, was in ihm vorging. Obwohl Zoe sie oft genug als »Träumerle« bezeichnete und ihr vorwarf, dass die Fantasie mit ihr durchging, war das Geschehen seit dem Einstieg ins Flugzeug gestern völlig außer Kontrolle geraten. Es bot sich keinerlei rationale Erklärung an. Bei aller Liebe zu fantasievollen Geschichten, das ging auch einer Romantikerin wie Laura zu weit.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Milt ratlos und verwirrt.
    »Ich habe schon eine Menge Scheiß gesehen, der außerhalb dessen liegt, was wir mit Verstandeslogik ermessen können, aber so etwas noch nie.«
    »Wie meinst du das denn?«, fragte Laura unwillkürlich.
    »Ich lebe auf den Bahamas. Da gibt es jede Menge Phänomene, Mythen und okkulte Magie.«
    »Ich hab ja gleich gemerkt, dass du ein komischer Typ bist.«
    »Äh … wie meinst du das?«, fragte er verdutzt.
    »Kurz bevor wir abgestürzt sind, habe ich nach hinten gesehen, und da warst du mit einem völlig … merkwürdigen Gesichtsausdruck. Für mich sah es so aus, als wüsstest du, was geschieht.« Laura sah fast verschmitzt zu ihm auf.
    »Ich w…?! Das ist die kühnste physiognomische Deutung, die ich je gehört habe!«
    »Du hattest einen ganz wilden Blick drauf, als ob du das, was kommen würde, bereits erwartet hast.«
    »Laura, das war nackte Angst! Oder vielmehr Fatalismus! Es war mein erster Flug, und ich habe mir vorher jedes Katastrophenszenario eingeredet, das ich in der Lage war, mir vorzustellen. Als es dann so weit war, dachte ich nur noch: Perfekt, das stand auch auf meiner Liste. So nach dem Motto: Ich hab’s mir ja gleich gesagt.«
    Laura musterte ihn mit hochgezogener Braue. »Ich revidiere meine Meinung. Du bist nicht komisch, du hast einen Knall.«
    »Aber so ist es«, beteuerte er. »Ich gehe Drachenfliegen oder Paragliden, aber in ein Flugzeug … dazu konnte ich mich nie überwinden. Ich brauche Ellbogenfreiheit um mich herum und keinen Piloten, dem ich mein Leben anvertrauen muss. Und wohin das führt, habe ich nun erlebt.«
    »Hat das auch was mit den Mythen und Okkultismus zu tun? Bist du Satanist oder so was?«
    »Nein«, wehrte er lachend ab. »Das ist einfach nur eine Spinnerei von mir, die mir meine Eltern nie austreiben konnten. Schon seit ich ein Kind war, hatte ich immer den Albtraum, dass ich ganz woanders lande, als ich hin will, wenn ich mit einem Flugzeug fliege.« Er wies um sich und hob die Brauen. »Hmmm?«
    »Also doch! Du bist ein abergläubischer Kindskopf, der nichts über die Welt da draußen weiß, weil er dauernd mit Touristen auf irgendwelche Trips geht.« Laura schüttelte den Kopf.
    »Wie alt bist du? Dreißig?«
    »Einunddreißig.«
    »Zehn Jahre älter als ich … aber nicht da drin.« Sie tippte ihm gegen die Stirn. Dann wandte sie sich Jack zu. »Also, was machen wir jetzt? Wie bringen wir es den anderen bei?«
    »Die Frage lautet eher: Was bringen wir ihnen bei?«, erwiderte der Sky Marshal. Er richtete den Blick auf Andreas. »Vielleicht sollten wir es dir überlassen, Mister Kopilot?«
    »Schon klar«, sagte der und seufzte. »Offen gestanden, ich wollte mich mit Elias besprechen in der Hoffnung, ihm würde was einfallen …«
    »Dann gehen wir jetzt zurück.«

    Aber sie brauchten gar nicht mehr viel zu erklären. Angela, ihre Familie und Zoe standen beisammen, und es hatten sich noch weitere Gruppen gebildet; Rimmzahn und Karys natürlich als kleinste, die meisten anderen waren zu viert oder fünft.
    »Was ist los?«, fragte Jack alarmiert.
    »Zwei Verletzte fehlen«, klärte Angela ihn und die anderen Rückkehrer auf.
    »Was heißt, sie fehlen?«
    »Genau das, was ich sagte. Sie sind weg. Aber nicht aus eigener Kraft. Dazu waren sie aufgrund der Schwere ihrer Verletzungen nicht in der Lage.«
    Jack fuhr sich über die kurzen Haare. »Bestand Lebensgefahr für sie? Ist es möglich, dass sie in der Nacht gestorben sind?«
    »Worauf willst du hinaus, Jack?«, fragte Milt.
    »Ich suche nach einem Zusammenhang«, antwortete der Sky Marshal. »Die Lebenden sind alle da, die Toten aber nicht.«
    Eine Zeit lang herrschte Schweigen. Dann sagte der junge Nordire: »Das ist echt krass, Leute. Gut, dass ich mich so lebendig fühle.«
    »Augenblick

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