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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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seinen Gedanken. »Das ist gut, verdünnt dein Blut und erhöht den Genuss …«
    Was redete sie da nur für einen Stuss zusammen? Wie konnte seine ausgedörrte Fantasie sich einen derartigen Unsinn zusammenreimen?
    Rudolf trank, und je mehr er trank, desto durstiger wurde er. Bald hatte er nichts mehr. War das nicht egal? In diesem Zustand musste er so viel wie möglich trinken, sonst war es schnell aus, dann verlor er das Bewusstsein.
    Aber wie viel war schon drin in so einer kleinen Flasche! Mindestens eineinhalb Liter hätte er gebraucht, doch heraus kamen nur ein paar Schlucke, die alles noch verschlimmerten, ihm das Verdursten begreiflicher machten.
    »Ach, verdammt!« Es klang fast wie ein Schluchzen. »Das kann doch nicht wahr sein! Noch nicht mal einen Tag unterwegs, und ich versage derart? Wie soll ich da den Rückweg schaffen?«
    »Du brauchst nicht mehr zurück«, sagte Saim. »Bleib bei mir!«
    »Das kann ich nicht! Wie oft muss ich das noch sagen?«
    »Rudolf, denk nach. Du findest kein Wasser, du hast Angst, mit dieser Auskunft vor die anderen zu treten. Nachdem du nichts gefunden hast, denkst du, dass du von Nutzen bist für sie?«
    »Aber … ich …«
    »Du bist dann einer mehr, der die wenigen Vorräte, die ihr noch habt, mit aufbraucht. Wozu, wenn du doch nicht helfen kannst? Du solltest es ihnen ersparen. Bleib bei mir - ich wäre sehr glücklich darüber.«
    Rudolf konnte die schweren Lider kaum mehr heben, und sein Kopf fühlte sich an, als wäre er versteinert. »Was … willst du … denn von mir …«
    »Ich würde dich gern lieben, Rudolf. Mit dir zusammen sein. Könntest du dir das vorstellen?«
    Versunken sah er sie an. »Du bist … wunderschön …« Er räusperte sich. »Warum solltest du … ausgerechnet mich lieben? Mich hat noch nie jemand geliebt und erst recht keine wie du.«
    »Aber jetzt bist du hier, hast meine Einsamkeit mit mir geteilt, warst freundlich zu mir. Wie sollte ich dich da nicht lieben?« Sie hob den Kopf und lächelte ihn liebevoll an.
    Langsam bewegte sie die Schultern, und der Sand rieselte von ihr und legte nach und nach mehr von ihrem Körper frei. Damit stimmte jedoch etwas ganz und gar nicht. Sie trug nichts, und dennoch war sie nicht nackt, weil ihre Haut bedeckt war mit … Fell?
    »Aber wir kennen uns doch gar nicht … du weißt nichts von mir …«, murmelte er.
    »Ich weiß genug. Ich sehe es in deinen Augen. Du bist ein guter Mann. Und ich werde gut zu dir sein. Willst du mich?«
    Rudolf ließ sich langsam zurück in den Sand sinken, und er kicherte verzerrt. »Wer würde dich nicht wollen, Saim. Aber ich bin so ausgetrocknet wie eine Mumie, da ist nichts mehr zu wollen …«
    »Das wird sich schnell ändern. Wenn es dein Wille ist … Ich kann auch Wünsche erfüllen, weißt du.«
    »Ich habe immer von einer Frau wie dir geträumt«, flüsterte Rudolf. »Du warst die Wüste, meine ewige Geliebte, gefährlich, und ich glaube, auch untreu. Aber es gab immer nur dich, und wenn die Wüste Gestalt annehmen sollte, dann müsste sie so aussehen wie du …«
    »Ist das deine Vorstellung?«
    »Ja. Verrückt, aber: ja.«
    »Ich bin wirklich, Rudolf. Keine Illusion. Ich bin wahr und wahrhaftig, dein fleischgewordener Traum. Diese Begegnung war unvermeidlich, scheint mir. All die Zeit habe ich nicht gewusst, auf wen ich warte, doch nun ist mir alles klar. Wir gehören zusammen, du und ich.«
    Rudolf blieb einfach liegen, von Sehnsucht erfüllt. Er begriff, dass er das Ziel seiner langen Suche gefunden hatte, und nicht nur das, er hatte es auch erreicht. Und im Grunde war das doch der beste Platz, inmitten dieses Reichtums …
    Er kicherte wieder, als Saim vollständig aus dem Sand hervorkam, in einer Woge aus Gold und Braun, und den funkelnden Amethyst von sich abschüttelte. Kopf und Brüste waren perfekt, ihre vier Beine waren kräftig und krallenbewehrt, der Körper schlank und anmutig, und ihr Schwanz peitschte freudig die Luft.
    »Wo hast du denn deine Flügel gelassen?«, fragte er, schon jenseits der Vernunft.
    »Nicht alle von uns haben Flügel«, antwortete Saim.
    »Und wie ist das mit den Rätseln?«
    »Bin ich nicht rätselhaft genug?«
    »Für mich bestimmt. Aber stellst du nicht Reisenden Rätsel?«
    »Ich vergnüge mich lieber auf andere Weise, wenn ich schon einmal Gelegenheit dazu habe, mein Liebling.«
    Es klang sehr zärtlich, wie sie das sagte; langsam und anmutig ließ sie sich neben ihm nieder. Ihre rund geformten, großen Brüste schwangen

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