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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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dich nicht mehr belästigen.«
    »Du brauchst nicht gleich eingeschnappt zu sein.«
    »Und du brauchst nicht immer so von oben herab zu tun.«
    »Streitet euch nicht«, sagte Milt, der gerade zu ihnen kam. Sofort fuhren beide ihn an: »Halt du dich da raus!«
    Er hob die Hände. »Ist ja gut!«
    »Wieso bist du nicht auf Wache?«, fragte Laura.
    »Erstens beginnt sie erst, und zweitens fällt sie gerade aus, denn der erste Wassersucher kommt aus der Wüste zurück.«
    »Und das sagst du in aller Seelenruhe?«, schrie Zoe und sprang auf. »Wer ist es, wo ist er? Was bringt er mit?«
    Laura rappelte sich ebenfalls hoch. Das ganze Lager lief bereits zusammen und blickte dem Mann entgegen, der auf sie zutaumelte.

    Es war Cedric; sein Hawaiihemd hing nur noch in Fetzen an ihm. Sein Schnauzbart war angesengt, ebenso seine dunklen Haare. Die rechte Gesichtshälfte war rot, als wäre sie verbrannt oder verätzt worden, und auch der Rest seines Körpers sah ramponiert aus: blaue Flecken, Kratzer, dunkle Male …
    Aber er kam lebend und in einem Stück zurück.
    »Lasst ihn zur Ruhe kommen, Leute!«, befahl Jack, als einige auf den Erschöpften zustürmen wollten.
    »Willkommen zurück!«, rief er Cedric zu. »Komm, gehen wir zum Flugkapitän, dort kannst du uns dann alles berichten.«
    »Bin ich der Letzte?«, fragte Cedric mit rauer Stimme.
    »Der Erste«, antwortete Andreas.
    »Oh?«
    Laura drängte sich nach vorn in die erste Reihe, wohingegen Zoe abwartend seitlich blieb, Milt bei ihr.
    »Elias!«, sagte die junge Frau erfreut, als sie den Piloten bei Bewusstsein vorfand. »Geht es Ihnen besser?«
    »Ich habe gründlich geruht«, antwortete er. »Und für den Moment fühle ich mich gar nicht so schlecht.« Er lächelte Laura zu und winkte sie zu sich. Sie ergriff seine Hand wie immer und lächelte zurück.
    »Täusche ich mich, oder waren Sie eine Weile bei mir?«
    »Ja, das war ich. Und ich habe ziemlich viel Unsinn geredet…«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Aber ich spürte Ihre Nähe … und das hat mir gutgetan. Vielen Dank.«
    Laura kauerte sich neben die Liege des Piloten. »Cedric ist zurück, ich bin gespannt.«
    »Zuerst mal«, begann Cedric, »ich habe kein Wasser bei mir. Es tut mir leid.«
    »Das ist nicht deine Schuld«, sagte der Kopilot und winkte einer der Stewardessen. »Du wirst sicher sehr durstig sein. Wir bringen dir gleich etwas.«
    Cedric erhielt einen Becher, den er auf einen Zug leerte.
    »Es wundert mich, dass ich der Erste bin«, setzte er fort. »Wir hatten ausgemacht, dass wir etwa zu dieser Zeit zurückkehren, damit wir notfalls gleich etwas für den Wassertransport bauen können, um es morgen früh zu holen …«
    »Nun, ein wenig Zeit bis zur Dunkelheit haben wir ja noch«, sagte Jack. »Erzähl uns erst mal alles der Reihe nach.«
    »Da gibt es nicht viel«, versetzte Cedric. »Wir haben uns getrennt, und jeder ist in eine Richtung losgezogen. Ich bin weiter nach Osten gegangen, weil mir das am leichtesten zur Orientierung vorkam, also quasi in gerader Linie hin und zurück.« Er zuckte die Achseln. »Keine schlechte Idee, denn ich habe tatsächlich zurückgefunden, obwohl ich keine Ahnung habe, wie ich das geschafft habe. Wahrscheinlich helle Panik, mein Instinkt hat übernommen und mein Verstand sich derweil freigenommen.«
    »Du hattest die ganze Zeit keinen Kontakt mehr zu den anderen?«
    »Nein, wie denn auch? Per Handy geht ja nicht, Rauchzeichen waren ebenfalls unmöglich, und Rufe … nun, die tragen wahrscheinlich nicht sehr weit oder verwirren durch Dünenechos.«
    Cedrics Zunge suchte nach den letzten Tropfen im Becher. »Ich glaube aber nicht, dass sie einen weiteren Weg zurückgelegt haben als ich. Denn da draußen ist einfach nichts. Nur Wüste … die allerdings irgendwann endet.«
    Da horchten viele auf, und auch Elias stemmte sich ein wenig hoch. »Die Wüste endet?«
    »Ja, das ist die beste Nachricht, die ich für euch habe. Ich kann nicht sagen, in welcher Entfernung - einen Tag, zwei oder drei, denn bei den Hitzespiegelungen lässt sich das schwer abschätzen. Aber ich habe zumindest den Eindruck gewonnen, dass sie ein Ende nimmt, wenn wir weiter nach Osten gehen, denn die Dünen wurden immer flacher und hörten schließlich auf. Einen Grünstreifen konnte ich leider nicht erkennen, aber zumindest weites Land. Keine Berge am Horizont, keine Städte, freie Sicht.«
    Nach Osten, dachte Laura. War sie in ihrem Traum tatsächlich in diese Richtung gegangen?

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