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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Zeigefinger und wackelte verneinend mit ihm. »Nein, nein, ich verhandle nur mit dir, und du musst deine Leute im Griff haben. Ich erwarte deine Entscheidung schnell, dann lasse ich sofort den Vertrag aufsetzen, und im Handumdrehen werdet ihr euch im Paradies wähnen! Mal abgesehen davon, dass ihr da bereits angekommen seid, aber es ist eben nicht jedermanns Sache, das gleich herauszufinden.«
    »Also gut!«, sagte Milt daraufhin laut. »Diese Konditionen klingen akzeptabel für mich. Ich denke, wir sind uns einig.«
    »Hand drauf!«, schlug Belorion vor. »Als Vorvertrag sozusagen.«
    Cedric fiel Milt in den Arm. »Nein!«, stieß er hervor. »Ich war schon auf Viehauktionen! Nur das Schriftliche ist bindend!«
    »Oh, noch ein Schlaukopf. So siehst du gar nicht aus.« Belorion grinste breit, und Milt sah zum ersten Mal, ganz kurz, seine Augen. Gelbe Katzenaugen. Ein eiskalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. »Doch ich will entgegenkommend sein. Zum Beweis meiner Aufrichtigkeit werde ich euch einen Vorschuss auf den Vertrag geben.« Er hob den Arm und deutete zum Wrack. »Holt die Frauen.«
    »Es reicht!«, schrie Jack. »Wir verkaufen uns nicht und ihr werdet sofort verschwinden, ihr verdammten Bastarde! Raus aus unserem Lager, packt euch, gewinnt Land!«
    Milt seufzte. Genau das hatte Belorion provozieren wollen. Als Profi hatte er gewusst, dass Milt die Versteckten keinesfalls ihrem Schicksal überlassen hätte. Über sie hätte er gesondert verhandelt; er wollte nur wissen, ob alle mitmachten. Nun war eine friedliche Einigung nicht mehr möglich.
    Da er Belorion am nächsten stand, holte er kurzerhand aus und donnerte ihm die Faust ins Gesicht, und noch während der völlig überraschte Anführer von der Wucht des Schlages wegkippte, duckte sich Milt und rammte seinen Kopf dem danebenstehenden Beduinen in den Bauch.
    Das war das Zeichen für alle.
    Ein schlechtes Zeichen leider für die Gestrandeten, denn die Sklavenhändler waren in der Überzahl, gut genährt und gut ausgerüstet.
    Ach, was soll’s, dann war’s das eben, dachte Milt in seiner fatalistischen Ader und erkannte selbstironisch, dass er viel zu viele Actionfilme gesehen hatte; er fühlte sich ja beinahe wie Jason Statham. Aber ein bisschen Illusion konnte durchaus tröstlich sein.
    Ihr Glück war, dass die Beduinen keinen Schießbefehl hatten, weder für die Armbrüste noch für die Speere, denn Belorion wollte wohl keine Materialverschwendung betreiben. Abgesehen davon waren auch die Entfernungen viel zu kurz und die Gefahr zu groß, die eigenen Männer zu treffen. Die Gestrandeten waren viel zu nahe an ihnen dran. Und kamen noch näher, indem sie tollkühn den Angriff von sich aus starteten.
    So geriet es zum Kampf Mann gegen Mann oder vielmehr Mensch gegen viele Sklavenhändler irgendeines merkwürdigen Volkes.

    Laura zuckte zusammen, als sie Stimmen hörte, die immer lauter wurden, und dann Geräusche, die sich nach Kampf anhörten. Sie presste sich schlotternd an das schroffe, geborstene Metall. Es war so weit - sie konnte nicht mehr entkommen. Nicht einfach aufstehen und den Fernseher abschalten oder sich im Kino mal eben auf die Toilette verabschieden.
    Und dies war ihr sehr viel bewusster als der schreckliche Absturz. Vor allem, da sie sich Sorgen um Zoe machte und um Milt, Andreas, Jack, Elias … eigentlich um alle, selbst den penetranten Rimmzahn und die Zicke im Senfkostüm. Jetzt wünschte sie sich, sie hätte sich nicht so isoliert versteckt. Sie konnte sich mit niemandem austauschen, keinen Trost finden oder spenden, und sie konnte sich auch nicht einfach an den Schauplatz heranschleichen, um zu sehen, was da geschah.
    Gab es denn nichts anderes als Aussichtslosigkeit?
    Die Gedanken rasten durch ihren Kopf, sie konnte sie nicht im Zaum halten. Sich nicht beherrschen. Gerade dieses Ausharren, Warten, nichts Sehen und nichts Wissen trieb sie halbwegs in den Wahnsinn.
    »Ihr müsst es schaffen, bitte«, flüsterte sie. »Das muss einfach sein, anders ist es doch gar nicht möglich …«

    Milt wollte gerade den dritten Mann angreifen, da bekam er einen heftigen Schlag auf den Kopf und ging zu Boden. Zum Glück besaß er einen sehr harten Schädel; das erwies sich nicht das erste Mal als vorteilhaft.
    Dennoch sah er Sternchen vor den Augen, und er schüttelte leicht den Kopf, während er versuchte, sich aufzurichten; dies trug ihm einen Tritt zwischen die Schulterblätter ein. Nun hatte er genug. Er ignorierte den Schmerz,

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