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Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt

Titel: Schattenlord 1 - Gestrandet in der Anderswelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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seid, und ich werde einen hohen Preis für jeden von euch bekommen. Auch für dich. Wenn du leben willst wirst du dich anpassen müssen. Und das ist auch mein letztes Wort an dich. Noch einmal lasse ich mich vor meinen Männern nicht so von dir anreden. Haben wir uns verstanden?«
    Sie nickte. Keinesfalls durfte sie zu weit gehen und ihn vor seinen Männern herunterputzen - das war ihr bewusst. Noch war er amüsiert, aber das würde sich bald ändern.
    »Bekommt unser Anführer wenigstens Schmerzmittel?«, beharrte sie dennoch und kam damit auf das eigentliche Thema zurück.
    Belorions Miene wurde steinhart, seine Geduld war erschöpft. Laura merkte, wie sich ihr Magen erneut zusammenkrampfte. Doch sie zwang das Essen drinzubleiben; das war lebensnotwendig.
    »Wir lassen ihn da liegen«, entschied Belorion überraschend. »So kann er seine Position behalten. Du kannst kurz mit ihm sprechen.« Er gab einem seiner Männer einen Wink, und dann ging er, ohne Laura weiter zu beachten.

    Laura ließ sich zu Elias führen, der wach war und ihr mit schmerzlichem Lächeln entgegensah.
    »Das war unglaublich dumm, Mädel«, sagte er schwach. »Um einen Sterbenden solch ein Aufhebens zu machen …«
    »Aber …«, setzte sie an.
    Elias aber hob mühsam die Hand. »Laura, hör mir zu.« Er redete nun wie ein Vater zu seiner Tochter. »Du lebst, und du sollst weiterleben. Denkst du, für mich spielt es eine Rolle, ob ich hier liege oder dort draußen neben den anderen?«
    »Für mich schon«, stieß sie fast schluchzend hervor.
    »Ich danke dir«, sagte er liebevoll. »Das ist das größte Geschenk, und ich wünschte, ich könnte es dir vergelten.«
    »Das werden Sie eines Tages, ich weiß es!«, rief sie aus.
    »Sie dürfen sich nicht einfach aufgeben!«
    »Wenn ich das getan hätte, wäre ich schon lange tot. Mein Problem ist, dass ich einfach nicht gehen will , weil ich mich verantwortlich fühle und weil ich an meine Familie denke. Dabei belaste ich euch nur, doch ich habe das Gefühl, als wäre da noch etwas zu tun … oder hinauszuschieben. Jedenfalls … ich danke dir, Laura. Aber bitte tu mir den Gefallen und kümmere dich jetzt um dich und bring dich nicht noch einmal derart in Gefahr.«
    Sie streichelte Elias’ Hand, wagte es nicht mehr, sie zu drücken, aus Angst, ihm wehzutun. Seine Haut wurde schon leicht durchsichtig, und sie hatte das Gefühl, als würde er sich allmählich entfernen. Der Wächter packte ihren Arm und zog sie mit sich.

    Milt und Zoe öffneten zugleich den Mund, und Laura hätte sich alle Vorwürfe angehört, ohne sich zu verteidigen. Die beiden schienen das zu erkennen, denn sie schlossen ihre Münder wieder und nahmen Laura von links und rechts in den Arm.
    Still saßen sie und sahen zu, wie die Aussortierung vollendet wurde. Dann erhielten sie die zweite Runde Essen und Trinken. Inzwischen waren sie nicht einmal mehr gierig und nicht sicher, ob sie überhaupt noch etwas zu sich nehmen wollten. Fatalismus und Müdigkeit breiteten sich aus.
    »So, nun fangen wir an aufzuteilen«, sagte Belorion als bereits die Dämmerung einsetzte. »Wir werden euch in Gruppen zusammenbinden. Jeder ist damit für den anderen verantwortlich, auch für seine Dummheiten. Benimmt sich einer schlecht, müssen alle dafür büßen. Morgen werden wir zum Sklavenmarkt aufbrechen. Ihr werdet in den paar Tagen eine gute Kondition erhalten besser als je zuvor, und dann am Ziel gewaschen und neu eingekleidet. Perfekt für einen guten Handel.«
    Er gab erste Befehle, deutete auf den einen und anderen; ein scheinbares Chaos entstand, als von allen Seiten Menschen hochgezerrt und umgesetzt wurden.
    Laura stellte fest, dass in der Mitte eine unsichtbare Linie gezogen schien: Rechts wurden die kräftigen und die jungen Menschen hingesetzt und links die älteren und - ja, so sah es aus - weniger »nützlichen«.
    Karys und Rimmzahn kamen nach links, dazu die Dame im Senfkostüm und noch einige andere. Familie Müller kam glücklicherweise auf die rechte Seite. Sie wurden alle miteinander verschnürt. Belorion wollte wohl noch nicht alle Strukturen zerstören, um nicht sämtlichen Lebenswillen zu nehmen.
    Zuletzt waren Milt, Laura und Zoe an der Reihe; auch sie durften zusammenbleiben.
    Einer der Wächter sagte lachend zum anderen, während er sie Rücken an Rücken verschnürte: »Eigentlich sollten wir sie vorher ausprobieren, vor allem die da.« Er wies auf Zoe.
    »Nur zu!«, fauchte sie ihn herausfordernd an. »Ich bin Model,

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