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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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...«
    »Auch sie wird ihren Weg finden wie wir alle.«
    »Sie braucht Hilfe.«
    »Sie wird sie erhalten. Du aber kannst nichts für sie tun. Konzentriere dich auf deine Aufgabe hier.«
    »Das werde ich tun, Sgiath.« Sie senkte den Kopf.
    Der Vogel flatterte fort. Die Amazone verließ den Wald und flog auf dem Pegasus ins Lager zurück.

    Veda war auf dem Weg zum Versammlungszelt, als sie Jack begegnete, der bei einem der ununterbrochen in Gang gehaltenen Feuer stand und still in die Flammen starrte.
    »Es ist Zeit«, sagte die Amazone zu dem ehemaligen Sky Marshal.
    »Schon wieder?«, murmelte Jack. »Ich bin ein Mann der Tat, keiner langen Konferenzen.«
    »Wir müssen besprechen, was wir nun unternehmen werden.« Die Amazone musterte den kräftigen blonden Mann mit den kurz geschorenen Haaren. »Wo sind deine Gedanken?«
    »Bei dem Jungen«, antwortete er. »Luca ist sehr tapfer. Es macht mich rasend, nichts für ihn tun zu können.«
    Veda schüttelte den Kopf. »Du tust eine Menge für ihn, Jack. Du bist für ihn da, und er vertraut dir. Du bist genau derjenige, den er jetzt braucht.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Aber das ist nicht alles.«
    »Mhm.« Jack richtete den Blick wieder auf die Flammen. »Ich denke an meine Leute in Cuan Bé, die ich zurückgelassen habe. Ich hätte dortbleiben müssen.«
    »Unsinn. Das wäre die falsche strategische Entscheidung gewesen. Deochar hat richtig gehandelt, dich hierher zu schicken und sich selbst dort zu verschanzen. Wenigstens einen von euch beiden brauchen wir hier dringend.«
    Jack rieb sich das bartlose Kinn. »Ja, mag sein. Aber ich mache mir trotzdem große Sorgen. Ich bin schließlich verantwortlich für meine Leute, und ich möchte ...«
    »Nicht noch einmal versagen?«, vollendete sie ruhig den Satz.
    Er warf ihr einen Blick zu. Dann nickte er. »Dein Auge blickt tief«, murmelte er.
    »Ich habe mein Leben lang mit Kriegern wie dir zu tun, Jack. Ich kenne euch alle, was euch antreibt, was euch quält. Es war nicht schwer, dein Verhalten in diese Richtung zu deuten.« Sie stieß ihn leicht an als Aufforderung, ihr zu folgen. »Du trägst auch die Verantwortung für Luca, und er mag in diesem Moment wichtiger sein als die anderen im Vulkan. Und wie gesagt – du bist ein Iolair, und wir brauchen dich hier. Bricius wird im Vulkan dafür sorgen, dass es deinen Leuten gut geht.«
    »Sofern der Schattenlord es zulässt«, versetzte Jack. »Hast du ihn je erlebt? Er ist ... entsetzlich. Schlimmer, als es Alberich und Fokke zusammen sein könnten. Und mir macht nichts so leicht Angst.«
    »Das will etwas heißen.« Sie näherten sich dem Zelt; die meisten waren wohl schon anwesend, wie durch die aufgeschlagenen Bahnen zu erkennen war. »Mir reichen schon die Gog/Magog unter seiner Führung, mit denen ich mich herumschlagen muss.«
    »Ja.« Jack ging ein wenig langsamer und sah Veda von der Seite an. »Darf ich dich auch etwas fragen?«
    »Sicher.«
    »Es ist indiskret.«
    Ihre Miene spannte sich augenblicklich an. Doch Jack zog nicht zurück.
    »Auch dich quält etwas«, äußerte er seine Vermutung. »Denk nicht, ich könnte nicht ebenfalls beobachten und Schlüsse ziehen. Das war über lange Jahre hinweg mein Beruf, bis zu ... meiner Verfehlung. Du ... vermisst jemanden, nicht wahr?«
    Vedas Wangenmuskel zuckte. »Ja.«
    »Und ist derjenige unerreichbar für dich?«
    Sie nickte wortlos.
    »Wie für mich«, sagte Jack leise, dann hatten sie das Zelt erreicht.

    Alle Wachtürme waren ständig mit mindestens zwei Mann besetzt, und auch auf den Aussichtsplattformen innerhalb des Lagers hielt sich immer jemand auf.
    Unablässig wurden alle Richtungen beobachtet, nicht nur das Lager der Gog/Magog. Fliegende Patrouillen waren unterwegs, immer in ausreichender Entfernung zu Speeren und Pfeilen. An den Mauern entlang, innen wie außen, trabten die großen grauen Bergwölfe. Ihre feinen Nasen witterten jegliche Annäherung schon auf weite Entfernung, sodass die Gog/Magog sich mit einem überraschenden Überfall schwertun würden. Ab und zu stimmten sie einen gemeinsamen Heulgesang an, der schaurig übers Land schallte und jedem draußen zeigen sollte, dass sie stark und bereit waren für alle Herausforderungen. Für die im Lager klang es auch nicht gerade schön, und wer Fell oder Federn hatte, dem sträubte sich alles.
    Momentan verhielt sich alles ruhig. Die Gegner belauerten sich gegenseitig und überlegten vermutlich, welche Schritte sie als Nächstes

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