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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Du meine Güte, was stelle ich mich denn überhaupt an? Alberich hat mich schon bis auf den Grund meiner Seele entblößt, der Schattenlord hat darin herumgekramt ... da kann so ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern doch nicht weiter schlimm sein.
    »Ich möchte nun en détail erfahren, wie Milt mit dir schläft, was du mit ihm anstellst und was dabei in dir vorgeht. Und ich meine es genau so.«
    Laura spürte sofort, wie ihre Ohren heiß und damit rot wurden. Das wäre die richtige Frage für Zoe gewesen, aber Laura war keineswegs so abgebrüht. Sie hatte nicht einmal zu Zoe sonderlich offen darüber gesprochen, obwohl die Freundin sie durch ihre eigenen versauten Erzählungen schon ein wenig lockerer gemacht hatte. Aber so weit entfernt war das unterkühlte Elternhaus noch nicht. Da gab es einige Zöpfe, die Laura erst im Laufe der Jahre würde abschneiden können.
    Sie holte tief Atem. Wenn das schon Frage zwei war, hatte sie das Schlimmste danach hinter sich. Bei nichts hatte sie mehr Hemmungen, laut darüber zu sprechen.
    Hoffentlich kam er nicht noch auf die Idee, dass sie es ihm gleichzeitig demonstrieren sollte.
    Fokkes Haltung war angespannt, er war begierig zu lauschen.
    Hass wallte in Laura hoch, doch Emotionen waren hier nicht angepasst.
    Laura fing also damit an, ihre Bluse auszuziehen – in der Erzählung natürlich nur –, und ging dann ins Detail.

    Endlich, endlich war es vorbei, und Fokke sah die Frage als beantwortet an. Laura war völlig erschöpft, es schüttelte sie vor Ekel und Scham. Der Kapitän gestattete ihr, eine kleine Pause zu machen und zu essen und zu trinken.
    Wieso hatte er ausgerechnet nach dem Sex mit Milt gefragt? Er hatte sie kein einziges Mal unterbrochen und sagte auch jetzt nichts dazu.
    Wie lange dauerte dieses Spiel eigentlich schon? Sie hatte den Eindruck, dass es draußen viel ruhiger geworden war. War es Nacht? Die wievielte? Sie wusste, dass Fokke sie nicht schlafen lassen würde, bevor es zu Ende war. Sie konnte vermutlich gar nicht schlafen.
    Durchhalten ...
    Sie wischte sich die Stirn; sie schwitzte, obwohl es kühl war, die Anspannung ließ ihre Glieder schmerzen.
    Fokke regte sich in der ganzen Zeit nicht und beobachtete sie. Sie blendete ihn aus. Stattdessen stand sie auf, ging im Raum umher, um sich zu strecken und den Blutfluss wieder in Gang zu bringen, und konzentrierte sich auf die dritte Frage.
    »Ich bin so weit.« Sie setzte sich wieder hin.
    »Frauen können also Lust empfinden?« Fokke hatte sich eine Pfeife in den Mund gesteckt und paffte.
    »Natürlich. Angeblich sogar intensiver als Männer. Einige aus deinem Jahrhundert haben das sicherlich gewusst, nur den Rest von euch, dich offenbar eingeschlossen, hat das nie interessiert.« Das passte zu ihm. Leider gab er nach wie vor nichts über sich preis.
    Also dann. »Frage drei: Hast du das Kommando durch eine Meuterei an dich gerissen?«
    Keine Regung. Damit war sie also vermutlich völlig auf dem Holzweg. Laura schrieb die dritte Frage auf und ließ den Blick noch einmal über die anderen beiden Notizen schweifen. Irgendwo darin lag zumindest ein Teil der Lösung, und die dritte Frage war der erste richtige Ausschluss gewesen. Es war tatsächlich so, sobald eine Frage der Wahrheit nahekam, reagierte er auf eine gewisse Weise darauf, vermutlich gegen seinen Willen.
    Ein Meuterer war er demnach nicht. Anscheinend hatte er das Kapitänspatent rechtmäßig erworben.
    »Meine Frage«, sprach Fokke in ihre Gedanken. »Gibt es etwas, das dich an die Menschenwelt bindet?«
    »Nein«, antwortete sie sofort.
    Fokke wirkte überrascht, damit hatte er anscheinend nicht gerechnet. Hatte er etwa geglaubt, sie würde ihm damit das Türchen für die Heimkehr öffnen? Oder für weitere Bedrohungen und Erpressungen?
    »Du zögerst nicht einmal?«
    »Nein«, wiederholte sie. »Ich hatte sogar mit Milt zusammen schon überlegt, wie wir irgendwie an die Quelle der Unsterblichkeit herankommen, um hierbleiben zu können. Mich zieht nichts nach Hause. Dort bringe ich nur Chaos, hier ist es umgekehrt. Innistìr ist ein schönes Reich, zumindest sollte es das wieder werden.«
    Für einige Augenblicke verharrten sie still.
    »Ich habe den Eindruck«, sagte Fokke schließlich, »als seist du dir noch nicht ganz deiner selbst bewusst.«
    Laura zuckte die Achseln. Darauf musste sie nicht antworten. Sie stand auf und wanderte wieder ein wenig herum, machte dabei Stretching-Übungen.
    »Deine Chance«, erinnerte der untote

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