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Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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war.
    Aber wie war das möglich? Sollte jetzt nicht irgendetwas geschehen? Das Schiff seine Magie verlieren und abstürzen, Fokke sich auflösen, alles freigegeben? Still oder mit Getöse – irgendetwas musste doch passieren!
    Als ihr Blick zu Fokke schweifte, sah sie das Weiß seiner Zähne. Er grinste breit. Seine Augen waren wieder völlig in Finsternis verborgen.
    Lauras Mund öffnete und schloss sich wieder, sie brachte kein Wort hervor, nicht einmal einen einzigen Ton.
    Barend Fokke legte seelenruhig, immer noch sardonisch lächelnd, die Hände auf die Tischplatte. Er berührte sie, war immer noch manifestiert, und er war ebenso finster wie das Schiff.
    »Überrascht?«, fragte er und lachte leise.

19.
    Die Jagd beginnt

    »W... w... was ... wie kann das sein ...«, stammelte Laura. »Dein Geheimnis ...«
    »... löst nicht meinen Fluch. Oh, hatte ich vergessen, das zu erwähnen?« Fokke legte kurz die Hand an die Lippen in gespieltem Entsetzen. »Wie nachlässig von mir! Vielleicht werde ich alt.«
    »Aber ich kenne jetzt den Fluch!«
    »Ja. Gratuliere. Dir ist gelungen, was keiner bisher geschafft hat. Die Frage ist nur, was fängst du jetzt mit dem Wissen an?« Er hob die Arme in einer vielsagenden Geste und lachte dröhnend. »Es hat sich nichts geändert, Laura.«
    »Trotzdem ...« Sie schluckte. »Ich habe das Duell gewonnen. Du musst Milt und Finn und mich freilassen!«
    Er bewegte mahnend den Zeigefinger. »Ich wüsste nicht, dass das Teil unserer Verabredung war. Wir haben lediglich darüber geredet, was mit dir und den Deinen passiert, wenn du verlierst. Aber wir haben nichts vereinbart, was im Falle eines Sieges mit euch geschieht.«
    »Weil ...«, die Tränen stiegen ihr in die Augen, »... weil ich davon ausgegangen bin, dass ...«
    »Ich tot und vernichtet bin? Aber sicher. Du bist so sehr davon ausgegangen, wie es endet, dass du vergessen hast, dich vollständig abzusichern.« Fokke beugte sich vor. »Das hier ist kein Roman, Laura, der den Regeln folgt, die der Autor entworfen hat. Sondern die Wirklichkeit. Ihr Menschen denkt euch das aus, aber es entspricht in den seltensten Fällen der Realität. Es war mir von Anfang an klar, dass dein Horizont zu beschränkt ist, um diese Möglichkeit wahrzunehmen. Deswegen konnte ich auch getrost auf deine Herausforderung eingehen, da ich nichts zu verlieren hatte. Es war sogar recht erfrischend, einmal darüber zu reden! Daher – meine Hochachtung, dass es dir gelungen ist, die richtige Frage zu stellen.« Er hob die Hände. »Das hat mich wirklich überrascht und mir gezeigt, dass auch mein Horizont beschränkt ist und ich nichts aus unserer letzten Begegnung gelernt habe. Aber das werde ich ändern.«
    Fokkes Miene wurde steinhart. »Und deswegen werde ich keinen von euch dreien gehen lassen. Ihr gehört mir.«
    »Nein ...« Sie schluchzte auf.
    »Erspar mir dein Gejammer. Ich habe großartige Pläne mit euch, die meinen Machtbereich um ein Vielfaches ausdehnen werden. Jetzt aber habe ich anderes zu tun, also nutzt die Zeit zur Erholung. Nun drängt uns nichts mehr.«
    Fokke stand auf und ging auf die Tür zu. »Ich schicke dir Aswig, und ich halte dir Kramp vom Leib. Du gehörst nur mir; die anderen beiden vorerst auch.« Er zog die Tür auf und hielt noch einmal inne.
    »Eines will ich dir sagen, aus Wertschätzung für deine große Tat«, sagte er. Es klang boshaft, wahrscheinlich in Hinsicht auf den Inhalt der nächsten Worte. »Ihr seid alle miteinander völlig auf dem Holzweg, was den Schattenlord betrifft. Deine Auskünfte haben meine Annahme bestätigt. Er war nicht bereits hier, wie ihr immer angenommen habt. Sondern er befand sich vielmehr an Bord eurer Flugmaschine, und ihr habt ihn hierher gebracht!«
    Laura hatte das Gefühl, ein bodenloser Abgrund würde sich unter ihr auftun. Sie hielt sich den Kopf, denn ihr war schwindlig, und ihre Gedanken purzelten durcheinander. Dieser neuerliche Schock saß tief, drückte den ersten nieder. »Wer ...?«
    Fokke bleckte die Zähne. »Damit ich dir diese Frage beantworte, musst du mir schon etwas anbieten, Laura. Ah, wie werde ich mich auf unsere gemeinsamen Zeiten freuen, auf viele weitere Duelle ...«
    Ein lauter Schrei draußen lenkte ihn ab.
    »Fliegendes Schiff gesichtet!«

    »Arun!«, entfuhr es Laura. Augenblicklich regte sich wieder Hoffnung in ihr. Nein, es war noch nicht zu Ende. Keinesfalls!
    Fokke war bereits nach draußen verschwunden und brüllte die ersten Befehle.
    Aswig kam

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