Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde

Titel: Schattenlord 12 – Lied der sieben Winde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
Vom Netzwerk:
anderes modernes Gerät an Bord nehmen, Elfenschiff hin oder her. Das konnte nie schaden.
    Um die Kampfvorbereitung musste er sich also nicht kümmern, und der Rudergänger wusste, was er zu tun hatte. Schnell folgen, aber auf ausreichender Distanz bleiben. Immer wieder den Weg abschneiden und so tun, als würde man Ernst machen.
    Wie er Laura kannte, war Fokke, wenn schon nicht besiegt, zumindest bestimmt ziemlich ausgelaugt und aus dem Konzept gebracht. Das beherrschte sie einfach, andere durcheinanderzubringen; vor allem, je mehr Angst sie hatte.
    »Du denkst ziemlich viel an sie«, stellte Nidi fest, der irgendwann zu ihm gekommen war. Es war ihm wieder einmal entgangen. Der Schrazel wusste offenbar genau, was in ihm vorging.
    »Mhm.« Aus gutem Grund.
    »So wie ich.«
    »Käpt'n ...« Der Steuermann trat hinzu.
    »Was gibt's?«
    »Ich ... hab mir da so ein paar Gedanken gemacht.« Der Grauhaarige schob den Hut in den Nacken.
    »Da bist du nicht der Einzige.« Arun wandte sich wieder der Galeone zu. Alles um sie herum wurde schwarz und verdorrt, selbst der Himmel. Pest und Verderbnis, diese Perversität durfte nicht mehr länger durch die Lüfte kreuzen!
    »Aye.«
    »Dilemma.«
    »Aye.«
    »Und was hast du für eine Lösung anzubieten?«
    »Wir könnten entern.«
    Arun drehte den Kopf. »Längsseits gehen an diesen Albtraum, dessen Ausdünstungen uns schon bis hierher vergiften?«
    »Aye.« Der Steuermann nickte. »'n schnelles Manöver. Ran, Haken raus, ranziehen, zehn von uns springen rüber, Haken los und ab in den Wind mit euch. Dann schlagen wir uns durch und holen die Gefangenen.«
    »Und dann?«
    Der Grauhaarige kratzte sich den Bart. »Tja, das ist die Lücke in meinem fabelhaften Plan. Wir kommen rauf, aber wie wieder runter?«
    »Indem wir noch mal entern, oder?«, schlug Nidi vor. »Oder wir bleiben gleich angedockt, dann kann er mit seinen Kanonen nicht auf uns ballern. Arun kennt bestimmt ein paar tolle Sprüche, die Typen von drüben daran zu hindern, zu uns rüberzukommen. Wer weiß, vielleicht wollen sie sogar überlaufen? Sind ja Sklaven und schlecht behandelte Matrosen.«
    Arun dachte nach. Wahrscheinlich war das die einzige Möglichkeit, die ihnen blieb. Die Frage war nur: Bei der Bewaffnung da drüben – wie kamen sie zum Entern nah genug heran, ohne vorher wie ein Sieb durchlöchert zu werden? Magie, schön und gut – die half hier leider nicht. Die Schutz- und Angriffszauber hoben sich in so einem Fall gegenseitig auf, also konnte man sie gleich bleiben lassen und Kräfte sparen.
    Naburo, Yevgenji und Spyridon – die fehlten jetzt, und zwar erheblich. Wofür nahm er sie eigentlich bei freier Kost und Logis mit, wenn sie dann im entscheidenden Moment nicht da waren?
    »Wir schleichen uns in der Nacht an!«, schlug Nidi vor.
    »Aye, das sollte möglich sein. Wird natürlich keiner von uns Lichter anhaben, aber den Pestilenzgestank da drüben können wir nicht verpassen. Und wir sind Elfen, wir sind gut im Anschleichen. Elegant, nicht so grobschlächtig und trampelig wie diese Ungeheuer da drüben.«
    »Haben wir nicht ein Beiboot?«
    »Aye.«
    »Dann schleicht das sich eben an, und so kriegen wir auch alle wieder von Bord, wenn es unterhalb mit Seilen verankert wird. Bisschen heikle Kletterpartie, aber ihr Elfen kriegt das schon hin, die Menschen da runterzubekommen. Und mit ein bisschen Täuschungszauber wird's eine kleine, heimliche Aktion!«
    »Aye.«
    Nidi starrte Arun mit abwechselnd nach vorn und hinten klappenden Brauen an. »Sag du doch auch mal was, Käpt'n!«
    Arun grübelte.
    »Plant ihr beiden mal weiter. Ich komme gleich wieder.«

    Der Korsar zog sich in seine Kabine zurück, setzte sich bequem in einen Stuhl und schloss die Augen. Seine Sinne tasteten kurz, dann hatte er den Elfenkanal gefunden und öffnete ihn. Es war eine große Erleichterung, dass es auch in Innistìr einen Elfenkanal gab. Gewiss wurde er derzeit so gut wie gar nicht genutzt, weil er von jedem Feind abgehört werden konnte; eine sichere Leitung war nahezu ausgeschlossen.
    Aber in diesem Fall spielte es keine Rolle, denn ob Schattenlord oder Alberich – beide wollten den Fliegenden Holländer loswerden und würden sich nicht einmischen. Außerdem hatten beide Interesse daran, dass Laura überlebte, und zwar aus ziemlich ähnlichen Motiven. Nur ihr war das immer noch nicht bewusst, und jetzt kam es nicht mehr darauf an, dass sie es erfuhr. Zuerst musste die Geschichte zu Ende gebracht werden, dann konnte

Weitere Kostenlose Bücher