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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Ungeduld. Das Feuer würde nicht ewig brennen und für Ablenkung sorgen. Obwohl das allen klar sein musste, dauerte es noch eine ganze Weile, bis alle ihre Sachen gepackt hatten und bereit waren.
    Sie gingen den Hügel hinunter, nahmen jedoch nicht die Straße, wie Finn und die anderen es am Vortag getan hatten, sondern schlugen sich durch umgepflügte Felder und Weiden, auf denen Schafe standen, bis zu dem Zeltlager hinter den Slums. Laura sah zweimal hin, bevor sie es glaubte, aber es waren tatsächlich Schafe, wie man sie auf der Erde kannte, ohne Fangzähne und Giftstacheln. Zwischen den Hütten hörten sie Rufe, Schreie und das Klirren von Metall. Rauch wehte über das flache Land vor dem Palast. Die Atmosphäre war kriegerisch, auch wenn sie kaum etwas von Kämpfen oder Aufständen sahen. Die Geräusche allein reichten.
    Nach einer Weile wurde das Gelände so unwegsam und steinig, dass sie sich der Siedlung zuwenden und den Rest des Wegs durch die Slums zurücklegen mussten. Dort erregten sie Aufmerksamkeit. Menschen wie Elfen blieben stehen, als sie die große Gruppe sahen, manche schlossen sich ihr spontan an, bis man ihnen erklärte, dass es sich nicht um eine Rebellion handelte. Dann blieben sie sichtlich enttäuscht zurück
    Jack, Milt und Finn bewegten sich in der Mitte der Gruppe. Sie hatten sich, so gut es ging, verhüllt damit ihre Gesichter nicht gleich erkannt werden konnten. Trotzdem spürte Laura einen Stich im Magen, als ihr hinter einer Biegung ein Trupp Raubtiersoldaten, die von einem Echsenoffizier angeführt wurden, entgegenkam. Sie senkte den Blick, alle anderen ebenfalls.
    Die mit Armbrüsten und Dolchen bewaffneten Soldaten bewegten sich im Laufschritt an ihnen vorbei schienen aber erst in der Mitte der Gruppe zu bemerken, um wie viele Menschen es sich handelte, denn der Offizier rief plötzlich: »Halt!«
    Die Soldaten blieben stehen, ebenso die Menschen. Elfen, die gerade noch vor ihren Hütten auf der Straße gestanden und den Rauch des Feuers beobachtet hatten, gingen hastig ins Innere und schlossen die Tür.
    »Wer spricht für euch?«, fragte der Offizier.
    Rimmzahn wollte vortreten, wurde aber von Jack am Arm festgehalten. Er, Finn und Milt waren unter ihren Kappen und Kapuzen nicht mehr zu erkennen. Als kein anderer vortreten wollte, schluckte Laura und hob die Hand.
    »Komm her!«, sagte der Offizier.
    Es fiel ihr schwer, ihn nicht anzusehen, als sie vor ihn trat. Konzentriert richtete sie ihren Blick auf seine verstaubten Stiefelspitzen.
    »Du hast meine Erlaubnis zu sprechen«, sagte der Offizier. »Wieso habt ihr euch zusammengerottet? Wo sind eure Herren?«
    Laura zögerte. Sie hatten sich vorher abgesprochen, hatten auf Geheiß der Elfen beschlossen, dass sie sich als Flüchtlinge ausgeben wollten, die um Asyl bitten wollten. Nun erschien ihr die Geschichte lächerlich und voller Löcher. Sie sahen weder zerlumpt noch arm aus, ihre Kleidung war fremd, und schon bei der ersten Nachfrage des Soldaten würde Laura nicht mehr wissen, was sie antworten sollte.
    »Wir sind hierhergekommen«, sagte sie mit all der Ruhe, die sie aufbringen konnte, »um die Herrscher der Morgenröte, König Robert und Königin Lan-an-Schie um Hilfe zu bitten. Uns ...«
    Das Lachen des Offiziers unterbrach sie. »Wen wollt ihr sprechen?«
    »Robert und Lan-an-Schie.« Insgeheim fragte sie sich, ob sie den zweiten Namen vielleicht falsch ausgesprochen hatte. Aber unter dem Namen war sie hier sicherlich besser bekannt als unter dem menschlichen Namen Anne. »Eure Herrscher?«, fügte sie zögerlich hinzu.
    Sie hörte, wie der Offizier sich an seinen Reptilienschuppen kratzte. »Dann seid ihr nicht gerade gut informiert. Ich dachte eigentlich, das hätte sich schon überall herumgesprochen.« Laura setzte zu einer Frage an, aber er ließ sie nicht zu Wort kommen. »Wo kommt ihr überhaupt her? Aus der Siedlung seid ihr jedenfalls nicht.«
    »Nein.« Erneut beschloss sie, alles zu ignorieren, was die Gruppe beschlossen hatte. »Wir stammen aus der Welt der Menschen. Unser Fluggerät ist hier gestrandet, und nun müssen wir um ein Tor in unsere Welt bitten, sonst sind wir in wenigen Wochen tot.«
    Sie erwartete, dass der Offizier sie noch einmal auslachen würde, aber er schwieg. Reglos starrte Laura auf seine Stiefelspitzen. Ihr Herz klopfte mit jeder Sekunde, in der sie keine Antwort erhielt, schneller. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bevor die Echse endlich den Mund öffnete. »Folgt mir.«
    Laura sah

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