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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Cwym.
    Geduckt liefen sie über das Dach des Gebäudes. Finn warf einen Blick zurück und sah, dass das Feuer bereits auf bewohnte Hütten übergegriffen hatte. Warnrufe hallten durch die Siedlung, irgendwo wurde ein Kriegshorn geblasen.
    Die Elfen kletterten vor Finn und den anderen durch eine Dachluke ins Innere des Gebäudes. Es war tatsächlich eine Scheune. Stroh stapelte sich in großen Ballen an den Wänden, von Haken in der Decke hingen Werkzeug und Geschirr für Zugtiere. Die Boxen waren jedoch leer.
    »In Anbetracht des Feuers sollten wir hier vielleicht nicht bleiben«, sagte Finn. Er roch den Rauch bereits.
    »Keine Sorge.« Cwym warf das Seil weg und stieß das große Scheunentor auf. Vor ihnen lag ein dunkles, von einfachen Unterständen bedecktes Feld. »Wir haben ein Versteck. Kommt!«
    Er zog das Tor zu, als die anderen die Scheune verlassen hatten, und schloss es mit einem kopfgroßen Vorhängeschloss ab. »Gehört das euch?«, fragte Finn.
    »Nein, aber nicht jeder Elf hier ist so arm, wie er wirkt.« Cwym steckte den Schlüssel ein und ging voraus. Finn folgte ihm, hielt den Blick aber auf den Boden gerichtet, um Stolperfallen zu vermeiden. Überall steckten Pflöcke im Boden, in der Dunkelheit beinahe unsichtbare Seile hielten die Zelte der Bewohner auf recht. Dazwischen lagen zerbrochene Flaschen, Müll und Kot. Wer an diesem Ort lebte, beneidete wohl selbst die in den Hütten kaum einen Steinwurf entfernt.
    Finn fiel auf, dass die Elfen und Menschen, die sie sahen, das Feuer zwar beobachteten, aber nicht eingriffen. Sie besaßen wohl nicht mehr als die Lumpen, die sie am Leib trugen. Was kümmerte es sie, wenn die Stadt abbrannte?
    Die beiden Elfen blieben vor einem Unterstand stehen, der nur aus ein paar Brettern und darübergeworfenen Decken bestand. Eine davon schlug Cwym beiseite. Dahinter befanden sich ein leerer Raum und eine mit einem Vorhängeschloss gesicherte Luke im Boden.
    Bathú öffnete sie und zeigte auf die Leiter, die nach unten führte. »Immer geradeaus.«
    Finn stieg als Erster die Sprossen hinab. Er betrat einen von Öllampen erhellten und mit Balken abgestützten Gang. Es roch nach Erde. Die anderen folgten Finn bis in einen großen Raum am Ende des Gangs. Er blieb überrascht stehen, als er Teppiche auf dem Boden und Gemälde an den Wänden sah. Ein Feuer prasselte in einem Kamin an der Hinterseite der künstlichen Höhle, davor saß eine ältere, beinahe menschlich aussehende Elfe. Ihr langes glattes Haar war angegraut. Sie trug einen langen Rock und ein Jacke aus dunklem Pelz.
    Sie hob den Kopf, als die kleine Gruppe eintrat. »Habt ihr Besuch mitgebracht, Cwym?«
    »Ja, Elemi. Ich hoffe, du hast nichts dagegen. Sie konnten Hilfe gebrauchen.«
    »Nehmt Platz. Es ist genug für alle da.« Die Elfe stand auf und klatschte einmal in die Hände. Ein junger kräftiger Mann tauchte aus einer Nische auf und verbeugte sich knapp. »Bereite alles für drei weitere Gäste vor«, sagte Elemi. Finn fiel auf, wie sie den Menschen ansah. Er war nicht nur ihr Diener, da war er sich sicher.
    »Setzt euch.« Vor dem Kamin standen Sessel, Stühle und ein großes, altes Sofa. Die Luft roch frisch; es musste irgendwo eine Frischluftzufuhr geben. Der Boden unter den Teppichen bestand aus Holzdielen, die Wände waren teilweise gemauert.
    »Danke, aber wir müssen dringend zurück zu unseren Leuten«, sagte Jack. Wie immer drängte er zu Taten.
    »Nicht bei Nacht«, sagte Elemi. »Ihr müsst warten, bis die Ausgangssperre bei Sonnenaufgang endet. In letzter Zeit sind die Soldaten sehr streng.«
    »Vor allem heute werden sie das sein.« Cwym erzählte ihr kurz, was geschehen war.
    Elemi hob die Augenbrauen. »Führt ihr euch immer so ein?«
    »Normalerweise gehen wir etwas subtiler vor.« Finn lächelte und gähnte im nächsten Moment. Es war seine zweite Nacht ohne Schlaf. Auch Jack und Milt wirkten müde. Verloren saßen sie auf dem großen Sofa.
    Die beiden Elfenagenten hatten sich Sessel herangezogen. Der große, hagere Cwym streckte seine Beine zum Feuer aus, der kahlköpfige, ruhige Bathú starrte in die Flammen.
    »Wie seid ihr hierhergekommen?«, fragte Finn.
    Cwym räusperte sich. »Es gab ein kleines Missgeschick beim Transport des Diebes.«
    »Das Schwein ist abgehauen«, sagte Bathú deutlicher.
    »Es war nicht ganz so simpel, aber ja, darauf läuft es hinaus. Wir haben ihn zwar gesucht, aber uns wurde schnell klar, dass das hoffnungslos war. Also kamen wir hierher, um die Königin

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