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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Feuerstelle in den Sand und verwischte die Spuren, die sie hinterlassen hatten, mit einigen großen Blättern.
    Die Welt, in der sie gelandet waren, machte ihn nervös. Es gab zu viele Unwägbarkeiten, zu viele Gefahren, von denen sie vielleicht nicht einmal etwas ahnten, wie die Insekten am Vorabend. Wie sollte er seine Leute - in Gedanken nannte er die Überlebenden immer »seine Leute«, achtete aber sorgsam darauf, das nie laut auszusprechen - in Sicherheit bringen, wenn er nichts über das Land wusste, durch das sie zogen? Wissen war wichtiger als Bewaffnung, das hatte man ihm in der Ausbildung damals immer wieder verdeutlicht. Nur hatte ihm leider niemand erklärt, was man tat, wenn man weder über das eine noch über das andere verfügte.
    Improvisieren, dachte Jack. Uns bleibt nichts anderes übrig.
    Mit einem Rucksack voller Wasserflaschen auf dem Rücken und zwei erschreckend leichten Vorratstaschen in den Händen folgte er den anderen. Durch das Wiedersehen schien die Sorge um die schwindenden Vorräte in den Hintergrund getreten zu sein, aber Jack dachte ständig daran. Der Weg war lang und anstrengend, ihr Kalorienbedarf hoch. Sie konnten ihn nicht nur mit dem decken, was Najid ihnen überlassen hatte. Sie brauchten frische Nahrung, am besten Fleisch.
    Er wischte sich etwas Asche von der Schulter. Sie hinterließ eine graue Spur auf seiner Jacke. Der Pfad verlief nicht mehr gerade, sondern wurde kurviger, sodass er die Menschen, die vor ihm gingen, ab und zu aus den Augen verlor.
    Aus den Ohren verlor er sie allerdings nie, dafür sorgte Rimmzahn. Seit sein Plan aufgegangen war und er seine Gruppe zurück zu den anderen geführt hatte, war er noch arroganter und unausstehlicher als zuvor. Es störte ihn dabei nicht, dass Finn die Vermutung geäußert hatte, dass dies vielleicht zu dem Plan gehört hatte, den der »Spaßvogel«, der die Blase und den Traum darin beherrschte, sich erdacht hatte. Immerhin waren sie entkommen, posaunte Rimmzahn.
    Trotzdem war Jack froh, dass er es geschafft hatte.
    Wir lassen keinen zurück, dachte er. Sein schlechtes Gewissen versetzte ihm einen Stich, als er an die Frau im senffarbenen Kostüm dachte. Fast keinen.
    »Geistige Disziplin«, hörte er Rimmzahn sagen. »Das ist das A und O jedes Erfolgs, ob es sich um die Flucht aus einer geistigen Blase handelt oder um das richtige Verhalten an der Börse. Wer diszipliniert und logisch vorgeht ...«
    Jack blendete seine Stimme aus. Ein leichter Wind war aufgekommen, er spürte, wie er den Schweiß in seinem Nacken kühlte. Winzige Staubpartikel tanzten vor seinen Augen. Er warf einen Blick über die afrikanisch anmutende Landschaft mit ihrem hohen Gras und den breiten, ausladenden Bäumen. Nur die Tiere fehlten. Außer Insekten, Würmern und Vögeln schien es in dieser Gegend nichts zu geben, keine Herdentiere, die weideten, keine Räuber, von denen die Weidenden gefressen wurden. Das erschien ihm seltsam.
    Jack strich sich mit der Hand durch die kurzen Haare. Sie fühlten sich trocken und weich an, als wären sie von Staub bedeckt. Er zog die Hand zurück, betrachtete sie im hellen Sonnenlicht. Graue Streifen zogen sich über seine Haut. Er wischte sie weg, roch an seinen Fingerspitzen und fuhr sich nervös mit der Zunge über die Lippen. Es war Asche.
    Jack drehte sich um und erstarrte. Sein Magen fühlte sich an, als habe jemand Eiswasser hineingeschüttet. Trotz der Wärme wurde ihm kalt, als er den wirbelnden schwarzen Rauch in den Himmel steigen sah. Die Entfernung ließ sich kaum schätzen, mindestens fünf, vielleicht aber auch zehn Meilen. Die Asche, die auf ihn niederregnete, musste aus den oberen Atmosphärenschichten stammen; sie war längst erkaltet.
    Das wird sich bald ändern, wenn der Wind nicht dreht, dachte Jack. Er riss sich vom Anblick des Buschfeuers los und folgte den anderen. Nach nur wenigen Minuten sah er den breiten Rücken des Österreichers. Der Mann keuchte. Der Rucksack, den er trug, schien schwer zu sein.
    »Kann ich mal gerade durch?« Jack wartete seine Antwort nicht ab, sondern drängte sich an ihm vorbei. Wie alle schreckte auch er davor zurück, das hohe Gras zu betreten. Die Vorstellung, wie in dieser Welt wohl Zecken und Schlangen aussahen, hielt ihn davon ab. Trotzdem wich er nun ins Gras aus, um die anderen zu überholen und nach vorn zu kommen, an die Spitze der Gruppe, dorthin, wo sich Andreas mit seinem Kompass aufhielt.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Laura, während er an ihr

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