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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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vorbeiging. Er nickte, ohne zu antworten. Anscheinend hatte noch niemand außer ihm das Feuer bemerkt.
    Andreas ging als Erster, den Blick auf den Kompass gerichtet. Der Weg vor ihnen wand sich nach Norden, die Nadel zeigte jedoch weiterhin nach Osten. Das sah Jack, nachdem er zu dem Kopiloten aufgeschlossen hatte.
    »Gut, dass du kommst«, sagte Andreas, bevor er den Mund öffnen konnte. »Es wird zwar keinem gefallen, inklusive meiner selbst, und wir werden langsamer vorankommen als zuvor, aber ich glaube, wir müssen den Weg verlassen.«
    »Das halte ich für keine gute Idee.« Jacks Stimme wurde zu einem Flüstern. »Dreh dich nicht um, hör mir einfach zu. Hinter uns brennt die Savanne.«
    Andreas bewegte den Kopf, zwang sich dann aber sichtlich dazu, weiter nach vorn zu blicken.
    »Ich will nicht, dass Panik ausbricht, aber wir müssen so schnell wie möglich weg von hier, vielleicht in die Berge dort hinten.« Jack zeigte auf das schneebedeckte Gebirge, das am Horizont in der Hitze flimmerte.
    »Nach Norden? Das bringt uns so weit vom Weg ab, dass ...« Andreas sprach den Satz nicht zu Ende. »Ja, ich weiß. Wir haben andere Probleme.«
    »Dann sag etwas. Du kannst das besser als ich.« In den letzten Wochen hatte Jack die Erfahrung gemacht, dass die Gruppe ihn, wenn er Probleme ansprach, entweder für einen Diktator oder einen schießwütigen Irren hielt. Anscheinend fand er einfach nicht den richtigen Tonfall.
    Andreas drehte sich um und bedeutete denen, die hinter ihm gingen, mit erhobener Hand anzuhalten. Jack sah, wie er den Rücken durchdrückte wie ein Soldat, der Haltung annahm. Als er sprach, hallte seine Stimme durch die seltsame Stille der Savanne.
    »Leute!«, rief er. »Hört mal kurz her. Hinter uns brennt's ein bisschen, also sollten wir ein klein wenig schneller gehen und auf dem Pfad bleiben, okay?«
    Die Menschen drehten sich ebenso erschrocken wie überrascht um, aber niemand schrie oder rannte los. Die Panik, die Jack befürchtet hatte, blieb aus.
    »Dann wird schon alles gut gehen«, sagte Andreas abschließend. Er steckte seinen Kompass ein und lief los.
    Jack schloss sich ihm an. »Gut gelöst.«
    »Pilotenschule. Sei ehrlich, sag, wie es steht und was sie tun können, damit es nicht schlimmer wird. Funktioniert eigentlich immer. Zumindest theoretisch.«
    Hinter ihnen halfen die Überlebenden bereits einander. Die Jüngeren nahmen den Älteren Taschen ab, Finn rief, er würde dafür sorgen, dass niemand zurückblieb. Die Schwächsten würden das Tempo wohl keine zehn Minuten durchhalten, aber Jack hoffte, dass man zu diesem Zeitpunkt wenigstens wusste, wie schnell das Feuer sich bewegte. Er drehte erneut den Kopf. Der Rauch schien am Horizont zu verharren, über ihnen war der Himmel immer noch klar. Es roch nach Sand und trockenem Gras, aber nicht nach Feuer.
    Noch nicht, dachte Jack.
    Er war zu optimistisch gewesen, das stellte er nur fünf Minuten später fest. Die Ersten - Franz und Agnes, das österreichische Ehepaar - baten darum, das Tempo zu drosseln. Franz trug den schweren Rucksack nicht mehr, trotzdem war sein Gesicht gerötet und verschwitzt. Seine Frau sah ein wenig besser aus, machte sich aber sichtlich Sorgen um ihren Mann.
    »Das Feuer ist doch so weit weg«, sagte sie. »Können wir nicht langsamer gehen?«
    »Buschfeuer sind unberechenbar!«, rief Reggie. Er stand hinter den Österreichern am Ende der Gruppe, neben Finn. »Manche breiten sich so schnell aus, dass du ihnen nicht einmal mit einem Auto entkommen kannst.«
    »Kabelfernsehen?«, fragte Finn.
    Reggie hob die Hand. »Klar.«
    Der Ire klatschte ab und grinste.
    Nimmt er denn gar nichts ernst?, dachte Jack. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Andreas auf einen umgestürzten Baumstamm sprang.
    »Okay«, rief er, »wir bilden zwei Gruppen, eine schnelle und eine langsame. Jeder, der mindestens eine halbe Stunde am Stück joggen kann, schließt sich bitte der schnellen an, alle anderen nehmen die langsame.«
    Protest kam auf, vor allem von Rimmzahn und Karys, aber Andreas beachtete sie nicht, redete einfach weiter. »Es wird niemand zurückgelassen, ist das klar? Die schnelle Gruppe soll nur feststellen, ob der Weg auch tatsächlich aus der Savanne hinaus in die Berge führt, und die langsame warnen, sollte er einen Bogen zurück in Richtung des Feuers schlagen. Ich werde die schnelle Gruppe anführen und ...«
    Sein Blick glitt suchend über die Menschen.
    »Ich«, sagte Jack. Er hielt Andreas' Vorschlag für

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