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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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schlecht, wollte ihm aber nicht in den Rücken fallen.
    Andreas zögerte, nickte dann aber. »Und Jack die langsame. Teilt euch auf.«
    »Wieso sollen wir uns schon wieder trennen?«, rief Laura. »Wir haben doch gesehen, wohin das führt.«
    Einige applaudierten, andere widersprachen, darunter - natürlich, dachte Jack - auch Rimmzahn.
    »Das sind zwei völlig verschiedene Dinge.« Der Schweizer stellte sich auf die Zehenspitzen, wohl damit ihn mehr Menschen sehen konnten. »Es geht nicht darum, die Gruppe zu teilen, sondern darum, einen Stoßtrupp zu bilden, der die Gegend erkundet, bevor die, die nicht so gut zu Fuß sind, den Weg zweimal zurücklegen müssen, sollte er sich als Sackgasse erweisen.«
    »Dann reicht es doch, wenn ein oder zwei Leute gehen, oder?« Laura verschränkte die Arme vor der Brust.
    Andreas hob in einer hilflosen Geste die Arme. »Jeder soll selbst entscheiden, mit wem er geht. Wer in die schnelle Gruppe will, soll zu mir kommen.«
    Jack sah sich um. Milt blieb stehen, Laura, Reggie und Emma ebenfalls. Gina löste sich aus der Gruppe, bemerkte dann jedoch, dass Finn sich nicht bewegte, und trat einen Schritt zurück.
    »Ich bleibe auch«, sagte sie.
    Andreas wartete, aber niemand gesellte sich zu ihm.
    Das ist gut, dachte Jack. Der Anlass war vielleicht nicht der beste, aber die Entschlossenheit, mit der sich die Gruppe weigerte, noch einmal getrennt zu werden, bewies, dass sie zusammenwuchs. Trotz aller Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten achtete man aufeinander.
    »Geh ruhig«, sagte er auf Andreas' fragenden Blick. »Allein bist du sowieso schneller.«
    »Okay, aber ich wollte die Gruppe wirklich nicht trennen.« Der Kopilot sprach so leise, dass nur er ihn hören konnte. Es schien ihn zu schockieren, dass eine Idee, ausgesprochen zur falschen Zeit, ihn innerhalb weniger Minuten isoliert hatte.
    »Ich weiß.« Jack nickte ihm zu. »Sei vorsichtig.«
    Er sah Andreas nach, bis der im hohen Gras verschwand, dann wandte er sich wieder den anderen zu. Einige hatten sich bereits auf den Weg gesetzt, als beträfe das Feuer nur die anderen, aber nicht sie.
    Jack stellte sich breitbeinig hin. »Alle Mann hoch!« Es war genau dieser Kasernenhofton, der manche gegen ihn aufbrachte, doch das war ihm in diesem Moment egal. »Wir gehen weiter. Franz, Agnes, ihr kommt nach vorn zu mir. Finn, du bleibst hinten. Alle anderen: Achtet auf die in eurer Nähe, sagt Bescheid, wenn es Probleme gibt. Los!«
    Es überraschte ihn, dass niemand widersprach, sondern die Sitzenden ohne Murren aufstanden, ihre Tasche nahmen und sich den anderen anschlossen.
    Sogar Rimmzahn schwieg. Jack sah, dass er sich immer wieder umdrehte und die Rauchsäulen betrachtete, die vom Wind auseinandergetrieben wurden. Besser als die meisten schien er die Gefahr zu erkennen, in der sie schwebten.
    »Wir sollten uns wirklich beeilen«, hörte Jack ihn sagen, doch Franz und Agnes lenkten ihn ab, bevor er zustimmen konnte. Die beiden hatten sich durch die Gruppe nach vorne gekämpft und blieben neben ihm stehen. Franz hatte rote Flecken im Gesicht, wirkte ansonsten jedoch eher blass.
    »Es tut mir wirklich leid, dass wir alle aufhalten«, sagte er. Es klang ehrlich.
    Jack schüttelte den Kopf. »Das ist schon in Ordnung. Andere sind genauso langsam wie ihr, geben es nur nicht zu.« Ihm fiel auf, dass beide kein Gepäck hatten. »Was ist mit eurem Rucksack? Der sah ziemlich schwer aus.«
    »Finn war so nett, ihn mir abzunehmen. Aber schwer ist er nicht. Ich habe nur ein bisschen Wäsche eingepackt.«
    Das war eine Lüge, aber Jack ließ sie unangefochten stehen. Was Franz in seinem Rucksack mitnahm, ging ihn erst dann etwas an, wenn andere dadurch beeinträchtigt wurden. Und solange Finn ihn tragen konnte, war das nicht gegeben.
    »Wirklich nur Wäsche?«, fragte Agnes. Jack sah das Misstrauen in ihrem Blick.
    Franz hob die Hand, als wolle er einen Schwur ablegen. »Ehrlich.«
    »Ihr könnt im Gehen reden.« Jack nahm seine Taschen. Die Gruppe setzte sich in Bewegung, folgte ihm und den Fußspuren, die Andreas im weichen Boden hinterlassen hatte. Hinter der nächsten Krümmung wurde der Pfad breiter. Schließlich konnten sie zu viert nebeneinander gehen. Die drückende Enge schwand, und Jack fühlte sich, als könne er zum ersten Mal wieder frei atmen. Tief sog er die Luft ein - und erschrak, als er Asche schmeckte.
    Er drehte den Kopf. Sie bewegten sich parallel zum Feuer, dem Gebirge entgegen, das im Gegensatz zu den

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