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Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons

Titel: Schattenlord 3 - Herrscher de Drachenthrons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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tödlich.«
    Ein Raunen ging durch die Gruppe. Der alte Mann ließ den Blick über die einzelnen Menschen gleiten. Laura hatte den Eindruck, dass er die Unterhaltung genoss.
    »Was ist daran tödlich?«, fragte sie.
    »Was daran tödlich ist?« Der Alte spuckte aus. »Was ist das für eine Frage? Wenn ich dir sage: Dahinten ist ein Feuer. Gehe nicht hinein, es ist tödlich, und du fragst: Wieso ist es tödlich?, was soll ich darauf sagen, außer, dass es ein Feuer ist und deswegen tödlich?«
    »Aber nicht alle Orte sind tödlich.«
    »Alle, vor denen ich stehe, schon.«
    Es wurde still. Der alte Mann verlagerte sein Gewicht vom rechten Bein auf das linke und sah Laura herausfordernd an, als erhoffte er sich eine Fortsetzung des Schlagabtauschs. Doch Jack antwortete an ihrer Stelle.
    »Damit hast du vielleicht recht, aber es gibt da ein Problem ...«
    Der alte Mann wandte sich ihm zu. »Es gibt kein Problem, nur eine einfache Entscheidung: weitergehen und sterben, umdrehen und leben. Wo ist da das Problem?«
    »Eine Freundin von uns wurde entführt und in den Ort gebracht«, sagte Jack ruhig.
    »Oh.« Der alte Mann kratzte sich hinter dem Ohr. »Und ihr wollt sie befreien.«
    »So sieht's aus.«
    Er schüttelte den Kopf. Eine dünne weiße Haarsträhne legte sich quer über seine Stirn, »Würde ich lassen.« Er hob seinen Stab, als Jack zu einer Antwort ansetzte, und fuhr fort: »Seht mal, entweder ist sie schon tot, und ihr verschwendet eure Zeit und euer Leben, oder sie lebt noch, weil sie das Blaue Mal trägt. In dem Fall geht es ihr gut, und ihr könnt sie in Ruhe lassen.«
    »Was für ein Blaues Mal?«, fragten Jack und Laura gleichzeitig.
    » Das Blaue Mal eben.« Der alte Mann wirkte auf einmal nervös, als habe er zu viel gesagt. »Wir sollten wirklich nicht darüber sprechen, das wird nicht gern gesehen.«
    Milt mischte sich in die Diskussion ein. »Von wem?«
    »Das geht dich nichts an!« Speichel spritzte aus dem Mund des Alten. Dann atmete er tief durch und fing sich wieder. »Ich bin nur hier, um harmlose Reisende wie euch trotz eures schlechten Benehmens zu warnen. Geht weiter, dann werdet ihr sterben. Habt ihr das verstanden?«
    Er wartete keine Antwort ab, sondern drehte sich um und hinkte auf die Tür seiner Hütte zu. »Gut. Auf Wiedersehen.«
    »Ein Blaues Mal, wie du es trägst?«, fragte Laura.
    Er blieb stehen, wandte ihr jedoch weiterhin den Rücken zu. »Nein, nicht, wie ich es trage.« Sein Tonfell ließ darauf schließen, dass er mit seiner Geduld am Ende war. »Glaubst du ernsthaft, ich würde in einer undichten, windschiefen, ungezieferverseuchten Hütte mitten im Urwald leben, wenn ich einfach so in die Stadt gehen könnte? Hältst du mich für verrückt?«
    »Also ist es ein anderes Blaues Mal?«, hakte Jack nach.
    Der Alte drehte sich doch noch einmal um. Mit einem Finger zeigte er auf sein Gesicht. »Das hier ist mein persönlicher Fluch.« Laura war sich nicht sicher, ob er die Geschwüre oder die Symbole meinte. »Ich kann weder in die Stadt, noch kann ich sie wirklich verlassen. Ich muss hierbleiben und Unwissenden wie euch, die ohnehin machen, was sie wollen, warnen. Und ...«
    »Hast du unsere Freundin und die Männer, die bei ihr waren, auch gewarnt?«, unterbrach ihn Laura.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht.« Der alte Mann wandte sich ab und betrat seine Hütte. Mit einem Knall warf er die Tür hinter sich zu. Sie federte zurück, kratzte über den Boden und blieb halb geöffnet stehen. Das war wohl nicht der Abgang, den er sich erwünscht hatte; trotzdem blieb er in seiner Hütte, drehte ihnen den Rücken zu und starrte die Wand an.
    »Ich glaube nicht, dass wir von ihm noch Antworten auf unsere Fragen bekommen werden«, sagte Jack.
    Der Rest der Gruppe rückte nach, bildete einen Kreis um ihn, Milt und Laura.
    »Er ist offensichtlich geisteskrank«, sagte Rimmzahn. »Ein Blaues Mal soll uns schützen, aber nicht sein Blaues Mal? Und von was für einem Fluch hat er geredet?«
    »Verrückt ist er bestimmt ein wenig.« Finn trat vor. »Aber das heißt nicht, dass er unrecht hat. Wir sollten vorsichtig sein.«
    »Das sehe ich auch so.« Jack steckte seine Waffe in den Gürtel und hob den Arm. »Okay, sind alle einverstanden, dass wir zu diesem Ort gehen, oder will jemand hierbleiben?«
    Kopfschütteln und geraunte, kurze Kommentare antworteten ihm. Nach dem Gebrüll der Nacht wollte wohl niemand allein im Dschungel zurückbleiben.
    »Dann mal los!«, rief Rimmzahn. Mit langen

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